Darf man seinen Hund in Malta im Garten begraben?

Warum überhaupt der Wunsch nach einem Begräbnis im Garten?
Die Bindung zwischen Mensch und Hund ist oft tief und emotional. Nach dem Tod des treuen Begleiters suchen viele nach einer Möglichkeit, ihn nicht einfach „abzugeben“, sondern ihn in der Nähe zu wissen. Der eigene Garten scheint dafür der persönlichste Ort zu sein – ein Ort der Erinnerung, der Ruhe und des Abschieds.
In vielen Ländern Europas ist das Tierbegräbnis im eigenen Garten unter bestimmten Auflagen erlaubt. Doch wie steht es um Malta, das zwar EU-Mitglied ist, aber oft eigene Regelungen verfolgt?
Gesetzliche Regelungen in Malta
Keine explizite Erlaubnis – aber auch kein totales Verbot?
In Malta ist das Bestatten von Haustieren im eigenen Garten nicht ausdrücklich im Gesetz geregelt – was die Sache zunächst unklar macht. Im Gegensatz zu Deutschland, wo das Tierische Nebenprodukte-Beseitigungsgesetz (TierNebG) genaue Vorgaben macht, fehlt auf Malta ein vergleichbares, umfassendes Regelwerk speziell für Haustiere.
Allerdings gilt in Malta wie auch in vielen anderen Ländern das sogenannte „Animal Welfare Act“ (Kapitel 439 der maltesischen Gesetzgebung). Dieses regelt vor allem den Umgang mit lebenden Tieren, enthält aber auch Vorschriften zur Entsorgung von toten Tieren – wenn auch eher allgemein gehalten.
Was bedeutet das konkret für dich?
- Ein generelles Verbot, dein Haustier auf deinem privaten Grundstück zu beerdigen, gibt es nicht.
- Es gibt jedoch indirekte Auflagen, die du beachten musst – zum Beispiel aus dem Umwelt- und Hygienerecht.
Vorgaben des maltesischen Umweltamts (ERA)
Die Environmental and Resources Authority (ERA) in Malta ist für Umweltschutz zuständig und beschäftigt sich auch mit dem Thema Boden- und Grundwasserschutz. Das Begraben eines Tieres kann potenziell Auswirkungen auf das Grundwasser haben, insbesondere in Gebieten mit porösem Kalkstein, wie sie auf Malta häufig vorkommen.
Die ERA empfiehlt daher:
- Tiere nur dann auf Privatgrundstücken zu begraben, wenn das Grundstück ausreichend groß ist.
- Mindestens 1,2 Meter Tiefe des Grabes, um Geruchsbildung zu vermeiden und Aasfresser fernzuhalten.
- Das Tier darf keine ansteckenden Krankheiten gehabt haben.
- Der Ort darf nicht in der Nähe eines Brunnens oder Wasserspeichers liegen.
Wichtig: Auch wenn diese Empfehlungen nicht gesetzlich bindend sind, solltest du dich unbedingt daran halten, um keine Umweltgesetze zu verletzen – was durchaus hohe Strafen nach sich ziehen kann.
Die Rolle der Gemeinden („Local Councils“)
Malta ist in lokale Gemeinderäte aufgeteilt. Diese Local Councils haben in vielen Bereichen das letzte Wort, wenn es um konkrete Vorschriften vor Ort geht – etwa in Bezug auf Müllentsorgung, Tierhaltung oder kleine Baumaßnahmen.
Manche Gemeinden sprechen sich explizit gegen das Begraben von Haustieren im Garten aus, andere tolerieren es stillschweigend. Wieder andere fordern eine vorherige Meldung oder Genehmigung.
Unser Tipp: Bevor du dich entscheidest, deinen Hund im Garten zu beerdigen, sprich mit deinem Local Council. Oft reicht ein formloser Anruf oder ein kurzer Besuch im Rathaus, um Klarheit zu bekommen.
