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Amyloidose

Eine Darstellung von Amyloidose

Amyloidose ist eine Erkrankung, bei der sich eine wachsartige, faserige Substanz aus Protein, das Amyloid genannt wird, in den Organen und Geweben deines Hundes ablagert und ihre Funktion beeinträchtigt. Wenn die Amyloidose nicht früh genug erkannt und behandelt wird, kann sie zu Organversagen führen. In diesem Artikel erfährst du mehr über die Ursachen, Symptome, Diagnose und Behandlung dieser Krankheit.

Was sind die Ursachen der Amyloidose?

Es gibt vier Formen der Amyloidose, die sich nach der Vorgeschichte und dem Ort der Ablagerung unterscheiden:

  • Primäre Amyloidose: Sie tritt plötzlich auf, ohne dass eine andere Erkrankung bekannt ist. Die Ursache ist meist eine Genmutation, die die Bildung von abnormalen Proteinen fördert.
  • Familiäre Amyloidose: Sie ist genetisch bedingt und tritt in Kombination mit bestimmten Erbkrankheiten auf. Sie betrifft vor allem bestimmte Hunderassen wie Beagle, Pointer, Shar Pei, Englisch Foxhound, Akita Inu und Collie.
  • Sekundäre Amyloidose: Sie tritt als Folge einer chronischen Entzündung oder Infektion auf, die die Produktion von Entzündungsproteinen erhöht. Zu den möglichen Auslösern gehören Diabetes mellitus, chronische Niereninsuffizienz, Leberentzündung oder bakterielle Endokarditis (Herzklappenentzündung).
  • Altersamyloidose: Sie entwickelt sich bei älteren Hunden, ohne dass eine andere Erkrankung vorliegt. Sie ist wahrscheinlich auf einen natürlichen Abbau der Proteine im Alter zurückzuführen.

Bei den meisten Hunden ist die Niere betroffen, wobei der Shar Pei eher zu Ablagerungen des Proteins in der Leber neigt.

Was sind die Symptome der Amyloidose?

Die Symptome der Amyloidose hängen davon ab, welche Organe betroffen sind und wie stark sie geschädigt sind. Zu den häufigsten Anzeichen gehören:

Die Symptome können schleichend oder plötzlich auftreten und variieren in ihrer Schwere.

Wie wird die Amyloidose diagnostiziert?

Die Diagnose der Amyloidose ist oft schwierig, da die Symptome unspezifisch sind und auch auf andere Krankheiten hinweisen können. Der Tierarzt wird eine gründliche körperliche Untersuchung durchführen und verschiedene Tests anordnen, um die Ursache herauszufinden. Dazu gehören:

  • Blutuntersuchung: Ein großes Blutbild, biochemische Parameter und ein Gerinnungsprofil können Hinweise auf eine Anämie, eine Leber- oder Nierenfunktionsstörung oder eine Entzündung geben.
  • Harnuntersuchung: Eine Urinprobe kann auf eine Proteinurie (Eiweiß im Urin), eine Hämaturie (Blut im Urin) oder eine Bakteriurie (Bakterien im Urin) hinweisen.
  • Röntgen: Eine Röntgenaufnahme kann Veränderungen in der Größe oder Form der Organe zeigen.
  • Ultraschall: Eine Ultraschalluntersuchung kann die Struktur und Durchblutung der Organe darstellen und mögliche Ablagerungen erkennen.
  • Gentest: Bei der familiären Form der Amyloidose kann ein Gentest die genetische Mutation nachweisen.

Meistens wird die Amyloidose erst in einem fortgeschrittenen Krankheitsstadium diagnostiziert, wenn die Organe bereits stark geschädigt sind.

Wie wird die Amyloidose behandelt?

Die Behandlung der Amyloidose richtet sich nach der zugrunde liegenden Ursache und dem betroffenen Organ. Eine Heilung ist nicht möglich, aber eine symptomatische Therapie kann die Lebensqualität deines Hundes verbessern und das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen. Zu den möglichen Maßnahmen gehören:

  • Futterumstellung: Eine spezielle Diät, die auf die Bedürfnisse deines Hundes abgestimmt ist, kann die Belastung der Organe verringern und den Nährstoffbedarf decken. Je nach Fall kann eine proteinarme, fettarme, kohlenhydratarme oder natriumarme Diät empfohlen werden.
  • Medikamente: Verschiedene Medikamente können eingesetzt werden, um die Symptome zu lindern und die Organfunktion zu unterstützen. Dazu gehören entzündungshemmende, schmerzstillende, blutdrucksenkende, harntreibende, antibakterielle oder gerinnungshemmende Mittel.
  • Bluttransfusion: Bei Blutungen in die Bauchhöhle oder eine starke Anämie kann eine Bluttransfusion notwendig sein, um den Blutverlust auszugleichen.
  • Operation: In seltenen Fällen kann eine Operation in Betracht gezogen werden, um das betroffene Organ teilweise oder ganz zu entfernen.

Die Behandlung erfordert eine regelmäßige Überwachung und Anpassung durch den Tierarzt. Die Prognose ist abhängig vom Stadium und dem Ausmaß der Erkrankung.

Wie kann man die Amyloidose vorbeugen?

Die Amyloidose ist eine ernste und oft tödliche Krankheit, die nicht immer vermeidbar ist. Es gibt jedoch einige Maßnahmen, die du ergreifen kannst, um das Risiko zu verringern oder zumindest frühzeitig einzugreifen:

  • Zucht: Hunde, bei denen eine Amyloidose festgestellt wurde oder die eine genetische Veranlagung dafür haben, sollten nicht für die Zucht eingesetzt werden. Wenn du einen Hund aus einer gefährdeten Rasse hast, solltest du dich über seine Abstammung informieren und einen Gentest machen lassen.
  • Vorsorge: Du solltest deinen Hund regelmäßig vom Tierarzt untersuchen lassen und auf mögliche Symptome achten. Eine frühzeitige Diagnose kann die Behandlungschancen verbessern und das Leiden deines Hundes verringern.
  • Gesundheit: Du solltest deinen Hund gesund ernähren, ausreichend bewegen und vor Infektionen schützen. Eine gute Immunabwehr und ein stabiler Stoffwechsel können die Entstehung von Entzündungen und Ablagerungen verhindern oder verzögern.

Die Amyloidose ist eine schwere Krankheit, die das Leben deines Hundes bedrohen kann. Mit diesem Artikel hast du nun mehr Informationen über diese Erkrankung und wie du sie erkennen und behandeln kannst. 

Die Autoren gehen davon aus, dass bei Erkrankung eines Tieres ein Tierarzt aufgesucht werden sollte und Medikamente nur nach Absprache mit einem Arzt oder Apotheker eingenommen werden sollten. Nur eine individuelle Untersuchung kann zu einer Diagnose und Therapieentscheidung führen.

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