Neutropenie
Neutropenie ist eine Erkrankung, bei der die Anzahl der Neutrophilen, einer Art von weißen Blutkörperchen, im Blut zu niedrig ist. Neutrophile sind für die Bekämpfung von Infektionen verantwortlich und schützen den Körper vor Bakterien, Pilzen und anderen Erregern. Wenn die Neutrophilenzahl zu niedrig ist, ist das Immunsystem geschwächt und der Hund anfälliger für Krankheiten.
Ursachen von Neutropenie
Es gibt verschiedene mögliche Ursachen für Neutropenie bei Hunden, die in zwei Kategorien eingeteilt werden können: angeboren oder erworben. Angeborene Neutropenie ist eine genetische Störung, die von Geburt an vorhanden ist und meist bei bestimmten Rassen wie dem Deutschen Schäferhund oder dem Belgischen Schäferhund auftritt. Erworbene Neutropenie kann durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden, wie zum Beispiel:
- Infektionen durch Bakterien, Viren, Pilze oder Parasiten
- Medikamente, die die Knochenmarkproduktion von Neutrophilen hemmen, wie Chemotherapie oder Antibiotika
- Autoimmunerkrankungen, bei denen der Körper seine eigenen Neutrophilen angreift
- Knochenmarkserkrankungen, die die Bildung von Blutzellen beeinträchtigen, wie Leukämie oder Myelodysplasie
- Toxische Substanzen, die das Knochenmark schädigen, wie Blei oder Strahlung
Symptome von Neutropenie
Die Symptome von Neutropenie hängen von der Schwere und der zugrunde liegenden Ursache der Erkrankung ab. Einige häufige Anzeichen sind:
- Fieber
- Lethargie
- Appetitlosigkeit
- Gewichtsverlust
- Hautinfektionen
- Zahnfleischentzündungen
- Durchfall
- Husten
- Atembeschwerden
Diagnose von Neutropenie
Um Neutropenie bei Hunden zu diagnostizieren, muss ein Tierarzt eine Blutuntersuchung durchführen, um die Anzahl der Neutrophilen und anderer Blutzellen zu bestimmen. Eine normale Neutrophilenzahl liegt zwischen 3000 und 12000 pro Mikroliter Blut. Eine Neutrophilenzahl unter 1000 gilt als schwere Neutropenie und erfordert eine sofortige Behandlung. Der Tierarzt kann auch weitere Tests anordnen, um die Ursache der Neutropenie zu ermitteln, wie zum Beispiel:
- Eine Knochenmarkbiopsie, um die Funktion des Knochenmarks zu beurteilen
- Eine bakteriologische Kultur, um eine Infektion zu identifizieren
- Eine Röntgenaufnahme oder eine Ultraschalluntersuchung, um andere Organe zu untersuchen
Behandlung von Neutropenie
Die Behandlung von Neutropenie bei Hunden hängt von der Ursache und dem Schweregrad der Erkrankung ab. Das Hauptziel ist es, die Infektionsgefahr zu reduzieren und die zugrunde liegende Ursache zu behandeln. Einige mögliche Behandlungsoptionen sind:
- Antibiotika, um bakterielle Infektionen zu bekämpfen
- Antimykotika oder Antiparasitika, um Pilz- oder Parasiteninfektionen zu behandeln
- Immunsuppressiva oder Steroide, um Autoimmunerkrankungen zu kontrollieren
- Bluttransfusionen oder Wachstumsfaktoren, um die Anzahl der Neutrophilen zu erhöhen
- Medikamentenanpassungen oder Absetzen von Medikamenten, die die Neutrophilenzahl senken
- Chirurgie oder Strahlentherapie, um Tumore zu entfernen oder zu schrumpfen
Prognose und Vorbeugung von Neutropenie
Die Prognose für Hunde mit Neutropenie hängt von der Ursache und dem Ansprechen auf die Behandlung ab. Einige Fälle können vollständig geheilt werden, während andere eine lebenslange Überwachung und Behandlung erfordern. Um Neutropenie bei Hunden vorzubeugen, ist es wichtig, die Gesundheit des Hundes regelmäßig zu überprüfen, Impfungen und Parasitenprävention einzuhalten, den Kontakt mit infizierten oder kranken Tieren zu vermeiden und giftige Substanzen fernzuhalten.
Die Autoren gehen davon aus, dass bei Erkrankung eines Tieres ein Tierarzt aufgesucht werden sollte und Medikamente nur nach Absprache mit einem Arzt oder Apotheker eingenommen werden sollten. Nur eine individuelle Untersuchung kann zu einer Diagnose und Therapieentscheidung führen.
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