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Zwischen Fjorden, Schafen und Fellnasen: Die Färöer-Inseln und ihr Umgang mit Hunden

Stell dir eine raue, grüne Inselwelt mitten im Nordatlantik vor, wo sich steile Klippen mit grasbedeckten Dächern abwechseln, Schafe in der Landschaft verstreut sind und das Wetter innerhalb von Minuten zwischen Sonnenschein und Nebel wechselt. Willkommen auf den Färöer-Inseln – einem kleinen, autonomen Archipel, der zu Dänemark gehört und aus 18 Inseln besteht. Inmitten dieser abgeschiedenen und faszinierenden Welt spielt das Leben von Tieren eine besondere Rolle – und natürlich interessiert uns Hundefreunde besonders, wie dort mit Hunden umgegangen wird.

Die Färöer-Inseln auf einen Blick

Bevor wir auf die Situation der Hunde eingehen, hier ein paar grundlegende Infos:

  • Lage: Im Nordatlantik, etwa auf halbem Weg zwischen Norwegen und Island
  • Einwohnerzahl: Rund 54.000 Menschen
  • Hauptstadt: Tórshavn
  • Sprache: Färöisch und Dänisch
  • Politischer Status: Autonomes Gebiet innerhalb des Königreichs Dänemark
  • Wirtschaft: Hauptsächlich Fischerei, Fischzucht, etwas Tourismus

Die Färöer sind nicht unbedingt ein klassisches Reiseziel – zu unberechenbar das Wetter, zu abgeschieden die Lage. Aber genau das macht den besonderen Reiz der Inseln aus. Natur pur, kaum Industrie, wenig Straßenverkehr und eine starke Gemeinschaft, in der jeder jeden kennt.

Hunde auf den Färöern – Eine seltene, aber geschätzte Begleitung

Wer durch die Dörfer der Färöer spaziert, dem wird schnell auffallen: Es gibt hier nicht viele Hunde. Das liegt nicht etwa daran, dass die Färinger keine Tierfreunde wären – im Gegenteil. Doch Hunde sind auf den Inseln eher eine Ausnahmeerscheinung, was verschiedene Gründe hat:

Strenge Haltungsvorschriften

Auf den Färöern herrschen sehr spezifische Regeln, was die Hundehaltung betrifft. Zum Beispiel:

  • Hunde müssen registriert und gechippt sein.
  • Es gibt in manchen Kommunen eine Leinenpflicht.
  • In bestimmten Wohngebieten – insbesondere in Mietwohnungen – ist das Halten von Hunden verboten.
  • In Tórshavn, der Hauptstadt, ist das Halten von Hunden beispielsweise nur unter bestimmten Voraussetzungen erlaubt.

Diese Vorschriften sollen nicht nur dem Schutz der Tiere dienen, sondern auch die Tiergesundheit und die allgemeine öffentliche Ordnung sicherstellen. Ein wichtiger Aspekt ist außerdem der Schutz der Schafe, die frei auf den Wiesen und Hügeln grasen. Ein nicht erzogener oder unbeaufsichtigter Hund könnte hier leicht großen Schaden anrichten.

Keine Straßenhunde im klassischen Sinne

Wenn du an Länder mit vielen herrenlosen Hunden denkst, dann fallen dir wahrscheinlich Regionen in Südeuropa, Asien oder Südamerika ein. Auf den Färöer-Inseln sieht das ganz anders aus:

  • Es gibt keine Straßenhunde im klassischen Sinne.
  • Sollte ein Hund frei herumlaufen, wird schnell der Halter ermittelt.
  • Die Gemeinschaft ist klein, und es fällt schnell auf, wenn ein Tier unbeaufsichtigt ist.
  • Tierheime oder Auffangstationen für streunende Hunde gibt es nicht in dem Umfang wie in anderen Ländern – einfach, weil es kaum Bedarf dafür gibt.

Hundefreundschaft im kleinen Kreis

Diejenigen, die auf den Färöern Hunde halten, tun dies mit viel Engagement. Hunde sind meist Familienmitglieder und werden gut versorgt. Häufig handelt es sich um robuste Rassen, die mit dem windigen, feuchten Klima zurechtkommen – etwa Labradore, Border Collies oder Schäferhunde.

