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Parvovirose

Parvovirose ist eine gefährliche und hochansteckende Viruserkrankung, die vor allem junge und ungeimpfte Hunde betrifft. In diesem Artikel erfährst du, was Parvovirose ist, wie sie sich äußert, wie sie diagnostiziert und behandelt wird und wie du deinen Hund davor schützen kannst.

Was ist Parvovirose?

Parvovirose wird durch das Canine Parvovirus (CPV) verursacht, das weltweit verbreitet ist. Das Virus befällt die Zellen des Magen-Darm-Trakts, des Knochenmarks und des Immunsystems. Dadurch kommt es zu schweren Entzündungen und Blutungen im Darm, zu einer Schwächung der Abwehrkräfte und zu möglichen Herzmuskelentzündungen. Parvovirose kann unbehandelt zum Tod des Hundes führen.

Wie stecken sich Hunde mit Parvovirose an?

Das Canine Parvovirus ist sehr widerstandsfähig und kann in der Umwelt lange überleben. Die Ansteckung erfolgt meist durch direkten Kontakt mit infizierten Hunden oder deren Ausscheidungen (Kot, Erbrochenes, Speichel). Auch indirekt kann das Virus übertragen werden, zum Beispiel durch verunreinigte Gegenstände, Schuhe oder Hände. Das Virus kann auch von der Mutter auf die Welpen übergehen.

Was sind die Symptome von Parvovirose?

Die ersten Symptome von Parvovirose treten meist vier bis sieben Tage nach der Ansteckung auf. Sie können je nach Alter, Gesundheitszustand und Immunstatus des Hundes variieren. Typische Anzeichen sind:

Bei Welpen kann das Virus auch das Herz angreifen und zu einer Herzmuskelentzündung führen, die oft tödlich endet.

Wie wird Parvovirose diagnostiziert?

Wenn du bei deinem Hund eines oder mehrere der genannten Symptome bemerkst, solltest du sofort einen Tierarzt aufsuchen. Erbrechen und Durchfall können viele Ursachen haben, aber bei Parvovirose besteht Lebensgefahr. Der Tierarzt wird eine gründliche Untersuchung durchführen und dich nach dem Impfstatus, dem Kontakt mit anderen Hunden und dem Auftreten der Beschwerden fragen. Um eine Parvovirose zu bestätigen oder auszuschließen, kann er folgende Tests anordnen:

  • Schnelltest: Mit einem speziellen Teststreifen kann das Virus im Kot nachgewiesen werden. Dieser Test ist einfach und schnell, aber nicht immer zuverlässig.
  • Bluttest: Eine Blutuntersuchung zeigt typische Veränderungen wie einen Mangel an weißen und roten Blutkörperchen und Blutplättchen. Außerdem kann das Virus im Blut direkt nachgewiesen werden.
  • Röntgen: Eine Röntgenaufnahme des Bauchraums kann Hinweise auf eine Darmentzündung oder einen Darmverschluss geben.
  • Ultraschall: Eine Ultraschalluntersuchung des Bauchraums kann ebenfalls eine Darmentzündung oder einen Darmverschluss zeigen. Außerdem kann das Herz untersucht werden.

Wie wird Parvovirose behandelt?

Parvovirose ist eine ernste Erkrankung, die eine intensive tierärztliche Behandlung erfordert. Es gibt keine spezifischen Medikamente gegen das Virus selbst, daher zielt die Therapie darauf ab, die Symptome zu lindern und Sekundärinfektionen zu vermeiden. Die Behandlung umfasst meist:

  • Flüssigkeitstherapie: Um den Flüssigkeits- und Elektrolytverlust auszugleichen, bekommt der Hund Infusionen mit Kochsalzlösung oder anderen Lösungen.
  • Antibiotika: Um bakterielle Infektionen zu verhindern oder zu behandeln, bekommt der Hund Antibiotika. Diese müssen genau nach Anweisung des Tierarztes gegeben werden.
  • Schmerzmittel: Um die Schmerzen im Magen-Darm-Bereich zu lindern, bekommt der Hund Schmerzmittel. Diese dürfen nicht ohne tierärztliche Verordnung gegeben werden.
  • Antiemetika: Um das Erbrechen zu stoppen, bekommt der Hund Medikamente, die die Übelkeit unterdrücken. Diese dürfen ebenfalls nicht ohne tierärztliche Verordnung gegeben werden.
  • Futter: Um den Darm zu schonen, bekommt der Hund zunächst kein Futter. Sobald das Erbrechen aufhört, kann er langsam wieder mit leicht verdaulichem Futter gefüttert werden. Dieses sollte in kleinen Portionen mehrmals am Tag gegeben werden.

Die Behandlung von Parvovirose kann mehrere Tage bis Wochen dauern. In dieser Zeit muss der Hund isoliert von anderen Hunden gehalten werden, um eine weitere Ansteckung zu vermeiden. Außerdem muss die Umgebung gründlich desinfiziert werden, um das Virus zu beseitigen.

Ist Parvovirose beim Hund heilbar?

Die Heilungschancen von Parvovirose hängen von verschiedenen Faktoren ab, wie dem Alter, dem Gesundheitszustand, dem Immunstatus und dem Zeitpunkt der Behandlung. Je früher die Therapie beginnt, desto besser sind die Aussichten. Generell gilt, dass Welpen und ungeimpfte Hunde ein höheres Risiko haben, an Parvovirose zu sterben. Die Sterblichkeitsrate liegt bei diesen Gruppen bei bis zu 90%. Bei geimpften und älteren Hunden liegt die Sterblichkeitsrate bei etwa 10%.

Hunde, die eine Parvovirose überleben, sind in der Regel immun gegen das Virus. Allerdings können sie noch einige Wochen lang das Virus ausscheiden und andere Hunde anstecken. Daher sollten sie weiterhin isoliert und regelmäßig untersucht werden.

Wie kann ich meinen Hund vor Parvovirose schützen?

Die beste Vorbeugung gegen Parvovirose ist eine regelmäßige Impfung. Die Impfung gegen das Canine Parvovirus gehört zu den sogenannten Kernimpfungen, die für jeden Hund empfohlen werden. Die erste Impfung erfolgt meist im Alter von sechs bis acht Wochen, gefolgt von zwei bis drei Wiederholungsimpfungen im Abstand von drei bis vier Wochen. Danach sollte die Impfung alle ein bis drei Jahre aufgefrischt werden.

Neben der Impfung solltest du folgende Maßnahmen ergreifen,um dein Hund vor Parvovirose zu schützen:

  • Vermeide den Kontakt mit kranken oder ungeimpften Hunden.
  • Halte deinen Hund von Orten fern, an denen viele Hunde zusammenkommen, wie Parks, Spielplätzen oder Tierheimen.
  • Reinige und desinfiziere regelmäßig die Näpfe, Spielzeuge und Liegeplätze deines Hundes.
  • Wasche dir immer die Hände, bevor du deinen Hund berührst, vor allem wenn du Kontakt mit anderen Hunden hattest.
  • Informiere dich über den Gesundheitszustand und den Impfstatus von Hunden, mit denen du deinen Hund zusammenbringen möchtest.

Parvovirose ist eine ernstzunehmende Viruserkrankung, die vor allem junge und ungeimpfte Hunde bedroht. Die Symptome sind sehr schwerwiegend und können zum Tod führen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind daher lebenswichtig. Die beste Prävention ist eine regelmäßige Impfung und eine gute Hygiene. Wenn du deinen Hund vor Parvovirose schützen möchtest, solltest du dich an deinen Tierarzt wenden und dich über die Impfung beraten lassen.

Die Autoren gehen davon aus, dass bei Erkrankung eines Tieres ein Tierarzt aufgesucht werden sollte und Medikamente nur nach Absprache mit einem Arzt oder Apotheker eingenommen werden sollten. Nur eine individuelle Untersuchung kann zu einer Diagnose und Therapieentscheidung führen.

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