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Gesetze

Darf man in Großbritannien seinen Hund im eigenen Garten begraben?

Wenn ein geliebter Hund stirbt, bricht für viele von uns eine Welt zusammen. Der Abschied fällt schwer, und oft stellt sich schnell die Frage: Wo soll mein Hund seine letzte Ruhe finden? Während in Deutschland das Vergraben im eigenen Garten unter bestimmten Bedingungen erlaubt ist, sieht es in Großbritannien ähnlich, aber nicht ganz gleich aus. Wenn du also in Großbritannien lebst oder mit dem Gedanken spielst, dorthin auszuwandern, ist es gut zu wissen, was erlaubt ist – und was nicht. In diesem Artikel erfährst du, ob und unter welchen Bedingungen du deinen Hund in Großbritannien im Garten beerdigen darfst. Außerdem klären wir, welche Vorschriften es gibt, was du beachten solltest und welche Alternativen dir offenstehen, wenn ein Gartenbegräbnis nicht möglich ist.
Eine Darstellung von Darf man in Großbritannien seinen Hund im eigenen Garten begraben?

Ist ein Gartenbegräbnis für Hunde in Großbritannien grundsätzlich erlaubt?

Ja, grundsätzlich darfst du deinen Hund in Großbritannien im eigenen Garten begraben – unter bestimmten Voraussetzungen. Die Regelungen hierzu fallen unter das sogenannte „Animal By-Products Regulation“ (ABPR), also die Verordnung über tierische Nebenprodukte. Sie ist im Vereinigten Königreich gesetzlich verankert und regelt unter anderem, wie Tierkörper entsorgt werden dürfen.

Wichtig: Es geht nur auf privatem Grund

Du darfst deinen Hund nur dann im Garten begraben, wenn:

  • das Grundstück in deinem eigenen Besitz ist,
  • der Hund nicht an einer meldepflichtigen Krankheit (wie Tollwut) gestorben ist,
  • die Beerdigung keine Gefahr für die öffentliche Gesundheit oder die Umwelt darstellt,
  • sich auf dem Grundstück keine Trinkwasserquellen oder Wasserläufe in unmittelbarer Nähe des Grabes befinden.

Das bedeutet: Wenn du zur Miete wohnst und nur einen kleinen Hinterhof nutzt, darfst du ohne die Zustimmung des Grundstückbesitzers keinen Hund beerdigen.

Gesetzliche Grundlagen im Detail: Was schreibt das ABPR vor?

Das Vereinigte Königreich hat sich mit dem ABPR verpflichtet, die Entsorgung toter Haustiere verantwortungsvoll zu regeln. Hunde zählen als „Haustiere“ im Sinne dieser Vorschrift, was sie von Nutztieren unterscheidet. Daher gelten für sie etwas mildere Regeln.

Laut den Bestimmungen dürfen Haustiere dann auf einem Privatgrundstück beerdigt werden, wenn sie nicht kommerziell genutzt wurden (z. B. Zuchthunde im großen Stil) und der Ort der Beerdigung keine Umweltgefahr darstellt.

Die wichtigsten Anforderungen:

  • Mindesttiefe des Grabes: Die meisten Kommunen empfehlen eine Tiefe von mindestens 60–90 cm, damit Aasfresser oder andere Tiere nicht an den Körper gelangen.
  • Abstand zu Wasserquellen: Es sollte ein Mindestabstand von 50 Metern zu Brunnen, Flüssen oder Seen eingehalten werden.
  • Keine Verwendung schädlicher Materialien: Der Hund darf nicht in einer Plastiktüte oder mit giftigen Stoffen (z. B. Medikamentenrückständen) beerdigt werden.

Ein weiterer Punkt: Auch wenn du gesetzlich nicht verpflichtet bist, das Grab zu kennzeichnen, ist es aus ethischen und emotionalen Gründen oft sinnvoll, eine kleine Gedenkstätte zu errichten.

Was ist mit Mietwohnungen oder Gemeinschaftsgärten?

Hier wird es komplizierter. In Mietwohnungen oder bei gemeinsam genutztem Gartenland ist das Begraben von Tieren in Großbritannien in der Regel nicht erlaubt, es sei denn, der Vermieter oder die Eigentümergemeinschaft stimmt ausdrücklich zu. Diese Zustimmung ist selten, weil rechtliche und haftungstechnische Fragen eine Rolle spielen – besonders im Hinblick auf Umweltverschmutzung und mögliche Beschwerden anderer Mieter.

Einige Wohnanlagen oder Baugesellschaften führen sogar explizite Klauseln in ihren Mietverträgen, die das Begraben von Haustieren untersagen. Daher: Immer zuerst nachfragen und am besten eine schriftliche Zustimmung einholen.

