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Zwischen Schafen und Seehunden: Wie hundefreundlich ist Guernsey & Jersey wirklich?

Guernsey und Jersey – das klingt für viele nach einer Mischung aus britischem Adel, rauer Küste und grünen Wiesen. Die beiden größten Kanalinseln zwischen England und Frankreich sind zwar nur winzige Punkte auf der Landkarte, haben aber jede Menge Charakter. Und wer sich fragt, wie es dort eigentlich für Hunde aussieht, bekommt hier eine ausführliche Antwort. In diesem Artikel erfährst du, was Guernsey und Jersey ausmacht, wie das Leben dort mit Hund funktioniert und ob Straßenhunde überhaupt ein Thema sind. Außerdem werfen wir einen Blick auf Gesetze, Infrastruktur und die hundefreundliche Kultur der Inselbewohner.

Wo liegen Guernsey und Jersey überhaupt?

Guernsey und Jersey gehören zu den Kanalinseln, einer Inselgruppe im Ärmelkanal. Politisch gehören sie nicht direkt zum Vereinigten Königreich, sondern sind sogenannte Kronbesitzungen – also eigenständige Gebiete unter britischer Oberhoheit. Sie haben eigene Parlamente, eigene Gesetze und sogar eigene Währungen (die aber an das Britische Pfund gekoppelt sind).

  • Jersey ist die größte der Kanalinseln und liegt näher an Frankreich als an Großbritannien.
  • Guernsey ist die zweitgrößte Insel, etwa 50 Kilometer entfernt von Jersey.

Beide Inseln sind bekannt für ihre wunderschönen Landschaften, eine entspannte Lebensweise und den Mix aus britischer und französischer Kultur.

Hunde auf den Kanalinseln – Willkommen oder eher geduldet?

Sowohl Guernsey als auch Jersey sind insgesamt sehr hundefreundlich. Es gibt zahlreiche Spazierwege, hundefreundliche Strände und viele Unterkünfte, die Hunde willkommen heißen. Aber es gibt auch einige Besonderheiten, die du kennen solltest – gerade wenn du überlegst, mit deinem Hund dorthin zu reisen oder sogar länger zu bleiben.

Einreisebestimmungen: Nicht ohne Papierkram

Obwohl die Inseln nicht zur EU gehören, orientieren sich die Einreisebestimmungen für Hunde weitgehend an britischen Standards:

  • Mikrochip ist Pflicht.
  • Der Hund muss eine gültige Tollwutimpfung haben.
  • Du brauchst einen EU-Heimtierausweis oder einen ähnlichen Nachweis aus dem Herkunftsland.
  • Zudem muss eine Bandwurmbehandlung vor Einreise nachgewiesen werden (nicht älter als 120 Stunden und nicht jünger als 24 Stunden).

Wichtig: Zwischen Großbritannien und den Kanalinseln gelten keine Grenzkontrollen für Tiere. Wer allerdings aus der EU kommt, sollte sich vorher gut informieren, ob eine direkte Einreise mit dem Hund möglich ist – viele Reisende nutzen England als Zwischenstopp, was zusätzliche Anforderungen mit sich bringt.

Hundefreundliche Orte: Mehr als nur grüne Wiesen

Die Inseln sind landschaftlich ein Traum – und zwar auch für Hunde:

  • Jersey bietet mit seinen weiten Sandstränden und ländlichen Wegen viele tolle Gassi-Routen. Besonders beliebt: die Strände an der Süd- und Westküste.
  • Guernsey ist hügeliger, aber ebenfalls hundefreundlich. Hier gibt’s viele kleinere Buchten, Wanderwege entlang der Steilküste und Parks mitten in der Hauptstadt St. Peter Port.

In vielen Restaurants und Pubs sind Hunde gern gesehene Gäste – oft gibt’s sogar Wasserschalen oder kleine Leckerli.

Gibt es auf Guernsey und Jersey Straßenhunde?

Eine der häufigsten Fragen, wenn es um Hunde in anderen Ländern geht, ist: Gibt es dort viele Straßenhunde?

Die Antwort für Guernsey und Jersey ist ganz klar: Nein.