Allerdings ist es nicht unüblich, dass ein Hund teilweise draußen gehalten wird, besonders auf Bauernhöfen oder in ländlichen Gebieten. Hier erfüllen sie auch Aufgaben als Wachhunde oder Helfer bei der Arbeit mit Schafen. Trotzdem sind sie in aller Regel gut sozialisiert und gepflegt.

Besuch mit Hund – Was du wissen solltest

Wenn du mit dem Gedanken spielst, die Färöer mit deinem Hund zu bereisen, solltest du dich gut vorbereiten:

Einreisebestimmungen

Die Färöer gehören nicht zur EU – und das bedeutet, dass EU-Heimtierausweise allein nicht ausreichen. Stattdessen gelten folgende Regeln:

  • Dein Hund muss gechippt sein.
  • Eine Tollwutimpfung ist Pflicht, die mindestens 21 Tage alt ist.
  • Es ist ein Gesundheitszertifikat erforderlich (nicht älter als 10 Tage bei Einreise).
  • Eine vorherige Anmeldung beim färöischen Veterinäramt ist nötig.

Zudem kann es sein, dass du deinen Hund bei der Einreise kontrollieren lassen musst. Und da die Färöer nicht leicht zu erreichen sind – meist per Fähre oder über Dänemark mit dem Flugzeug – solltest du dich im Vorfeld über alle Transportbedingungen genau informieren.

Hundeleben auf den Inseln

Einmal angekommen, erwartet deinen Vierbeiner eine beeindruckende Natur: weite Wiesen, wenig Autoverkehr, frische Atlantikluft – ein Paradies für viele Hunde. Aber:

  • Leinenpflicht gilt vielerorts, vor allem in bewohnten Gebieten.
  • Schafe haben Vorrang – das bedeutet, dass dein Hund niemals unbeaufsichtigt durch die Gegend stromern sollte.
  • Hundekot muss selbstverständlich entsorgt werden. In ländlichen Gebieten gibt es dafür allerdings nicht überall Spender oder Mülleimer – also Taschen einpacken!

Hundefreundliche Unterkünfte gibt es vereinzelt, aber nicht überall – hier lohnt es sich, im Voraus zu buchen und explizit nachzufragen, ob Hunde willkommen sind.

Tierschutz und Tierärzte auf den Färöern

Der Tierschutz auf den Färöern orientiert sich stark an den dänischen Regelungen – mit einem besonderen Fokus auf Nutztiere wie Schafe und Fisch. Hunde und Katzen genießen aber ebenso Schutz durch entsprechende Gesetze.

Es gibt Tierärzte, allerdings nicht flächendeckend auf allen Inseln. In Tórshavn findest du die wichtigsten Praxen, die sowohl Kleintiere als auch Nutztiere behandeln. Die medizinische Versorgung ist solide, aber du solltest darauf achten, wichtige Medikamente oder Spezialfutter mitzubringen – nicht alles ist auf den Inseln verfügbar.

Hundeleben in einer abgeschiedenen Inselwelt

Die Färöer-Inseln sind kein Hotspot für Hundefans – zumindest nicht in dem Sinne, dass man überall auf Hunde trifft. Dafür ist die Haltung zu reglementiert, das Klima fordernd und der Platz begrenzt. Aber genau das macht den Reiz aus: Hunde, die hier leben, haben oft ein starkes Band zu ihren Menschen, sind gut erzogen und Teil einer Gemeinschaft, in der Tiere noch eine sehr ursprüngliche Rolle spielen.

Wer seinen Hund mit auf die Inseln nimmt, sollte gut vorbereitet sein – dann steht dem gemeinsamen Abenteuer zwischen Fjorden und Schafherden aber nichts im Weg.

Wie siehst du das?

Warst du vielleicht schon mal mit deinem Hund auf den Färöern? Oder hast du vor, mit deinem Vierbeiner dorthin zu reisen? Erzähl’s uns in den Kommentaren – wir sind gespannt auf deine Erfahrungen und Meinungen!

Karte

Eine Darstellung von Färöer Inseln

Sprachen

Färöisch, Dänisch

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