Zwischen Palmen und Pfoten: Das Hundeleben in Guinea-Bissau
Guinea-Bissau ist ein kleines westafrikanisches Land, das in internationalen Schlagzeilen eher selten auftaucht – und doch steckt es voller faszinierender Geschichten. Wilde Mangroven, tropisches Klima, eine bewegte Geschichte und eine bunte kulturelle Vielfalt prägen den Alltag der Menschen. Aber wie sieht es mit dem Leben der Hunde in Guinea-Bissau aus? Was erwartet dich als Hundefreund in einem Land, das vielen völlig unbekannt ist? In diesem Artikel nehme ich dich mit auf eine Reise in ein Land zwischen Atlantik und Savanne – und wir schauen gemeinsam, wie es dort um das Wohl der Vierbeiner steht. Du erfährst, wie das Zusammenleben von Mensch und Hund in Guinea-Bissau aussieht, ob es viele Straßenhunde gibt und was das für den Tierschutz bedeutet.
Ein Blick auf Guinea-Bissau: Klein, arm, aber voller Leben
Guinea-Bissau liegt an der westafrikanischen Atlantikküste und grenzt an Senegal und Guinea. Das Land hat etwa 2 Millionen Einwohner und eine bewegte Geschichte hinter sich. Es war einst eine portugiesische Kolonie (daher auch der Zusatz „Bissau“, zur Unterscheidung von Guinea) und erlangte 1973 seine Unabhängigkeit. Seitdem ist die politische Lage instabil – Putsche und Regierungswechsel sind keine Seltenheit.
Die Hauptstadt Bissau ist das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum des Landes. Der Großteil der Bevölkerung lebt jedoch auf dem Land und in kleineren Siedlungen. Infrastruktur, Gesundheitswesen und Bildung sind vielerorts schlecht ausgebaut. Die meisten Menschen leben in eher einfachen Verhältnissen.
Hunde in Guinea-Bissau: Begleiter, Wächter – oder einfach nur da?
Anders als in Mitteleuropa ist die Beziehung zwischen Mensch und Hund in Guinea-Bissau nicht primär von Haustierhaltung im klassischen Sinne geprägt. Viele Hunde leben zwar bei Familien oder in der Nähe menschlicher Siedlungen, werden aber nicht im selben Maß umsorgt wie bei uns.
In Guinea-Bissau sind Hunde häufig eher Nutztiere als Familienmitglieder. Ihre Hauptaufgabe ist oft das Bewachen von Haus und Hof. Sie streifen tagsüber frei herum und kehren abends zurück – wenn sie überhaupt ein „Zuhause“ haben. Futter gibt es selten in Form von Trocken- oder Nassfutter, sondern eher Essensreste oder das, was sie selbst finden.
Das bedeutet jedoch nicht automatisch, dass Hunde schlecht behandelt werden. In vielen Regionen herrscht ein pragmatisches Miteinander. Hunde werden toleriert, manchmal gemocht, aber selten wie in westlichen Ländern emotional „adoptiert“. Tierärztliche Versorgung ist ein Luxus, den sich kaum jemand leisten kann – was sich direkt auf den Gesundheitszustand der Hunde auswirkt.
Straßenhunde: Ein allgegenwärtiger Anblick
Ja, in Guinea-Bissau gibt es viele Straßenhunde. Besonders in Städten wie Bissau oder Bafatá sind Hunde auf der Straße ein alltägliches Bild. Die Tiere leben in kleinen Gruppen oder alleine, suchen nach Futter in Müllhaufen und schlafen unter Bäumen, auf Gehwegen oder an Hauseingängen.
Viele dieser Hunde sind nicht kastriert, was zu einer schnellen Vermehrung führt. Krankheiten wie Räude, Parasitenbefall oder Staupe sind weit verbreitet, ebenso wie Verletzungen durch Kämpfe oder Verkehrsunfälle. Impfungen? Fehlanzeige – es fehlt an finanziellen Mitteln, tierärztlicher Infrastruktur und manchmal schlicht an Bewusstsein.
