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Arbeitshunde

Ein treuer Begleiter mit Passion: Wie du in Deutschland einen Jagdhund bekommst

Ein Jagdhund ist mehr als nur ein treuer Freund – er ist ein spezialisierter Helfer, der über Generationen hinweg für bestimmte Aufgaben gezüchtet wurde. Ob für die Schweißarbeit, das Vorstehen oder das Apportieren, Jagdhunde sind außergewöhnlich talentierte und passionierte Vierbeiner. Aber wie bekommst du in Deutschland eigentlich einen solchen Hund? Der Weg zum Jagdhund ist nicht nur aufregend, sondern erfordert auch eine sorgfältige Vorbereitung und einiges an Wissen. In diesem Artikel erfährst du alles, was du wissen musst, um deinen perfekten jagdlichen Begleiter zu finden.
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Die Entscheidung für einen Jagdhund: Was du wissen solltest

Ist ein Jagdhund das Richtige für dich?

Bevor du dich auf die Suche nach einem Jagdhund machst, solltest du sicherstellen, dass diese Art von Hund zu dir und deinem Lebensstil passt. Jagdhunde haben in der Regel ein hohes Energielevel und benötigen viel Beschäftigung, sowohl körperlich als auch geistig. Sie sind darauf trainiert, eigenständig zu arbeiten und Entscheidungen zu treffen. Wenn du also nicht jagdlich aktiv bist oder keine Alternativen wie Dummyarbeit oder Fährtensuche anbieten kannst, könnte ein Jagdhund eine Herausforderung darstellen.

Welche Jagdhundrasse passt zu dir?

Es gibt viele verschiedene Jagdhundrassen, die jeweils für spezielle Aufgaben gezüchtet wurden. Zu den bekanntesten gehören:

  • Deutsch Drahthaar: Vielseitiger Jagdhund, bekannt für seine Robustheit und Arbeitsfreude.
  • Weimaraner: Edler Vorstehhund, der sich auch gut als Familienhund eignet.
  • Labrador Retriever: Hervorragender Apportierhund, der auch in nicht jagdlicher Haltung glücklich werden kann.
  • Bayerischer Gebirgsschweißhund: Spezialist für die Schweißarbeit, ideal für Nachsuchen im schwierigen Gelände.

Überlege dir genau, welche Eigenschaften dir wichtig sind und welche Aufgaben dein zukünftiger Hund übernehmen soll.

Jagdhund aus seriöser Zucht: So findest du den richtigen Züchter

 Warum ein seriöser Züchter wichtig ist

Ein guter Züchter achtet nicht nur auf das äußere Erscheinungsbild seiner Hunde, sondern auch auf deren Gesundheit, Wesen und jagdliche Eignung. Gerade bei Jagdhunden ist es wichtig, dass sie aus Linien stammen, die für ihre Aufgabe gezüchtet und geprüft wurden. Ein verantwortungsvoller Züchter wird dir Nachweise über die jagdlichen Prüfungen und Gesundheitsuntersuchungen der Elterntiere zeigen können.

Wo findest du seriöse Züchter?

Der beste Ausgangspunkt sind die Zuchtverbände und Jagdhundvereine in Deutschland. Viele Rassen haben spezielle Clubs, die dir dabei helfen können, einen geeigneten Züchter zu finden. Hier sind einige Beispiele:

  • JGHV (Jagdgebrauchshundverband): Der Dachverband für die Zucht, Prüfung und Führung von Jagdgebrauchshunden in Deutschland.
  • VDH (Verband für das Deutsche Hundewesen): Der größte deutsche Hundeverband, unter dessen Dach sich viele Jagdhundevereine befinden.
  • Rasseclubs: Zum Beispiel der Deutsch Drahthaar Klub, Weimaraner Klub, Deutscher Retriever Club usw.

Besuche auch Hundeausstellungen und jagdliche Prüfungen, um Züchter persönlich kennenzulernen und dir ein Bild von ihren Hunden zu machen.