Alternative Möglichkeiten zur Bestattung

Wenn ein Gartenbegräbnis für dich keine Option ist – aus rechtlichen, praktischen oder persönlichen Gründen – gibt es in Großbritannien eine Vielzahl von Alternativen, die du in Betracht ziehen kannst:

Tierkrematorien

In Großbritannien gibt es viele Tierkrematorien, die Einzeleinäscherungen anbieten. Du erhältst auf Wunsch eine Urne mit der Asche deines Hundes. Dies erlaubt dir auch, die Asche später im eigenen Garten zu verstreuen oder in einem dekorativen Gefäß bei dir zu Hause aufzubewahren.

Tierfriedhöfe

Tierfriedhöfe sind zwar weniger verbreitet als in manchen anderen Ländern, aber es gibt sie – vor allem in größeren Städten und ländlichen Regionen. Dort kannst du deinem Hund eine würdige Grabstätte mit Grabstein und regelmäßiger Pflege bieten.

Aquamation (Wasser-Kremation)

Eine noch relativ neue, aber umweltfreundlichere Alternative zur Feuerbestattung ist die sogenannte Aquamation (alkalische Hydrolyse). In Großbritannien wird diese Methode zunehmend populär, ist aber noch nicht überall verfügbar.

Emotionale Aspekte und Abschiedskultur in Großbritannien

In Großbritannien ist die Bindung zwischen Mensch und Haustier ebenso tief wie in Deutschland. Viele Briten betrachten ihre Hunde als vollwertige Familienmitglieder, und das spiegelt sich auch in der Art wider, wie sie Abschied nehmen.

Ob es ein kleines Kreuz im Garten ist, ein gravierter Stein oder eine anonyme Bestattung in der Natur – erlaubt ist, was sich für dich richtig anfühlt (solange die gesetzlichen Rahmenbedingungen eingehalten werden).

Immer mehr Tierbesitzer nutzen auch digitale Gedenkseiten, um Fotos, Geschichten oder Gedanken zu teilen. Auch das kann ein schöner Weg sein, die Erinnerung an deinen Hund lebendig zu halten.

Praktische Tipps für die Gartenbestattung

Wenn du dich für eine Gartenbestattung entscheidest, achte auf Folgendes:

  • Wähle einen ruhigen Ort, der nicht durch Bauarbeiten oder zukünftige Veränderungen gefährdet ist.
  • Verwende abbaubare Materialien, z. B. ein Leinentuch oder einen Karton.
  • Pflanze einen Baum oder eine Blume am Grab – das kann helfen, mit der Trauer umzugehen.
  • Halte das Grab hygienisch und geschützt, besonders wenn Kinder oder andere Tiere im Garten spielen.
  • Informiere ggf. zukünftige Eigentümer des Hauses über das Grab (z. B. bei einem Hausverkauf).

Was passiert, wenn man sich nicht an die Regeln hält?

Ein Verstoß gegen die Vorschriften kann unangenehme Folgen haben. In Extremfällen drohen:

  • Geldstrafen,
  • Anordnungen zur Exhumierung,
  • oder sogar strafrechtliche Konsequenzen (vor allem bei Gefährdung der Umwelt oder bei illegaler Entsorgung).

In der Praxis wird zwar selten kontrolliert – aber Nachbarn könnten sich beschweren, wenn etwa Gerüche entstehen oder das Grab sichtbar wird. Deshalb: Immer mit Sorgfalt, Respekt und nach den Regeln handeln.

Ein Abschied mit Würde ist möglich

Die gute Nachricht: In Großbritannien darfst du deinem Hund in vielen Fällen im eigenen Garten eine letzte Ruhestätte geben – vorausgesetzt, du beachtest die Regeln. Es ist eine schöne, persönliche Art des Abschieds und kann dir helfen, mit dem Verlust umzugehen. Wichtig ist, dass du nicht nur an heute denkst, sondern auch an die Zukunft: Was passiert mit dem Grab, wenn du umziehst? Wie sicher ist die Stelle langfristig?

Du bist nicht allein mit deinem Schmerz. Egal, ob du dich für eine Beerdigung im Garten, eine Kremation oder eine andere Form der Erinnerung entscheidest – das Wichtigste ist, dass du den Abschied so gestaltest, wie es sich für dich und deinen treuen Begleiter richtig anfühlt.

Jetzt bist du dran:

Hast du schon mal einen Hund im Garten begraben – in Großbritannien oder vielleicht auch in Deutschland?
Wie hast du den Abschied erlebt und welche Entscheidung hast du getroffen?
Erzähl gerne in den Kommentaren – ich bin gespannt auf deine Erfahrungen!