Das führt leider auch dazu, dass die Hunde von Teilen der Bevölkerung als Problem gesehen werden. Es kommt vor, dass Tiere verjagt oder sogar getötet werden, insbesondere wenn sie als gefährlich oder krank gelten. Aufklärungskampagnen oder organisierte Tierschutzarbeit sind – wenn überhaupt vorhanden – in den Kinderschuhen.
Tierschutz in Guinea-Bissau: Kaum organisiert, aber nicht aussichtslos
Während es in anderen afrikanischen Ländern bereits erste Tierschutzorganisationen gibt, ist das in Guinea-Bissau noch ein zartes Pflänzchen. Es gibt nur sehr wenige lokale NGOs, die sich aktiv für Tierschutz einsetzen, und sie arbeiten meist mit äußerst begrenzten Mitteln.
Einige internationale Organisationen haben in der Vergangenheit punktuell Kastrations- oder Impfaktionen durchgeführt, doch die Herausforderungen bleiben groß: fehlende Finanzierung, unklare gesetzliche Grundlagen, geringe Sensibilisierung in der Bevölkerung und kaum vorhandene tierärztliche Infrastruktur.
Die wenigen Tierärzte, die es gibt, konzentrieren sich in der Regel auf Nutztiere oder arbeiten in staatlichen Diensten. Private Kleintierpraxen wie in Deutschland? So gut wie nicht vorhanden.
Hunde und Kultur: Zwischen Tradition, Religion und Alltag
In Guinea-Bissau leben viele Ethnien, darunter Balanta, Fula, Mandinka und Papel. Die Religionen sind ebenso vielfältig: etwa die Hälfte der Bevölkerung folgt traditionellen animistischen Glaubensvorstellungen, etwa 40 % sind Muslime, und ein kleiner Teil Christen. Diese kulturelle und religiöse Vielfalt prägt auch den Umgang mit Hunden.
In manchen Regionen und Religionen gelten Hunde als unrein oder werden gemieden, in anderen werden sie als spirituelle Wesen betrachtet oder für traditionelle Rituale verwendet. Besonders im ländlichen Raum spielen traditionelle Weltanschauungen eine große Rolle – was sich auch auf das Tierbild auswirkt.
Herausforderungen und Perspektiven: Was müsste sich ändern?
Damit sich die Situation für Hunde in Guinea-Bissau nachhaltig verbessert, braucht es vor allem drei Dinge:
- Aufklärung: Viele Menschen sehen Hunde als selbstverständlich – nicht als fühlende Lebewesen mit Bedürfnissen. Bildungsarbeit wäre ein wichtiger erster Schritt.
- Veterinärmedizinische Infrastruktur: Ohne Tierärzte, Medikamente und Kastrationsmöglichkeiten ist langfristiger Tierschutz unmöglich.
- Rechtliche Rahmenbedingungen: Tierschutzgesetze existieren kaum oder werden nicht durchgesetzt. Hier braucht es politischen Willen und internationale Zusammenarbeit.
Auch Hilfe von außen – in Form von Patenschaften, mobilen Kliniken oder Schulprojekten – könnte viel bewirken. Erste Kontakte zwischen europäischen Tierschutzorganisationen und lokalen Initiativen bestehen bereits, aber es ist ein langer Weg.
Was kannst du als Hundefreund tun?
Auch wenn Guinea-Bissau weit weg ist, kannst du helfen. Zum Beispiel durch Spenden an Organisationen, die in Westafrika aktiv sind, durch Teilen von Informationen oder durch Unterstützung von Bildungsprojekten. Noch wichtiger ist aber ein offenes, globales Bewusstsein für das Thema Tierschutz – auch außerhalb der eigenen Haustür.
Und du? Wie denkst du über das Leben der Hunde in Guinea-Bissau?
Hast du selbst schon Erfahrungen mit Straßenhunden in Afrika gemacht? Oder engagierst du dich vielleicht sogar im Tierschutz? Was denkst du, wie man das Leben der Hunde in einem Land wie Guinea-Bissau verbessern könnte?
Schreib mir gern in die Kommentare – ich bin gespannt auf deine Meinung!