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Pfoten auf Vulkaninseln – Mit Hund unterwegs auf den Azoren

Die Azoren sind ein kleines, aber faszinierendes Inselparadies mitten im Atlantik. Weit weg vom europäischen Festland, gehören sie offiziell zu Portugal – doch mit ihren dramatischen Vulkanlandschaften, endlosen grünen Weiden, heißen Quellen und einer einzigartigen Tierwelt fühlen sie sich an wie eine eigene Welt. Für Hundefreunde stellt sich da natürlich schnell die Frage: Wie hundefreundlich sind die Azoren? Und gibt es dort viele Straßenhunde? In diesem Artikel nehme ich dich mit auf eine ausgiebige Reise durch die Inselgruppe – mit Fokus auf das Leben mit und für Hunde. Du erfährst nicht nur spannende Infos über das Land selbst, sondern auch, wie Hunde dort behandelt werden, ob du deinen Vierbeiner mitbringen solltest und was dich vor Ort erwartet. Also: Leine locker lassen und los geht’s!

Azoren: Ein Überblick über die Inseln am Ende Europas

Die Azoren bestehen aus insgesamt neun Inseln, die sich in drei Gruppen aufteilen:

  • Ostgruppe: São Miguel und Santa Maria
  • Zentralgruppe: Terceira, Graciosa, São Jorge, Pico und Faial
  • Westgruppe: Flores und Corvo

Diese Inseln sind vulkanischen Ursprungs und begeistern mit einer unfassbaren Naturvielfalt: grüne Hügel, tiefblaue Kraterseen, schwarze Lavastrände, üppige Hortensienbüsche und heiße Thermalquellen. Obwohl die Azoren politisch zu Portugal gehören, liegen sie rund 1.500 km westlich vom Festland mitten im Atlantik. Sie sind Teil der EU – du kannst also mit deinem EU-Heimtierausweis relativ unkompliziert mit Hund einreisen (dazu später mehr).

Die größte und bekannteste Insel ist São Miguel, auch "Ilha Verde" – die grüne Insel – genannt. Hier leben auch die meisten Menschen und Tiere, was für dich und deinen Hund einiges an Infrastruktur bedeutet. Trotzdem: Die Azoren sind insgesamt sehr ländlich geprägt. Massentourismus? Fehlanzeige. Genau das macht sie so besonders – auch für tierliebe Reisende.

Hundeleben auf den Azoren – ein gemischtes Bild

Wenn man die Azoren besucht, fällt schnell auf: Hunde gehören hier zum Straßenbild. In Städten wie Ponta Delgada auf São Miguel oder Angra do Heroísmo auf Terceira sieht man immer wieder frei laufende Hunde. Doch was auf den ersten Blick nach Streunern aussieht, ist oft komplexer.

Straßenhunde oder Freigänger?

Viele Hunde auf den Azoren leben halbfrei. Das bedeutet: Sie gehören zwar jemandem, laufen aber den Großteil des Tages allein durch die Straßen oder über Felder. Sie kennen ihre Nachbarn, schlafen vielleicht in einer Garage oder unter einem Vordach und sind in gewisser Weise Teil der Gemeinschaft – auch wenn sie keinem strikten Haushundeleben folgen.

Das führt manchmal zu Irritationen bei Besuchern, die aus Ländern mit strenger Leinenpflicht kommen. Ein Hund ohne Halsband, der alleine durch die Straßen streift? Für viele wirkt das ungewohnt. Doch nicht jeder dieser Hunde ist herrenlos.

Gibt es viele echte Straßenhunde?

Ja, leider gibt es auch echte Straßenhunde, vor allem in ländlicheren Regionen oder auf kleineren Inseln wie Flores oder Graciosa. Die Zahlen schwanken, aber Tierschutzorganisationen vor Ort berichten regelmäßig über ausgesetzte oder vernachlässigte Hunde. Ursachen dafür sind unter anderem:

  • Unkontrollierte Vermehrung, da viele Hunde nicht kastriert sind
  • Geringes Bewusstsein für Tierwohl in manchen Bevölkerungsschichten
  • Wirtschaftliche Probleme, die eine tierärztliche Versorgung erschweren

Es gibt aber auch viele engagierte Helfer: Die Azoren haben mehrere Tierschutzvereine und Initiativen, die sich für die Kastration, Pflege und Vermittlung von Hunden einsetzen. Besonders aktiv sind etwa:

  • Animais de Rua
  • Associação Açores Animais
  • Movimento 1 Euro pelos Animais

Einige dieser Organisationen arbeiten auch mit ausländischen Tierschutzgruppen zusammen, um Hunde zu vermitteln oder zu kastrieren. Es ist also ein Thema im Wandel – aber definitiv noch mit Herausforderungen.