Kulturelle Aspekte und gesellschaftliche Akzeptanz
Die Haltung zu toten Tieren ist auch eine Frage der Kultur. Auf Malta, einem stark katholisch geprägten Land, sind Tiere traditionell eher als „Nutztiere“ betrachtet worden – das ändert sich jedoch zunehmend. In den letzten Jahren ist die Tierliebe stark gewachsen, und es gibt eine wachsende Community von Hundefreunden, die ihre Vierbeiner als Familienmitglieder sehen.
Dennoch ist das Thema „Haustierbegräbnis im Garten“ für viele Malteser noch ungewohnt oder gar befremdlich. Nachbarn könnten sich gestört fühlen – etwa aus hygienischen Gründen oder weil sie selbst andere Vorstellungen von Tod und Trauer haben. Auch das solltest du in deine Entscheidung einbeziehen.
Was spricht für ein Gartenbegräbnis?
- Nähe: Dein Hund bleibt bei dir – ein Trost für viele Trauernde.
- Individualität: Du kannst das Grab gestalten, wie du möchtest – mit Stein, Blümchen oder einer kleinen Gedenktafel.
- Kein bürokratischer Aufwand: Wenn du dich an die Empfehlungen hältst, brauchst du keine offiziellen Genehmigungen (sofern dein Local Council nichts anderes verlangt).
Was spricht dagegen?
- Gesetzliche Grauzone: Du bewegst dich in einem rechtlich nicht klar definierten Bereich.
- Mögliche Umweltprobleme: Besonders bei kleinen Grundstücken oder schlechtem Bodenabfluss kann es zu Problemen kommen.
- Zukünftige Nutzung des Grundstücks: Was passiert mit dem Grab, wenn du das Haus verkaufst oder renovierst?
- Emotionale Belastung: Für manche ist es auch schwer, ständig an den verstorbenen Hund erinnert zu werden.
Welche Alternativen gibt es in Malta?
Wenn du dich gegen ein Begräbnis im Garten entscheidest oder es schlicht nicht möglich ist, gibt es auf Malta inzwischen einige tiergerechte Alternativen:
Einäscherung
Private Tierkrematorien bieten inzwischen auch auf Malta ihre Dienste an. Du kannst zwischen Einzel- und Sammelkremierung wählen und erhältst auf Wunsch die Asche deines Hundes in einer Urne zurück.
Tierfriedhöfe
Malta hat keinen klassischen Tierfriedhof nach deutschem Vorbild. Manche Tierschutzvereine arbeiten aber an entsprechenden Projekten oder bieten zumindest Gedenkstätten auf ihren Grundstücken an. Informiere dich bei Organisationen wie MSPCA oder AAA Malta.
Tierärztliche Entsorgung
Als letzte Möglichkeit bieten Tierärzte die „offizielle“ Entsorgung über spezialisierte Dienstleister an. Dabei wird der Körper deines Hundes fachgerecht entsorgt – allerdings meist anonym und ohne Rückführung.
Ja, aber mit Verantwortung
In Malta darfst du deinen Hund im Garten begraben – wenn du bestimmte Rahmenbedingungen beachtest. Auch wenn es keine klaren Gesetze gibt, solltest du aus Respekt vor der Umwelt und deinen Mitmenschen verantwortungsvoll handeln:
- Informiere dich bei deinem Local Council.
- Wähle einen passenden Ort auf deinem Grundstück.
- Achte auf Tiefe, Abstand zu Wasserquellen und hygienische Sicherheit.
So kannst du deinem treuen Freund einen würdevollen Abschied ermöglichen – ganz in deiner Nähe.
Und du?
Wie denkst du darüber? Würdest du deinen Hund im Garten beerdigen – oder hast du vielleicht schon Erfahrungen damit gemacht, in Malta oder anderswo? Erzähl uns davon in den Kommentaren – wir freuen uns auf deine Gedanken!