Blutgruppe
Blutgruppe ist ein Begriff, der die verschiedenen Merkmale der roten Blutzellen beschreibt, die von den Genen eines Hundes bestimmt werden. Diese Merkmale werden auch Antigene genannt und können bei einer Bluttransfusion zu Komplikationen führen, wenn sie nicht mit denen des Empfängers übereinstimmen.
Was sind die verschiedenen Blutgruppen bei Hunden?
Bei Hunden werden die Blutgruppen als Dog Erythrocyte Antigene (DEA) bezeichnet und mit einer Nummer gekennzeichnet. Es gibt mehr als 20 verschiedene Blutgruppen bei Hunden, aber die wichtigsten sind DEA 1.1 positiv und DEA 1.1 negativ, da sie die häufigsten sind und die stärkste Reaktion auslösen können.
DEA 1.1 positiv bedeutet, dass die roten Blutzellen dieses Antigen tragen, während DEA 1.1 negativ bedeutet, dass sie es nicht tragen. Die Blutgruppe wird durch einen einfachen Bluttest bestimmt, der in einer Tierarztpraxis oder einem Labor durchgeführt werden kann.
Wann braucht ein Hund eine Bluttransfusion?
Ein Hund kann aus verschiedenen Gründen eine Bluttransfusion benötigen, zum Beispiel:
- Bei einem Unfall oder einer Verletzung, die zu starkem Blutverlust führt
- Bei einer Erkrankung, die die Produktion oder Funktion der roten Blutzellen beeinträchtigt, wie z.B. Anämie oder Vergiftung
- Bei einer Operation, bei der ein hoher Blutverlust erwartet wird oder bei der eine künstliche Beatmung erforderlich ist
Eine Bluttransfusion kann das Leben eines Hundes retten, indem sie den Sauerstofftransport im Körper verbessert und den Kreislauf stabilisiert.
Wie läuft eine Bluttransfusion ab?
Eine Bluttransfusion ist ein medizinischer Eingriff, bei dem einem Hund Blut von einem anderen Hund übertragen wird. Dazu werden zwei Venenkatheter gelegt, einer beim Spender und einer beim Empfänger. Das Spenderblut wird dann über einen Schlauch und einen Filter in den Empfänger geleitet.
Die Menge und Dauer der Transfusion hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B. dem Gewicht, dem Gesundheitszustand und dem Schweregrad des Blutverlusts des Empfängers. Während der Transfusion werden beide Hunde überwacht, um mögliche Nebenwirkungen oder Komplikationen zu erkennen und zu behandeln.
Wie wichtig ist die Blutgruppenverträglichkeit?
Die Blutgruppenverträglichkeit ist ein wichtiger Aspekt bei einer Bluttransfusion, da sie das Risiko von Transfusionsreaktionen verringert. Transfusionsreaktionen sind unerwünschte Immunantworten des Körpers auf fremde Antigene im Spenderblut, die zu Symptomen wie Fieber, Schüttelfrost, Erbrechen, Durchfall, Atemnot oder Schock führen können.
Um die Verträglichkeit zu gewährleisten, sollte das Spenderblut idealerweise dieselbe Blutgruppe wie das Empfängerblut haben oder zumindest keine Antigene enthalten, gegen die der Empfänger Antikörper hat. Antikörper sind Proteine im Blutplasma, die fremde Antigene erkennen und zerstören können.
Hunde haben im Gegensatz zu Menschen oder Katzen keine natürlichen Antikörper gegen andere Blutgruppen. Das bedeutet, dass eine erste Transfusion meist problemlos verläuft, egal welche Blutgruppe der Spender hat. Allerdings kann eine erste Transfusion dazu führen, dass der Empfänger Antikörper gegen das Spenderblut bildet und somit für spätere Transfusionen sensibilisiert wird.
Deshalb ist es wichtig, vor jeder weiteren Transfusion einen Verträglichkeitstest durchzuführen, um sicherzustellen, dass keine Antikörper-Antigen-Reaktion stattfindet. Dieser Test wird auch Kreuzprobe genannt und besteht darin, eine kleine Menge Spenderblut mit einer kleinen Menge Empfängerblut zu mischen und zu beobachten, ob es zu einer Verklumpung oder Hämolyse (Zerstörung der roten Blutzellen) kommt.
Die Blutgruppe DEA 1.1 ist die kritischste, da sie die stärkste Reaktion auslösen kann. Wenn ein DEA 1.1 negativer Hund eine Transfusion von einem DEA 1.1 positiven Hund erhält, kann er eine akute Hämolyse entwickeln, die lebensbedrohlich sein kann. Umgekehrt kann eine DEA 1.1 positive Hündin, die eine Transfusion von einem DEA 1.1 negativen Hund erhalten hat, ihre Welpen gefährden, wenn diese DEA 1.1 positiv sind. Die Antikörper der Mutter können über die Plazenta oder die Muttermilch an die Welpen weitergegeben werden und eine neonatale Isoerythrolyse auslösen, die ebenfalls zu einer Hämolyse führt.
Wie kann ich meinen Hund als Blutspender anmelden?
Wenn du deinen Hund als Blutspender anmelden möchtest, musst du einige Voraussetzungen erfüllen, um sicherzustellen, dass er gesund ist und kein Risiko für den Empfänger darstellt. Die Voraussetzungen können je nach Tierklinik oder Blutbank variieren, aber in der Regel sind sie:
- Dein Hund muss zwischen 1 und 8 Jahre alt sein
- Dein Hund muss mindestens 25 kg wiegen
- Dein Hund muss regelmäßig geimpft und entwurmt sein
- Dein Hund muss frei von Infektionskrankheiten wie Leishmaniose, Babesiose oder Ehrlichiose sein
- Dein Hund muss frei von Medikamenten sein, die das Blut beeinflussen können
- Dein Hund muss einen guten Charakter haben und sich ruhig verhalten
Wenn dein Hund diese Kriterien erfüllt, kannst du dich bei einer Tierklinik oder Blutbank in deiner Nähe informieren, ob sie Blutspenden annehmen und wie du dich registrieren kannst. Du musst dann einen Fragebogen ausfüllen und deinen Hund einem Gesundheitscheck unterziehen lassen, bei dem auch seine Blutgruppe bestimmt wird.
Eine Blutspende dauert etwa 15 bis 20 Minuten und ist für deinen Hund schmerzlos. Er bekommt eine leichte Beruhigungsspritze und wird an einen Tropf angeschlossen. Nach der Spende bekommt er ein Leckerli und viel Wasser. Er sollte sich dann für den Rest des Tages ausruhen und keine anstrengenden Aktivitäten machen.
Eine Blutspende ist eine noble Geste, die anderen Hunden das Leben retten kann. Wenn du dich dafür entscheidest, solltest du deinen Hund regelmäßig spenden lassen, etwa alle drei Monate. Du solltest aber auch auf mögliche Nebenwirkungen achten, wie z.B. Müdigkeit, Appetitlosigkeit oder Schwellungen an der Einstichstelle.
Die Autoren gehen davon aus, dass bei Erkrankung eines Tieres ein Tierarzt aufgesucht werden sollte und Medikamente nur nach Absprache mit einem Arzt oder Apotheker eingenommen werden sollten. Nur eine individuelle Untersuchung kann zu einer Diagnose und Therapieentscheidung führen.
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