Plankton – Die unsichtbare Welt, die unser Leben bestimmt

Was ist Plankton überhaupt?
Plankton ist ein Sammelbegriff für eine Vielzahl von meist winzigen Organismen, die im Wasser treiben und sich nicht aktiv gegen Strömungen bewegen können. Der Name stammt aus dem Griechischen („planktos“), was so viel wie „umherirrend“ oder „treibend“ bedeutet. Plankton findet man nicht nur in den Ozeanen, sondern auch in Seen, Flüssen und sogar in kleinen Wasserpfützen.
Plankton kann aus mikroskopisch kleinen Organismen bestehen, aber auch größere Arten umfassen – wie Quallen, die ebenfalls als Plankton gelten, weil sie sich nicht aktiv fortbewegen können.
Grundsätzlich wird Plankton in zwei Hauptgruppen unterteilt:
- Phytoplankton (Pflanzenplankton) – winzige, pflanzenähnliche Organismen, die Photosynthese betreiben
- Zooplankton (Tierisches Plankton) – Kleinstlebewesen, die sich von Phytoplankton oder anderen Mikroorganismen ernähren
Daneben gibt es noch das Bakterioplankton (bakterielle Organismen) und das Virioplankton (Viren im Wasser), die beide ebenfalls eine bedeutende Rolle im Ökosystem spielen.
Phytoplankton – Die grünen Lungen des Planeten
Phytoplankton ist so etwas wie die „Pflanzenwelt“ der Meere. Es besteht hauptsächlich aus winzigen Algen und Cyanobakterien, die Sonnenlicht nutzen, um Energie durch Photosynthese zu erzeugen. Dabei produzieren sie Sauerstoff – und zwar in enormen Mengen!
Warum ist Phytoplankton so wichtig?
- Es produziert etwa 50–80 % des weltweiten Sauerstoffs – mehr als alle Regenwälder zusammen!
- Es ist die Grundlage der marinen Nahrungskette.
- Es spielt eine wichtige Rolle im globalen Kohlenstoffkreislauf, indem es CO₂ aus der Atmosphäre bindet.
Besondere Arten von Phytoplankton
- Diatomeen (Kieselalgen) – Sie haben eine harte Silikatschale und kommen in fast allen Gewässern vor.
- Dinoflagellaten – Manche Arten sind biolumineszent und lassen das Meer nachts leuchten.
- Cyanobakterien – Sie zählen zu den ältesten Lebewesen der Erde und können sogar Stickstoff fixieren.
Ohne Phytoplankton gäbe es kein Leben, wie wir es kennen. Doch der Klimawandel und Umweltverschmutzung bedrohen diese wichtigen Organismen.
Zooplankton – Die unsichtbaren Jäger der Meere
Zooplankton umfasst eine Vielzahl von winzigen Tieren, die sich von Phytoplankton oder anderen Mikroorganismen ernähren. Es besteht aus einzelligen Protozoen, kleinen Krebstieren wie Krill und sogar den Larven vieler Fische und wirbelloser Meerestiere.
Welche Rolle spielt Zooplankton?
- Es ist eine unverzichtbare Nahrungsquelle für größere Meeresbewohner, darunter Wale, Fische und Seevögel.
- Es hilft, organisches Material durch die Wassersäule zu transportieren und trägt zur globalen Kohlenstoffbindung bei.
- Es sorgt für den biologischen Kohlenstoffpumpeneffekt, indem es Kohlenstoff in tiefere Wasserschichten transportiert.
Ein faszinierendes Beispiel für Zooplankton ist der Antarktische Krill. Diese winzigen Krebstiere sind die Hauptnahrungsquelle für Wale, Robben und Pinguine. Ohne sie würde das gesamte Ökosystem der Antarktis zusammenbrechen!
Die unglaublichen Superkräfte des Planktons
Plankton mag winzig sein, doch es besitzt erstaunliche Fähigkeiten:
Biolumineszenz – Das leuchtende Meer
Einige Planktonarten, wie Dinoflagellaten, können bei Bewegung leuchten. Dieses Naturphänomen sorgt für spektakuläre, funkelnde Meereswellen in der Nacht.
CO₂-Reduzierung und Klimaschutz
Plankton absorbiert große Mengen CO₂ aus der Atmosphäre und spielt somit eine Schlüsselrolle bei der Regulierung des Klimas.
Die größte tägliche Tierwanderung der Welt
Jeden Tag wandert das Zooplankton von der Tiefe zur Oberfläche und wieder zurück – eine Bewegung, die Forscher als „tägliche vertikale Wanderung“ bezeichnen. Dabei legen sie Strecken von bis zu 800 Metern zurück!
Bedrohungen für Plankton – Ein unsichtbares Ökosystem in Gefahr
Trotz seiner enormen Bedeutung für das Leben auf der Erde ist Plankton durch menschliche Einflüsse bedroht:
- Klimawandel: Durch steigende Temperaturen verändern sich die Wachstumsbedingungen für Phytoplankton.
- Ozeanversauerung: Mehr CO₂ in der Atmosphäre führt zur Versauerung der Meere, was insbesondere Kalkalgen schadet.
- Verschmutzung: Mikroplastik und Schadstoffe reichern sich im Plankton an und gelangen so in die Nahrungskette.
Forscher beobachten bereits jetzt, dass sich Planktonpopulationen weltweit verändern – mit unbekannten Folgen für das gesamte Ökosystem.
Ohne Plankton kein Leben!
Obwohl Plankton für uns oft unsichtbar bleibt, ist es einer der wichtigsten Bausteine unseres Planeten. Es produziert den Großteil des Sauerstoffs, reguliert das Klima und ernährt unzählige Lebewesen im Meer. Doch durch Umweltveränderungen gerät dieses empfindliche Ökosystem in Gefahr.
Wir müssen dringend Maßnahmen ergreifen, um unsere Ozeane zu schützen – denn ohne Plankton wäre das Leben auf der Erde undenkbar.
Was denkst du über die Rolle von Plankton in unserem Ökosystem? Wusstest du, dass es so wichtig ist? Schreib deine Meinung in die Kommentare!