Mit Hund ins Heilige Land: Alles, was du über die Einreise nach Israel und Palästina wissen musst
Eine Reise oder gar ein Umzug mit Hund nach Israel oder Palästina klingt erstmal wie ein echtes Abenteuer – und das ist es auch. Die Region bietet mit ihrer reichen Geschichte, vielfältigen Landschaft und den herzlichen Menschen viele spannende Eindrücke. Aber bevor du mit deinem Vierbeiner in den Flieger steigst, gibt es einiges zu planen. Gerade in einem politisch und kulturell komplexen Gebiet wie Israel und Palästina ist gute Vorbereitung das A und O – besonders, wenn dein Hund dabei ist.
In diesem Artikel findest du alle wichtigen Informationen zur Einreise, zu rechtlichen Bestimmungen, gesundheitlichen Anforderungen und auch praktische Tipps, wie du dich und deinen Hund am besten auf das Leben oder Reisen in dieser Region vorbereitest. Egal, ob du nur einen längeren Aufenthalt planst oder dauerhaft umsiedeln möchtest – hier erfährst du, worauf du achten musst.
1. Grundsätzliches zur Einreise mit Hund nach Israel
Israel gehört nicht zur EU, daher gelten bei der Einreise strengere Auflagen für Haustiere. Du darfst grundsätzlich mit deinem Hund einreisen, aber nur, wenn du vorher einige wichtige Voraussetzungen erfüllst.
Die wichtigsten Einreisebedingungen:
- Mikrochip: Dein Hund muss mit einem ISO 11784/11785-konformen Mikrochip gekennzeichnet sein. Der Chip muss vor allen Impfungen gesetzt worden sein.
- Tollwutimpfung: Mindestens 30 Tage, aber nicht länger als 12 Monate vor der Einreise muss dein Hund gegen Tollwut geimpft worden sein. Die Impfung darf nur nach dem Chip erfolgt sein.
- Tollwut-Titer-Test: Ein Bluttest ist Pflicht. Dieser muss mindestens 30 Tage nach der Impfung und mindestens drei Monate vor der Einreise durchgeführt werden. Das Labor muss von der israelischen Veterinärbehörde anerkannt sein.
- Veterinärbescheinigung: Du brauchst ein international anerkanntes Gesundheitszeugnis (englischsprachig), das maximal 7 Tage alt sein darf. Dieses muss von der zuständigen Veterinärbehörde deines Heimatlandes ausgestellt sein.
- Importgenehmigung: Vor der Einreise musst du beim israelischen Landwirtschaftsministerium eine Importlizenz beantragen. Diese ist 30 Tage gültig und wird in der Regel innerhalb weniger Tage ausgestellt.
2. Ankunft in Israel: Was passiert am Flughafen?
Die meisten internationalen Flüge nach Israel landen am Ben Gurion Airport bei Tel Aviv. Wenn du mit Hund ankommst, musst du dich auf eine Kontrolle durch die Veterinary Services of the Ministry of Agriculture einstellen.
Ablauf am Flughafen:
- Melde deinen Hund bei der Ankunft den Zollbehörden.
- Die Veterinärkontrolle überprüft Mikrochip, Papiere und Impfstatus.
- Wenn alles passt, wird dein Hund freigegeben – andernfalls kann es zu Quarantäne kommen.
Wichtig: Israel erlaubt pro Person maximal zwei Haustiere. Mehr Tiere gelten als kommerzielle Einfuhr und unterliegen strengeren Vorschriften.
3. Quarantäne und Sonderregelungen
Wenn deine Unterlagen nicht vollständig sind oder der Tollwut-Titer-Test fehlt, kann dein Hund in Quarantäne kommen – und das für bis zu 180 Tage! Diese Quarantäne ist nicht nur stressig für deinen Hund, sondern auch mit hohen Kosten verbunden.
Deshalb gilt: Nimm die Vorschriften ernst, auch wenn sie aufwendig erscheinen.
Ausnahmen und Sonderfälle
- Hunde unter 4 Monaten dürfen nicht nach Israel eingeführt werden.
- Kampfhunde wie American Staffordshire Terrier, Bullterrier, Rottweiler oder Dogo Argentino dürfen nur unter strengen Auflagen einreisen – inklusive Maulkorbpflicht in der Öffentlichkeit.
4. Reisen mit Hund in Palästina: Was ist zu beachten?
Das Westjordanland (West Bank) und der Gazastreifen sind keine eigenständigen Staaten und unterliegen in vieler Hinsicht der Kontrolle Israels. Dennoch gibt es Unterschiede im Alltag, die du beachten solltest.
Übergänge in palästinensische Gebiete:
- Westjordanland: Der Zugang erfolgt über Checkpoints. Meist gibt es keine speziellen Kontrollen für Haustiere, aber du solltest dennoch immer alle Dokumente griffbereit haben.
