Abschied im Garten: Darf man seinen Hund in Litauen im eigenen Garten begraben?

Warum viele Hundehalter ihren Hund im Garten beerdigen wollen

Für viele ist der Hund ein vollwertiges Familienmitglied. Der Gedanke, ihn anonym in einer Tierkörperbeseitigungsanlage abzugeben, fühlt sich oft kalt und falsch an. Ein Grab im Garten bietet hingegen einen Ort des Gedenkens, der Nähe und des Abschieds. Du kannst Blumen pflanzen, eine kleine Gedenktafel aufstellen oder einfach in Ruhe an deinem Vierbeiner denken, wann immer du möchtest.

Doch auch wenn der Wunsch nachvollziehbar ist – rechtlich gesehen ist eine solche Bestattung nicht überall erlaubt.

Was sagt das Gesetz in Litauen?

In Litauen regelt das „Gesetz über Abfallwirtschaft“ sowie die nationale Tierschutzgesetzgebung den Umgang mit toten Tieren. Leider ist die Gesetzeslage nicht ganz eindeutig formuliert, was immer wieder zu Unsicherheit führt. Grundsätzlich gilt:

• Tierkörper gelten als tierische Nebenprodukte, die potenziell eine Gefahr für die Umwelt oder Gesundheit darstellen können.
• Die Verbringung und Entsorgung dieser Produkte wird durch die Verordnung (EG) Nr. 1069/2009 der EU geregelt, die auch in Litauen Anwendung findet.
• In dieser Verordnung ist festgelegt, dass Heimtiere (wie Hunde und Katzen) unter bestimmten Bedingungen im privaten Umfeld bestattet werden dürfen – aber nur, wenn die nationalen Vorschriften dies ebenfalls zulassen.

Die wichtigsten Bedingungen im Überblick:

In Litauen ist die Bestattung eines Haustieres im eigenen Garten unter bestimmten Voraussetzungen erlaubt, insbesondere:

• Das Grundstück muss im Privatbesitz sein.
• Die Bestattung darf keine Gefahr für die Umwelt oder öffentliche Gesundheit darstellen.
• Der Hund darf nicht an einer meldepflichtigen Krankheit gestorben sein.
• Das Grab muss eine bestimmte Tiefe haben, in der Regel mindestens 1,5 Meter.
• Es dürfen keine Wasserquellen in der Nähe sein, um eine Verunreinigung zu verhindern.
• Das Begräbnis muss außerhalb von Wasserschutzgebieten erfolgen.

Trotz dieser Bedingungen gibt es keine einheitliche, öffentlich zugängliche Vorschrift, die explizit die Heimtierbestattung im Garten regelt. Deshalb empfehlen litauische Tierschutzorganisationen und Tierärzte oft, sich vorab bei der Gemeindeverwaltung oder dem örtlichen Umweltamt zu erkundigen. Diese können verbindlich Auskunft geben, ob eine Bestattung auf deinem Grundstück zulässig ist.

Gibt es regionale Unterschiede?

Ja, tatsächlich. In Litauen ist es üblich, dass Gemeinden zusätzliche Regelungen erlassen können. In einigen ländlichen Regionen wird eine Gartenbestattung stillschweigend geduldet, solange alle hygienischen Auflagen erfüllt sind. In städtischen Gebieten – vor allem in Vilnius, Kaunas oder Klaipėda – wird dagegen häufig auf die Nutzung offizieller Tierfriedhöfe verwiesen.

Wenn du also ländlich wohnst und über ein eigenes Grundstück verfügst, stehen die Chancen besser, dass du deinen Hund dort beerdigen darfst – aber ohne Rücksprache mit deiner Kommune solltest du kein Risiko eingehen.

Alternative: Tierfriedhöfe in Litauen

Falls du dir unsicher bist oder dein Grundstück die Bedingungen nicht erfüllt, gibt es in Litauen mittlerweile mehrere Tierfriedhöfe, auf denen du deinen Hund bestatten lassen kannst. Diese sind oft liebevoll gestaltet und bieten individuelle Grabstellen, teilweise sogar mit kleinen Grabsteinen oder persönlichen Erinnerungsstücken.

Bekannte Tierfriedhöfe in Litauen:

• "Gyvūnų rojus" bei Vilnius – einer der bekanntesten Tierfriedhöfe des Landes.
• "Amžinas poilsis" bei Kaunas – bietet auch Kremationsdienste an.
• Regionale Friedhöfe in kleineren Städten wie Šiauliai oder Panevėžys.

Die Kosten für eine Grabstelle variieren, liegen aber oft zwischen 100 und 300 Euro, je nach Lage, Grabart und Zusatzleistungen.

Ein weiterer Weg: Einäscherung und Urne

Immer mehr Tierhalter in Litauen entscheiden sich für die Kremierung ihres Hundes. Dabei hast du die Möglichkeit, die Asche deines Lieblings in einer Urne mit nach Hause zu nehmen – so kannst du selbst entscheiden, wo du ihm einen Erinnerungsplatz schaffst.

Krematorien für Haustiere findest du mittlerweile in allen größeren Städten. Auch hier gilt: Achte auf Anbieter mit transparenten Preisen und seriösem Ruf.

Was droht bei illegaler Bestattung?

Wer seinen Hund ohne Genehmigung im Garten begräbt und dabei gegen Umweltauflagen verstößt, muss mit Bußgeldern oder sogar strafrechtlichen Konsequenzen rechnen. Die Strafen sind abhängig vom Ausmaß des Verstoßes – etwa wenn eine Grundwassergefährdung festgestellt wird.

Außerdem kann eine illegale Bestattung im Falle eines späteren Hausverkaufs oder bei Bauarbeiten zu Problemen führen – ganz abgesehen von möglichen Nachbarschaftsstreitigkeiten.

Tipps für eine würdevolle Bestattung im Garten (falls erlaubt)

Wenn du von der Gemeinde grünes Licht bekommst, solltest du Folgendes beachten:

1. Wähle einen ruhigen Ort im Garten, möglichst weit entfernt von Wasserquellen oder Nachbargrundstücken.
2. Hebe ein mindestens 1,5 Meter tiefes Grab aus, damit Wildtiere nicht an den Tierkörper gelangen können.
3. Verwende keine Plastiksäcke oder beschichtete Materialien, sondern am besten ein Baumwolltuch oder biologisch abbaubaren Sarg.
4. Kennzeichne das Grab, wenn du möchtest – mit einem Stein, einem kleinen Schild oder einer Pflanze.
5. Sprich mit deiner Familie über den Platz – besonders wenn Kinder im Haushalt leben, ist es wichtig, Raum für Fragen und Trauer zu schaffen.

Mit Bedacht und Respekt handeln

Die Bestattung eines Hundes im eigenen Garten ist in Litauen unter bestimmten Bedingungen möglich, aber keineswegs uneingeschränkt erlaubt. Wichtig ist, dass du dich im Vorfeld genau informierst und keine eigenmächtigen Entscheidungen triffst. Eine liebevolle Erinnerung an deinen treuen Gefährten kannst du dir auf viele Arten schaffen – sei es im Garten, auf einem Tierfriedhof oder mit einer Urne im Wohnzimmer.

Und wie stehst du dazu?

Hast du schon einmal einen Hund im Garten bestattet oder würdest du es dir wünschen? Wie sind deine Erfahrungen in Litauen oder vielleicht sogar in anderen Ländern? Schreib gerne in die Kommentare – ich bin gespannt auf deine Gedanken!