Petechien
Petechien sind kleine, rote oder violette Punkte auf der Haut oder den Schleimhäuten, die durch Blutungen aus den kleinsten Blutgefäßen entstehen. Sie können ein Zeichen für eine ernsthafte Erkrankung sein, die eine sofortige tierärztliche Behandlung erfordert. In diesem Artikel erfährst du, was die Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten für Petechien bei Hunden sind.
Was sind die Ursachen für Petechien bei Hunden?
Petechien können verschiedene Ursachen haben, die alle mit einer Störung der Blutgerinnung oder einer Schädigung der Blutgefäßwände zusammenhängen. Zu den häufigsten Ursachen gehören:
- Autoimmunerkrankungen, wie z.B. Immunthrombozytopenie (ITP), bei der das Immunsystem die eigenen Blutplättchen angreift und zerstört. Blutplättchen sind für die Blutgerinnung verantwortlich und verhindern, dass Blut aus den Gefäßen austritt.
- Infektionen, wie z.B. Parvovirose, Ehrlichiose oder Leptospirose, die zu einer Verminderung der Blutplättchen oder einer Schädigung der Gefäßwände führen können.
- Vergiftungen, wie z.B. durch Rattengift, Schneckenkorn oder bestimmte Medikamente, die die Blutgerinnung hemmen oder die Blutplättchenfunktion beeinträchtigen können.
- Krebserkrankungen, wie z.B. Lymphome oder Leukämien, die zu einer Verdrängung der normalen Blutzellen im Knochenmark oder zu einer erhöhten Zerstörung der Blutzellen im Blutkreislauf führen können.
- Traumata, wie z.B. Bisse, Stiche oder Quetschungen, die zu direkten Blutungen aus den verletzten Gefäßen führen können.
Was sind die Symptome für Petechien bei Hunden?
Petechien sind oft schwer zu erkennen, da sie meist nur wenige Millimeter groß sind und sich mit dem Fell des Hundes vermischen können. Sie treten vor allem an Stellen auf, wo die Haut dünn ist, wie z.B. an den Ohren, am Bauch oder an den Schleimhäuten von Mund und Augen. Manchmal können sie auch an anderen Körperstellen auftreten, wie z.B. an den Beinen oder am Rücken.
Neben den Petechien können Hunde mit einer gestörten Blutgerinnung auch andere Symptome zeigen, wie z.B.:
- Blutergüsse (Hämatome), die größere blaue oder violette Flecken auf der Haut oder den Schleimhäuten darstellen
- Nasenbluten (Epistaxis), das durch eine Blutung aus den Nasenschleimhäuten entsteht
- Zahnfleischbluten (Gingivorrhagie), das durch eine Blutung aus dem Zahnfleisch entsteht
- Bluterbrechen (Hämatemesis), das durch eine Blutung aus dem Magen oder dem oberen Darm entsteht
- Blut im Stuhl (Meläna), das durch eine Blutung aus dem unteren Darm entsteht
- Anämie (Blutarmut), die durch einen Mangel an roten Blutkörperchen entsteht und zu Schwäche, Müdigkeit und blasser Schleimhaut führt
- Schock, der durch einen starken Blutverlust entsteht und zu einem Abfall des Blutdrucks und einer Beeinträchtigung der Organfunktion führt
Wie werden Petechien bei Hunden behandelt?
Die Behandlung von Petechien bei Hunden hängt von der zugrunde liegenden Ursache ab. Um diese zu ermitteln, muss der Tierarzt eine gründliche Untersuchung des Hundes durchführen und verschiedene Tests anordnen, wie z.B.:
- Eine Blutuntersuchung, um die Anzahl und Funktion der verschiedenen Blutzellen zu bestimmen
- Eine Urinuntersuchung, um nach Anzeichen von Infektionen oder Nierenerkrankungen zu suchen
- Eine Röntgenaufnahme oder eine Ultraschalluntersuchung, um nach Anzeichen von Krebs oder inneren Blutungen zu suchen
- Eine Knochenmarkuntersuchung, um die Bildung und Reifung der Blutzellen zu beurteilen
Je nach der Diagnose kann der Tierarzt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten anbieten, wie z.B.:
- Eine Bluttransfusion, um den Blutverlust auszugleichen und die Blutgerinnung zu verbessern
- Eine Immunsuppression, um das Immunsystem zu unterdrücken und die Zerstörung der Blutplättchen zu verhindern
- Eine Antibiotikatherapie, um eine Infektion zu bekämpfen und die Entzündung zu reduzieren
- Eine Antikoagulation, um die Bildung von Blutgerinnseln zu vermeiden und die Durchblutung zu fördern
- Eine Chemotherapie oder eine Strahlentherapie, um das Wachstum von Krebszellen zu hemmen und die Symptome zu lindern
- Eine Chirurgie, um eine Quelle von Blutungen zu entfernen oder zu reparieren
Wie kann man Petechien bei Hunden vorbeugen?
Petechien bei Hunden sind oft nicht vermeidbar, da sie durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden können, die nicht immer kontrollierbar sind. Allerdings gibt es einige Maßnahmen, die man ergreifen kann, um das Risiko zu verringern oder die Erkrankung frühzeitig zu erkennen, wie z.B.:
- Den Hund regelmäßig impfen lassen, um ihn vor Infektionskrankheiten zu schützen
- Den Hund von giftigen Substanzen fernhalten, wie z.B. Rattengift, Schneckenkorn oder bestimmte Medikamente
- Den Hund regelmäßig entwurmen lassen, um ihn vor Parasiten zu schützen
- Den Hund regelmäßig untersuchen lassen, um Anzeichen von Krebs oder anderen Erkrankungen zu erkennen
- Den Hund bei Verdacht auf Petechien oder andere Blutungszeichen sofort zum Tierarzt bringen
Petechien bei Hunden sind ein ernstes Symptom, das eine schnelle und angemessene Behandlung erfordert. Wenn du bei deinem Hund Petechien oder andere Anzeichen einer gestörten Blutgerinnung bemerkst, zögere nicht, ihn zum Tierarzt zu bringen. Je früher die Ursache gefunden und behandelt wird, desto besser sind die Chancen für eine Erholung.
Die Autoren gehen davon aus, dass bei Erkrankung eines Tieres ein Tierarzt aufgesucht werden sollte und Medikamente nur nach Absprache mit einem Arzt oder Apotheker eingenommen werden sollten. Nur eine individuelle Untersuchung kann zu einer Diagnose und Therapieentscheidung führen.
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