Mit Hund auf die Azoren reisen – das solltest du wissen

Wenn du überlegst, deinen Hund mit auf die Azoren zu nehmen, ist das grundsätzlich möglich – allerdings mit ein paar Punkten, die du beachten solltest.

Einreisebestimmungen für Hunde

Da die Azoren zu Portugal gehören, gelten die EU-Regelungen:

  • Dein Hund braucht einen Mikrochip (ISO-genormt)
  • Einen EU-Heimtierausweis
  • Eine gültige Tollwutimpfung (mind. 21 Tage alt)

Fliegst du mit dem Hund, ist meist ein Zwischenstopp in Lissabon notwendig. Von dort geht es weiter mit einer Inlandsfluglinie (z. B. SATA Air Açores). Informiere dich frühzeitig über die Bedingungen zur Mitnahme von Haustieren bei der Airline. Besonders bei größeren Hunden gelten spezielle Transportbox-Regelungen.

Hundeleben vor Ort

Auf den Azoren herrscht ein mildes, feuchtes Klima. Perfekt für ausgiebige Spaziergänge, Wanderungen und Abenteuertouren mit deinem Vierbeiner. Viele Strände sind zwar nicht explizit für Hunde ausgewiesen, aber in abgelegenen Buchten wirst du kaum jemanden stören.

Wichtig ist: In Städten gelten oft Leinenpflicht und Maulkorbpflicht (für bestimmte Rassen). In ländlichen Gebieten ist man entspannter – aber Rücksicht ist immer gefragt.

Tierärzte gibt es auf jeder größeren Insel, allerdings meist nur ein bis zwei pro Ort. Notfallversorgung ist möglich, aber nicht so schnell wie in Großstädten.

Adoption statt Import: Hunde von den Azoren vermitteln

Immer mehr Tierfreunde entscheiden sich dazu, einem Hund von den Azoren ein neues Zuhause in Deutschland zu geben. Tierschutzorganisationen organisieren Vermittlungen, übernehmen teilweise die Kosten für Flug und medizinische Versorgung und unterstützen dich bei der Auswahl.

Diese Hunde sind oft sozial, freundlich und an ein Leben draußen gewöhnt. Natürlich brauchen sie Zeit zur Eingewöhnung, doch viele von ihnen entwickeln sich zu treuen Begleitern. Wichtig: Informiere dich gut, arbeite mit seriösen Vereinen zusammen und überlege dir genau, ob du einem Hund aus dem Ausland gerecht werden kannst.

Ein Land im Wandel – auch für Tiere

Die Azoren sind ein Ort der Gegensätze. Auf der einen Seite faszinierende Natur, Gastfreundschaft und Ruhe. Auf der anderen Seite ein manchmal noch rückständiger Umgang mit Haustieren – vor allem in Bezug auf Kastration, medizinische Versorgung und Aufklärung.

Doch es tut sich was. In den letzten Jahren haben sich immer mehr lokale Initiativen für den Tierschutz stark gemacht. Die Zahl der kastrierten Hunde steigt, Aufklärungskampagnen zeigen Wirkung, und auch der Tourismus übt zunehmend Druck auf die Behörden aus, das Tierwohl ernster zu nehmen.

Paradies mit Potenzial

Die Azoren sind ein einzigartiges Reiseziel – auch für Hundefreunde. Wenn du mit offenen Augen reist und dich gut vorbereitest, kannst du dort eine tolle Zeit mit deinem Vierbeiner verbringen. Gleichzeitig sind die Azoren ein Ort, an dem du viel über den Umgang mit Hunden in anderen Kulturen lernen kannst – und vielleicht sogar selbst aktiv wirst, z. B. durch Spenden oder Adoption.

Wenn du selbst mal auf den Azoren warst – mit oder ohne Hund – oder vielleicht sogar einen Hund von dort adoptiert hast, würde ich mich riesig über deine Erfahrungen in den Kommentaren freuen!

Wie hast du den Umgang mit Hunden auf den Azoren erlebt? 

Und würdest du deinen Hund mitnehmen oder einen von dort adoptieren? Schreib’s gern unten rein!

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