- Gaza: Der Zugang ist für Ausländer stark eingeschränkt. Eine Einreise mit Hund ist faktisch kaum möglich und nicht empfehlenswert.
Tierärztliche Versorgung:
In größeren Städten wie Ramallah, Bethlehem oder Nablus gibt es tierärztliche Praxen. Allerdings ist das Angebot eingeschränkt, insbesondere bei Notfällen oder speziellen Behandlungen.
5. Leben mit Hund in Israel und Palästina: Das solltest du wissen
Klima
In Israel herrscht ein heißes, trockenes Klima. Gerade im Sommer kann es in Städten wie Tel Aviv oder Eilat über 40 Grad heiß werden. In Palästina ist das Klima ähnlich – allerdings kann es in höher gelegenen Orten wie Hebron im Winter auch Schnee geben.
Tipp: Spaziergänge im Sommer nur früh morgens oder abends und immer genug Wasser mitnehmen.
Umgang mit Hunden in der Gesellschaft
In Tel Aviv wirst du mit deinem Hund viele Gleichgesinnte treffen – die Stadt gilt als eine der hundefreundlichsten weltweit! Es gibt Hundeparks, spezielle Strände und viele Cafés erlauben Hunde.
In religiös geprägten Orten – etwa Jerusalem oder in konservativen Teilen Palästinas – ist der Umgang mit Hunden dagegen zurückhaltender. In manchen Vierteln sind Hunde nicht gern gesehen. Respektiere kulturelle Unterschiede und halte deinen Hund an der Leine.
6. Tierärztliche Versorgung und Futter
In Israel ist die tiermedizinische Versorgung sehr gut. Es gibt moderne Tierkliniken, Apotheken und sogar Fachgeschäfte mit Spezialfutter. Preise sind allerdings oft höher als in Deutschland.
In Palästina ist das Niveau regional sehr unterschiedlich. In Ramallah oder Bethlehem gibt es einfache Kliniken, aber Spezialbehandlungen oder Medikamente sind schwerer zu bekommen.
Tipp: Bring dir eine Grundausstattung an Medikamenten und Spezialfutter mit, wenn dein Hund spezielle Bedürfnisse hat.
7. Transport und Fortbewegung
In Israel dürfen Hunde nicht in alle öffentlichen Verkehrsmittel mitgenommen werden. Kleine Hunde in Transporttaschen sind meist erlaubt, größere Hunde nur mit Maulkorb.
Taxis nehmen Hunde oft nur auf Anfrage mit. Nutze am besten Fahrdienste wie Gett oder Uber, wo du direkt angeben kannst, dass ein Hund mitfährt.
In Palästina ist die Fortbewegung meist nur mit Sammeltaxis oder privaten Autos möglich. Hunde sind hier eher eine Seltenheit im Straßenbild, also rechne mit neugierigen Blicken oder Zurückhaltung.
8. Versicherungen und rechtlicher Schutz
Haftpflichtversicherungen für Hunde sind in Israel nicht verpflichtend, aber dringend empfohlen. Viele israelische Versicherer bieten Policen für Haustiere an – meist auf Hebräisch.
Eine Auslandskrankenversicherung für deinen Hund solltest du ebenfalls vorab in Deutschland abschließen. Achte darauf, dass auch Impfungen und Notfälle abgedeckt sind.
9. Tipps für den Alltag
- Hundemarken: In Israel ist es Pflicht, dass dein Hund eine Marke mit Name und Telefonnummer trägt.
- Maulkorbpflicht: In manchen Städten gibt es Maulkorbpflicht für bestimmte Rassen oder in öffentlichen Verkehrsmitteln.
- Kotbeutel mitnehmen: In Tel Aviv und anderen Städten ist das Nicht-Aufheben von Hundekot strafbar.
- Hundestrände: Es gibt eigene Strandabschnitte für Hunde – z. B. in Tel Aviv oder Herzliya.
10. Fazit: Lohnt sich die Reise mit Hund nach Israel und Palästina?
Ein klarer Ja – aber nur mit guter Vorbereitung. Israel bietet für Hund und Mensch eine faszinierende Mischung aus Natur, Urbanität und Kultur. Wenn du bereit bist, dich auf unterschiedliche gesellschaftliche Einstellungen und klimatische Bedingungen einzustellen, steht einem erfolgreichen Aufenthalt nichts im Wege.
Palästina hingegen ist eher für erfahrene Reisende mit Hund geeignet, die sich mit politischen und logistischen Herausforderungen arrangieren können. Hier brauchst du Flexibilität, Respekt und ein gutes Netzwerk.
Und jetzt bist du dran:
Würdest du mit deinem Hund nach Israel oder Palästina reisen oder sogar umziehen? Was wäre dir dabei am wichtigsten – Sicherheit, Kultur oder Hundekomfort? Schreib deine Meinung gern in die Kommentare!