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Natur

Pom-Pom-Krabben: Die Cheerleader der Meere und Flüsse

Klein, flink und mit flauschigen „Pompons“ bewaffnet – Pom-Pom-Krabben sind wahre Naturwunder. Ob im tropischen Ozean oder in Süßwasserbächen, diese faszinierenden Krustentiere begeistern durch ihr einzigartiges Verhalten und ihre ungewöhnliche Symbiose mit anderen Meeresbewohnern. In diesem Artikel nehmen wir dich mit auf eine Reise in die Welt der Pom-Pom-Krabben – von ihrer Biologie über ihr Verhalten bis hin zu ihrer Haltung im Aquarium.
Eine Darstellung von Pom-Pom-Krabben: Die Cheerleader der Meere und Flüsse

Was ist eine Pom-Pom-Krabbe?

Der Begriff „Pom-Pom-Krabbe“ bezeichnet mehrere Arten kleiner Krabben, die durch ein besonderes Verhalten auffallen: Sie tragen lebende Seeanemonen in ihren Scheren, die wie flauschige Pompons oder Boxhandschuhe wirken. Diese Anemonen dienen sowohl zur Verteidigung als auch zur Nahrungsbeschaffung. Die bekanntesten Vertreter sind die Meeresarten der Gattung Lybia, wie Lybia tessellata und Lybia edmondsoni, sowie die Süßwasserart Ptychognathus barbatus.

Lebensraum und Verbreitung

Meeres-Pom-Pom-Krabben

Die Meeresarten der Gattung Lybia sind im tropischen Indopazifik verbreitet, von der Ostküste Afrikas über das Rote Meer bis nach Neuguinea. Sie bevorzugen flache Gewässer mit sandigem oder felsigem Untergrund und verstecken sich tagsüber in Korallenriffen oder unter Steinen.

Süßwasser-Pom-Pom-Krabben

Die Süßwasserart Ptychognathus barbatus stammt aus Regionen wie Neuguinea, Madagaskar und Taiwan. Sie lebt in klaren, fließenden Gewässern wie Bächen und Flüssen und ist besonders in der Aquaristik beliebt.

Die Symbiose mit Seeanemonen

Das auffälligste Merkmal der Pom-Pom-Krabben ist ihre Partnerschaft mit Seeanemonen. Diese Beziehung ist ein Paradebeispiel für Mutualismus:

  • Verteidigung: Die Krabben nutzen die Nesselkapseln der Anemonen zur Abschreckung von Fressfeinden.
  • Nahrungsbeschaffung: Mit den Anemonen fangen sie kleine Partikel und führen sie zum Mund.
  • Fortpflanzung der Anemonen: Verliert eine Krabbe eine Anemone, kann sie die verbleibende teilen, um beide Scheren wieder zu bestücken.

Interessanterweise ist diese Beziehung nicht zwingend notwendig für das Überleben beider Partner. Manche Krabben ersetzen die Anemonen durch andere Organismen wie Schwämme oder Korallen.

Anatomie und Verhalten

Größe und Aussehen

Pom-Pom-Krabben sind klein, meist zwischen 1 und 2,5 cm breit. Ihr Panzer ist oft mit auffälligen Mustern versehen, die zur Tarnung dienen. Die Scheren sind schlank und tragen die charakteristischen Anemonen oder haarige Strukturen.

Verhalten

Diese Krabben sind meist nachtaktiv und verbringen den Tag versteckt. Sie sind friedlich, können aber gegenüber Artgenossen territoriales Verhalten zeigen. Bei Bedrohung heben sie ihre „Pompons“ und führen Drohgebärden aus.

Haltung im Aquarium

Pom-Pom-Krabben sind aufgrund ihrer geringen Größe und ihres interessanten Verhaltens beliebte Aquarienbewohner. Hier einige Tipps zur Haltung:

  • Aquariengröße: Ein Nano-Aquarium ab 30 Litern ist ausreichend.
  • Wasserwerte: Für Süßwasserarten empfiehlt sich ein pH-Wert zwischen 6,5 und 7,5 und eine Temperatur von 22–26 °C.
  • Einrichtung: Viele Versteckmöglichkeiten durch Steine und Pflanzen sind wichtig.
  • Vergesellschaftung: Pom-Pom-Krabben sind friedlich, sollten aber nicht mit aggressiven Fischen oder Krebsen gehalten werden.
  • Ernährung: Sie sind Allesfresser und nehmen Algen, Detritus und spezielles Krabbenfutter an.

Faszinierende Fakten

  • Anemonenklau: Pom-Pom-Krabben können Anemonen von Artgenossen stehlen oder ihre eigenen teilen, um verlorene zu ersetzen.
  • Nicht zwingend nötig: Die Beziehung zu Anemonen ist nicht überlebensnotwendig; manche Krabben leben auch ohne sie.
  • Kurze Lebensdauer: Besonders die Süßwasserart Ptychognathus barbatus hat eine Lebensdauer von etwa einem Jahr.
  • Sexualdimorphismus: Weibchen haben einen breiteren Hinterleib zur Eiablage, während Männchen schlanker gebaut sind.

Pom-Pom-Krabben sind beeindruckende Beispiele für die Vielfalt und Kreativität der Natur. Ihre einzigartige Symbiose mit Seeanemonen, ihr interessantes Verhalten und ihre Eignung für Aquarien machen sie zu faszinierenden Beobachtungsobjekten. Ob als Meeresbewohner oder im heimischen Aquarium – diese kleinen Krabben sind wahre Stars.

Was denkst du über die Pom-Pom-Krabben? 

Hast du vielleicht selbst welche im Aquarium oder schon einmal in freier Wildbahn beobachtet? Teile deine Erfahrungen und Meinungen gerne in den Kommentaren!