Fettgehalt verstehen: Warum dieses kleine Wort große Bedeutung für dich und deinen Hund hat

Was ist Fettgehalt überhaupt?
Der Fettgehalt gibt an, wie viel Fett in einem Lebensmittel oder Futter enthalten ist – in der Regel in Prozent. In der Hundeernährung findest du diese Angabe auf der Verpackung unter „Analytische Bestandteile“. Dort steht zum Beispiel: „Rohfett: 14 %“. Das bedeutet, dass 14 % des Trockengewichts des Futters aus Fett bestehen.
Wichtig: Diese Angabe bezieht sich auf die Trockensubstanz (also das Futter ohne Wasser). Besonders bei Nassfutter kann der tatsächliche Fettanteil deshalb niedriger wirken, da Wasser den Gesamtanteil „verwässert“.
Fett ist nicht gleich Fett
Es gibt viele verschiedene Arten von Fett. In der Hundeernährung sprechen wir hauptsächlich über:
- Gesättigte Fettsäuren: Diese sind stabil und kommen häufig in tierischen Fetten vor. In Maßen sind sie unproblematisch.
- Ungesättigte Fettsäuren: Dazu gehören die Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren. Sie sind essenziell – das heißt, der Körper kann sie nicht selbst herstellen.
- Transfette: Diese entstehen durch industrielle Prozesse und sind in der Hundeernährung eher unüblich – aber bei billigen Leckerlis oder Resteverwertung nicht ausgeschlossen.
Warum Fett für Hunde (und Menschen) lebenswichtig ist
Fett ist weit mehr als ein Energielieferant. Es übernimmt im Körper viele wichtige Funktionen:
- Energiequelle: Fett liefert über doppelt so viel Energie wie Proteine oder Kohlenhydrate – rund 9 kcal pro Gramm.
- Nährstoffträger: Bestimmte Vitamine (A, D, E, K) sind fettlöslich. Ohne Fett können sie nicht aufgenommen werden.
- Zellfunktion: Fette sind ein Bestandteil der Zellmembranen und spielen eine wichtige Rolle für Haut, Fell und Organe.
- Hormonbildung: Viele Hormone basieren auf Fettverbindungen.
Der Fettgehalt im Hundefutter: Was ist optimal?
Hier gibt es keine Einheitslösung. Der optimale Fettgehalt hängt von mehreren Faktoren ab:
- Alter: Welpen brauchen mehr Fett, da sie wachsen. Senioren eher weniger.
- Aktivitätslevel: Ein sportlicher Hund hat einen höheren Energiebedarf als ein gemütlicher Sofa-Hund.
- Gesundheitszustand: Hunde mit bestimmten Erkrankungen (z. B. Pankreatitis) benötigen fettarmes Futter.
- Rasse: Einige Rassen (z. B. Windhunde) haben einen besonders hohen Fettstoffwechsel.
Richtwerte (Trockensubstanz):
- Normal aktiver Hund: 10–15 % Fett
- Sporthund: bis zu 20 %
- Übergewichtiger Hund: unter 10 %
Spannende Fakten rund ums Fett
- Wölfe fressen gezielt fettreiche Organe: In der Wildnis bevorzugen Wölfe zuerst die fettreichen Innereien ihrer Beute – ein Hinweis auf den natürlichen Fettbedarf.
- Fett als Geschmacksträger: Hunde riechen und schmecken Fett besonders gut. Das erklärt, warum fettreiche Snacks oft besser ankommen.
- Kältewiderstand durch Fett: Hunde, die bei kaltem Wetter arbeiten (z. B. Schlittenhunde), brauchen extrem fettreiches Futter – manchmal über 30 %!
Wie erkenne ich gutes Fett im Hundefutter?
Achte auf die Deklaration. Hochwertiges Futter nennt die Fettquelle genau, z. B.:
- „Lachsöl“ oder „Geflügelfett“ – gut
- „Pflanzenöl“ oder „Fett“ ohne Herkunft – eher kritisch
Transparente Hersteller geben zusätzlich das Verhältnis von Omega-6 zu Omega-3 an. Ein ideales Verhältnis liegt bei etwa 5:1 oder darunter.
Zu viel Fett – was passiert dann?
Ein zu hoher Fettgehalt kann Probleme verursachen:
- Übergewicht: Klar, zu viele Kalorien führen zu Gewichtszunahme.
- Pankreatitis: Eine entzündete Bauchspeicheldrüse wird oft durch fettige Mahlzeiten ausgelöst.
- Durchfall: Zu viel Fett auf einmal kann den Magen-Darm-Trakt belasten.
Zu wenig Fett – das ist auch keine Lösung
Wer Fett komplett streicht, riskiert Mangelerscheinungen. Ohne genügend Fett fehlen deinem Hund wichtige Nährstoffe, und Haut oder Fell leiden.
Fett ist ein Baustein, kein Feind
Fettgehalt ist keine Warnung, sondern ein wertvoller Hinweis. Er hilft dir dabei, das richtige Futter für deinen Hund auszuwählen – angepasst an Alter, Aktivität und Gesundheitszustand. Ein ausgewogener Fettanteil ist entscheidend für Energie, Gesundheit und Wohlbefinden deines Vierbeiners.
Was meinst du?
Achte du beim Hundefutter bewusst auf den Fettgehalt? Hast du schon mal Erfahrungen mit zu viel oder zu wenig Fett im Futter gemacht? Schreib es gern in die Kommentare – ich bin gespannt auf deine Meinung!