Koordinationsstörungen
Koordinationsstörungen sind ein häufiges Problem bei Hunden, das viele Ursachen haben kann. In diesem Artikel erfährst du, was Koordinationsstörungen sind, wie du sie erkennst und was du dagegen tun kannst.
Was sind Koordinationsstörungen?
Koordinationsstörungen, auch Ataxie genannt, sind Störungen der Bewegungsabläufe, die durch eine Beeinträchtigung des Nervensystems verursacht werden. Das Nervensystem ist für die Steuerung und Koordination der Muskeln zuständig, die für die Bewegung und das Gleichgewicht verantwortlich sind. Wenn das Nervensystem gestört ist, kann es zu Fehlern in der Übertragung von Signalen zwischen Gehirn, Rückenmark und Muskeln kommen. Das führt dazu, dass der Hund unsicher, schwankend oder taumelnd läuft oder sogar umfällt.
Wie erkennt man Koordinationsstörungen?
Die Symptome von Koordinationsstörungen können je nach Schweregrad und Ursache variieren. Typische Anzeichen sind:
- Unsicherer Gang
- Schwanken oder Taumeln
- Umfallen oder Stolpern
- Kopfschiefhaltung oder Nystagmus (ruckartige Augenbewegungen)
- Muskelzittern oder -krämpfe
- Lähmungserscheinungen oder Gefühlsverlust in den Gliedmaßen
Wenn du eines oder mehrere dieser Symptome bei deinem Hund bemerkst, solltest du ihn sofort zum Tierarzt bringen, um die Ursache abklären zu lassen.
Was sind mögliche Ursachen für Koordinationsstörungen?
Koordinationsstörungen können viele verschiedene Ursachen haben, die das Nervensystem auf unterschiedliche Weise schädigen können. Zu den häufigsten gehören:
- Infektionen: Bakterien, Viren oder Pilze können das Gehirn, das Rückenmark oder die Nerven entzünden und zu einer Meningitis, Enzephalitis oder Neuritis führen.
- Vergiftungen: Giftige Substanzen wie Schokolade, Rattengift, Medikamente oder Pflanzen können das Nervensystem schädigen oder stören.
- Traumata: Unfälle, Stürze oder Schläge können zu Verletzungen des Schädels, des Gehirns oder des Rückenmarks führen.
- Degenerative Erkrankungen: Alterungsprozesse oder genetische Faktoren können zu einem Abbau von Nervenzellen oder Nervenfasern führen, wie zum Beispiel bei der degenerativen Myelopathie.
- Tumore: Gut- oder bösartige Wucherungen können auf das Gehirn, das Rückenmark oder die Nerven drücken und sie komprimieren oder zerstören.
- Stoffwechselstörungen: Erkrankungen der Leber, der Nieren oder der Schilddrüse können zu einem Ungleichgewicht von Elektrolyten, Hormonen oder anderen Stoffen führen, die das Nervensystem beeinflussen.
- Immunbedingte Erkrankungen: Autoimmunerkrankungen wie die Myasthenia gravis können zu einer Fehlregulation des Immunsystems führen, das die eigenen Nervenzellen angreift.
Was kann man gegen Koordinationsstörungen tun?
Die Behandlung von Koordinationsstörungen hängt von der zugrunde liegenden Ursache ab. In manchen Fällen kann eine medikamentöse Therapie helfen, die Entzündung zu reduzieren, die Vergiftung zu bekämpfen oder den Stoffwechsel zu regulieren. In anderen Fällen kann eine chirurgische Intervention notwendig sein, um einen Tumor zu entfernen oder eine Verletzung zu reparieren. In wieder anderen Fällen kann eine physiotherapeutische Maßnahme helfen, die Muskelfunktion zu verbessern oder zu erhalten.
Wichtig ist, dass du deinem Hund viel Liebe und Geduld entgegenbringst und ihn nicht überforderst. Gib ihm ein sicheres und ruhiges Umfeld und vermeide rutschige Böden oder Treppen. Unterstütze ihn beim Laufen mit einem Geschirr oder einer Schlinge und hilf ihm beim Aufstehen oder Hinlegen. Lobe ihn für seine Fortschritte und motiviere ihn zum Spielen und Bewegen.
Koordinationsstörungen sind eine ernste Erkrankung, die deinem Hund das Leben schwer machen können. Aber mit der richtigen Diagnose, Behandlung und Pflege kannst du ihm helfen, seine Lebensqualität zu verbessern und glücklich zu sein.
Die Autoren gehen davon aus, dass bei Erkrankung eines Tieres ein Tierarzt aufgesucht werden sollte und Medikamente nur nach Absprache mit einem Arzt oder Apotheker eingenommen werden sollten. Nur eine individuelle Untersuchung kann zu einer Diagnose und Therapieentscheidung führen.
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