Sowohl Guernsey als auch Jersey haben sehr gut organisierte Systeme zur Registrierung und Kontrolle von Haustieren. Es gibt keine nennenswerte Population von frei lebenden oder verwilderten Hunden. Das liegt an mehreren Faktoren:

  • Registrierungspflicht: Hunde müssen gemeldet werden, teils sogar jährlich.
  • Strenge Tierschutzgesetze: Tierquälerei oder Vernachlässigung wird konsequent verfolgt.
  • Keine Überpopulation: Es gibt keine wildlebenden Hundegruppen oder aggressive „Straßenhunde“ wie man sie in manchen südlichen Ländern findet.

Wenn ein Hund auf der Straße gefunden wird, kümmert sich in der Regel sehr schnell das lokale Tierheim oder die Polizei darum.

Hundehaltung auf den Inseln: Was du wissen solltest

Wer länger bleiben oder vielleicht sogar mit Hund auswandern möchte, sollte sich mit den lokalen Regeln vertraut machen. Hier einige wichtige Punkte:

Lizenzpflicht auf Guernsey

Auf Guernsey muss jedes Jahr eine Hundelizenz beantragt werden – die Gebühr ist relativ gering (etwa 10 Pfund pro Jahr), aber sie ist verpflichtend. Jersey hat dieses System vor einigen Jahren abgeschafft.

Listenhunde: Vorsicht bei bestimmten Rassen

Einige Hunderassen sind auf den Inseln nicht erlaubt oder nur mit Sondergenehmigung erlaubt. Dazu gehören:

  • Pit Bull Terrier
  • Japanese Tosa
  • Dogo Argentino
  • Fila Brasileiro

Auch Kreuzungen mit diesen Rassen können verboten sein. Wer mit einem solchen Hund reist oder umziehen möchte, sollte sich unbedingt vorher mit den Behörden abstimmen.

Leinenpflicht und Kotbeutel

Wie fast überall gilt: In Ortschaften und an bestimmten Stränden herrscht Leinenpflicht. Außerhalb darf der Hund meist frei laufen, wenn er gut hört. Hundekot muss selbstverständlich entfernt werden – es gibt überall Spender für Kotbeutel und Abfallbehälter.

Tierschutzorganisationen und Tierärzte vor Ort

Beide Inseln haben gut ausgestattete Tierkliniken sowie engagierte Tierschutzorganisationen. Dazu gehören z. B.:

  • GSPCA (Guernsey Society for the Prevention of Cruelty to Animals): Zuständig für Fundtiere, Tiervermittlung und Aufklärung.
  • JSPCA (Jersey Society for Prevention of Cruelty to Animals): Auch hier wird viel Wert auf Prävention und Tierschutz gelegt.

Wenn du also mit Hund auf die Inseln kommst, bist du auch im Notfall gut versorgt.

Urlaub mit Hund auf den Kanalinseln: Eine gute Idee?

Ganz klar: Ja! Die Kombination aus Natur, Ruhe und britischer Gelassenheit macht Guernsey und Jersey zu einem tollen Ziel für Menschen mit Hund. Die Strände sind oft leer, die Temperaturen sind auch im Sommer angenehm und es gibt viele kleine Unterkünfte, die sich über tierische Gäste freuen.

Was du beachten solltest:

  • In der Hauptsaison (Mai bis September) sind manche Strände tagsüber für Hunde gesperrt. In den frühen Morgen- und Abendstunden dürfen sie aber oft trotzdem an den Strand.
  • Fähren nach Jersey und Guernsey nehmen Hunde mit – entweder im Auto oder in speziellen Hundeboxen an Bord.
  • Es gibt sogar Hundesitter-Services und lokale Trainer, falls du mal einen Ausflug ohne Vierbeiner planst.

Guernsey und Jersey – Klein, charmant, hundefreundlich

Guernsey und Jersey sind zwar kleine Inseln, aber ganz groß, wenn es um Lebensqualität für Hunde geht. Keine Straßenhunde, strenge Schutzgesetze, tolle Natur und eine offene Kultur – hier fühlen sich Mensch und Hund gleichermaßen wohl. Wer ein Ziel abseits des Massentourismus sucht und seinen Hund nicht zu Hause lassen möchte, sollte die Kanalinseln definitiv auf dem Schirm haben.

Wie siehst du das? 

Hast du schon mal Urlaub auf einer der Kanalinseln gemacht – vielleicht sogar mit Hund? Oder denkst du darüber nach? Schreib deine Meinung gerne in die Kommentare!

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