Fragen, die du dem Züchter stellen solltest

Ein guter Züchter wird dir gerne alle Fragen beantworten. Hier ein paar Beispiele, was du wissen solltest:

  • Wie werden die Welpen aufgezogen? Achte darauf, dass die Welpen in einem Umfeld aufwachsen, das sie gut sozialisiert und auf die jagdliche Arbeit vorbereitet.
  • Welche Prüfungen haben die Elterntiere bestanden? Jagdhunde sollten nachweislich jagdlich geprüft sein.
  • Wie ist die Gesundheit der Elterntiere? Lass dir alle relevanten Gesundheitsuntersuchungen zeigen, z.B. auf Hüftgelenksdysplasie (HD) oder erbliche Augenkrankheiten.

Der Jagdhund und die Jägerprüfung: Ein Muss?

 Brauche ich eine Jägerprüfung, um einen Jagdhund zu halten?

Grundsätzlich kannst du auch ohne Jägerprüfung einen Jagdhund halten, allerdings musst du bedenken, dass diese Hunde eine Aufgabe brauchen. Ohne jagdliche Führung oder entsprechende Ersatzbeschäftigung können sie schnell verhaltensauffällig werden. Eine Möglichkeit wäre, dich einem Verein anzuschließen, der Hundesportarten wie Dummytraining oder Fährtenarbeit anbietet.

Welche Alternativen gibt es für Nichtjäger?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, einen Jagdhund artgerecht auszulasten, ohne selbst auf die Jagd zu gehen:

  • Dummyarbeit: Hierbei wird das Apportieren von Wild simuliert.
  • Mantrailing: Bei dieser Art der Nasenarbeit sucht der Hund nach einer vermissten Person.
  • Fährtenarbeit: Dein Hund verfolgt eine gelegte Fährte und „findet“ am Ende eine Belohnung.

Adoption eines Jagdhundes: Eine Alternative?

Jagdhunde im Tierschutz

Manchmal landen Jagdhunde aus verschiedenen Gründen im Tierheim. Diese Hunde sind oft sehr anspruchsvoll und haben besondere Bedürfnisse, was ihren Bewegungsdrang und ihre Auslastung betrifft. Eine Adoption sollte gut überlegt sein, denn oft haben diese Hunde Verhaltensprobleme oder es fehlt ihnen an jagdlicher Ausbildung.

Wo kannst du adoptieren?

Einige Organisationen haben sich auf die Vermittlung von Jagdhunden spezialisiert. Sie können dir helfen, den richtigen Hund zu finden und ihn entsprechend seiner Bedürfnisse zu führen. Beispiele sind:

  • Jagdhunde in Not e.V.
  • Tierheime mit speziellen Jagdhundabteilungen
  • Privatvermittlungen von Jägern, die ihren Hund abgeben müssen

Die ersten Schritte mit deinem Jagdhund

Grundausbildung und jagdliche Prägung

Eine gute Ausbildung ist das A und O für jeden Jagdhund. Schon im Welpenalter sollte der Hund an verschiedene Reize gewöhnt und behutsam an seine späteren Aufgaben herangeführt werden. Eine Welpenspielgruppe für Jagdhunde oder ein spezieller Welpenkurs bei einem Hundetrainer, der Erfahrung mit Jagdhunden hat, ist empfehlenswert.

Gemeinsame Prüfungen und Weiterbildung

Wenn du jagdlich aktiv bist, solltest du mit deinem Hund an Prüfungen wie der VJP (Verbandsschweißprüfung) oder der HZP (Herbstzuchtprüfung) teilnehmen. Diese Prüfungen stellen sicher, dass dein Hund den jagdlichen Anforderungen entspricht und fördern zudem die Bindung zwischen euch.

Ein Jagdhund ist mehr als nur ein Haustier

Ein Jagdhund bringt viel Freude, aber auch Verantwortung mit sich. Die Entscheidung für einen solchen Hund sollte gut überlegt sein, denn diese Vierbeiner brauchen eine Aufgabe und viel Aufmerksamkeit. Mit der richtigen Vorbereitung, einem seriösen Züchter oder einer wohlüberlegten Adoption sowie einer passenden Ausbildung steht dem gemeinsamen Abenteuer mit deinem neuen jagdlichen Partner jedoch nichts im Weg.