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Ernährung

FEDIAF‑Richtwerte – die unsichtbare Formel für die Gesundheit deines Hundes

Wenn du tiefer in die Welt der Hundeernährung eintauchst, stößt du schnell auf den Begriff FEDIAF‑Richtwerte. Aber was verbirgt sich dahinter? Kurz gesagt: Die FEDIAF‑Richtwerte sind offizielle Nährstoffempfehlungen, die in Europa als Referenz für die Formulierung von Hundefutter dienen. Entwickelt von der „European Pet Food Industry Federation“, bieten sie Hundeherstellern eine wissenschaftlich fundierte Basis – damit dein Vierbeiner mit allen lebenswichtigen Nährstoffen versorgt wird.
Eine Darstellung von FEDIAF‑Richtwerte – die unsichtbare Formel für die Gesundheit deines Hundes

Wer oder was ist FEDIAF?

FEDIAF steht für European Pet Food Industry Federation und ist der Zusammenschluss der europäischen Heimtiernahrungsindustrie. Rund 150 Hersteller und nationale Verbände arbeiten hier eng zusammen, um Standards zu setzen, die sowohl sicher als auch gesund für Hunde und Katzen sind.

Ziel der FEDIAF‑Richtwerte

Die Richtlinien verfolgen mehrere zentrale Ziele:

  1. Absolute Mindest- und Höchstmengen – Hersteller wissen genau, welche Nährstoffe notwendig sind und in welchen Mengen sie sicher bleiben.
  2. Wissenschaftlich fundiert – Peer‑Reviews durch unabhängige Veterinär‑Ernährungswissenschaftler sichern, dass die Werte auf aktuellem Stand bleiben.
  3. Einheitliche Referenz – Für EU‑Behörden, Tierärzte, Verbraucher und Hersteller: eine verlässliche Grundlage zur Bewertung von Futterqualität.

Unterschiedliche Kategorien

FEDIAF unterscheidet grundsätzlich zwischen zwei Futtertypen:

  • Alleinfutter (complete pet food): Bietet alle benötigten Nährstoffe in der täglichen Futterration.
  • Ergänzungsfutter (complementary pet food): Ergänzt andere Futtermittel, deckt aber nicht allein den täglichen Nährstoffbedarf.

Entsprechend differieren die Mindest‑ und Höchstmengen je nach Futtertyp und Lebensphase des Hundes (Welpe, Sportler, Senioren).

Wichtige Nährstoffe & Richtwert‑Beispiele

Energie

  • BMR = Basal Metabolic Rate – die Ruheenergie
  • MER = Maintenance Energy Requirement – Energiebedarf im Alltag
    FEDIAF gibt klare Werte zu kcal/kg Körpergewicht pro Tag vor.

Protein, Fett, Aminosäuren

Mindest- und Höchstwerte sind definiert, basierend auf erprobter Verdaulichkeit (≥ 70 % Trockensubstanz; ≥ 80 % Protein).

Vitamine & Mineralstoffe

Tabellen enthalten Werte für z. B. Vitamin A, D, E und Spurenelemente wie Selen, Zink oder Jod – mit rechtlich definierten Höchstwerten (L) und toxikologisch abgeleiteten Toleranzgrenzen (T).

Aktuelle Version & Updates

Die aktuellste Version stammt aus September 2024 – mit neuem Fokus auf fettreicher Hundekost, Proteinbalance und aktualisierte Parameter bei anorganischem Phosphor speziell für Katzen. FEDIAF überwacht kontinuierlich neue Studien, um ihre Richtlinien aktuell zu halten.

Warum das für dich als Hundehalter wichtig ist

  • Verlässliche Ernährung: Wenn Hersteller FEDIAF‑Richtwerte einhalten, ist dein Hund optimal versorgt.
  • Label‑Transparenz: Futter, das als „Alleinfutter für Hunde aller Lebensphasen“ gekennzeichnet ist, sollte die entsprechenden Werte erfüllen.
  • Risiko­minimierung: Einhaltung der Richtlinien hilft, Mangelerscheinungen oder toxische Überdosierungen zu vermeiden.

Interessante Fakten

  • FEDIAF‑Richtlinien basieren unter anderem auf der amerikanischen NRC, werden jedoch an europäische Bedürfnisse angepasst.
  • Sie sind überwiegend EU‑weit freiwillig, werden aber häufig von nationalen Behörden oder Hundeexperten als Standard gefordert.
  • Nicht nur Alltagsfutter – auch spezielle Futtermittel (z. B. für Hochleistungs‑ oder Senior‑Hunde) werden mittels dieser Werte definiert.

FEDIAF‑Richtwerte sind die wissenschaftliche Basis für die Qualität und Sicherheit von Hundefutter in Europa. Sie helfen dir als Hundehalter, die Futterqualität besser einzuordnen, und sorgen dafür, dass dein Hund genau das bekommt, was er braucht – nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Mich interessiert deine Meinung

Welches Futter fütterst du – und baust du bei deiner Wahl auf FEDIAF‑Fütterungsrichtlinien? Hinterlass gerne einen Kommentar!