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Bella Italia auf vier Pfoten: Mit deinem Hund nach Italien reisen oder umziehen

Italien – das Land von Pasta, Pizza und dolce vita – zieht nicht nur Urlauber magisch an, sondern wird auch für viele Hundebesitzer als neues Zuhause immer beliebter. Die Vorstellung, gemeinsam mit dem vierbeinigen Freund unter der mediterranen Sonne zu leben oder dort Urlaub zu machen, klingt traumhaft. Doch bevor du Halsband und Reisepass einpackst, solltest du wissen, welche Vorschriften, Vorbereitungen und Besonderheiten dich und deinen Hund erwarten. In diesem Artikel bekommst du eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, was du beachten musst, wenn du mit deinem Hund nach Italien reisen oder ganz dorthin umziehen willst.


Reiseziel Italien: Ein hundefreundliches Land mit Tücken

Italien gilt grundsätzlich als hundefreundlich – viele Cafés und Restaurants heißen Hunde willkommen, und in ländlichen Gegenden gehören Vierbeiner einfach zur Familie. Trotzdem gibt es regionale Unterschiede und klare gesetzliche Regelungen, die du unbedingt kennen solltest.


Reise oder Umzug? Der Unterschied macht’s

Zunächst musst du dir überlegen, ob du nur vorübergehend – also als Tourist – mit deinem Hund nach Italien reist, oder ob du dauerhaft dort leben willst. Denn davon hängen viele Formalitäten ab, wie etwa die Registrierung deines Hundes oder der Versicherungsschutz.

Kurzfristiger Aufenthalt (Urlaub, Besuch, etc.)

Wenn du weniger als 90 Tage mit deinem Hund in Italien bleibst, gelten in der Regel die EU-weiten Reisebestimmungen für Haustiere. Du brauchst:

  • EU-Heimtierausweis
    Dieser kleine blaue Pass enthält alle wichtigen Infos über deinen Hund, inklusive Mikrochipnummer, Halterdaten und Impfungen.
  • Mikrochip
    Dein Hund muss mit einem ISO-konformen Mikrochip (ISO 11784/11785) gekennzeichnet sein. Tätowierungen, die vor dem 3. Juli 2011 gemacht wurden und noch gut lesbar sind, werden akzeptiert, aber ein Chip ist deutlich zuverlässiger und wird immer bevorzugt.
  • Gültige Tollwutimpfung
    Die Impfung muss mindestens 21 Tage vor der Einreise erfolgt sein und darf nicht abgelaufen sein. Achtung: Welpen unter 15 Wochen dürfen meist nicht einreisen, weil sie noch keine gültige Tollwutimpfung haben können.

Langfristiger Aufenthalt (Umzug)

Wenn du dauerhaft mit deinem Hund nach Italien ziehen möchtest, kommen ein paar zusätzliche Punkte ins Spiel:

  • Registrierung bei der lokalen ASL (Azienda Sanitaria Locale)
    Nach deinem Umzug musst du deinen Hund innerhalb von wenigen Tagen bei der örtlichen Gesundheitsbehörde anmelden. Dort wird der Hund ins italienische Haustierregister eingetragen.
  • Italienische Steuermarke und Mikrochip-Ummeldung
    Falls dein Hund bereits gechippt ist, muss die Registrierung auf deinen neuen Wohnort in Italien umgeschrieben werden. Du bekommst dann auch eine italienische Hundemarke, die dein Hund am Halsband tragen muss.
  • Haftpflichtversicherung prüfen
    Eine Hundehaftpflicht ist in Italien nicht verpflichtend, wird aber dringend empfohlen – besonders für größere Rassen. Manche Gemeinden können eine Versicherung verlangen, je nach Hunderasse oder Vorfallhistorie.

Anreise nach Italien: Diese Transportmöglichkeiten gibt’s

Mit dem Auto

Die flexibelste und für Hunde oft angenehmste Variante ist die Anreise im eigenen Auto. Achte dabei auf:

  • Ausreichende Pausen (mindestens alle 2–3 Stunden)
  • Sicherungspflicht: In Italien muss der Hund im Auto gesichert transportiert werden – entweder durch eine Transportbox, ein Hundegitter oder ein spezielles Sicherheitsgeschirr.
  • Klima: Im Sommer kann es extrem heiß werden. Niemals den Hund im geparkten Auto lassen, auch nicht für ein paar Minuten.

Mit dem Flugzeug

Willst du mit dem Hund fliegen, gelten die Bestimmungen der jeweiligen Airline. Allgemein gilt:

  • Kleine Hunde (bis ca. 8 kg inkl. Tasche) dürfen oft in der Kabine mitfliegen.
  • Größere Hunde müssen in den Frachtraum – das ist für viele Tiere sehr stressig.
  • Frühzeitig buchen: Viele Airlines erlauben nur eine begrenzte Anzahl von Tieren pro Flug.
  • Boxentraining vorher machen: Der Transport in der Flugbox muss vorher geübt werden, um Stress zu vermeiden.

Mit der Bahn

Zugreisen sind in Italien mit Hunden ebenfalls möglich. Wichtig:

  • Kleine Hunde (bis 10 kg) fahren meist kostenlos in einer Tasche mit.
  • Größere Hunde müssen ein Ticket kaufen (ca. 50 % des Normalpreises) und an der Leine geführt werden, meist mit Maulkorbpflicht.
  • Reservierung nötig bei manchen Fernverkehrszügen.

Was du vor der Einreise erledigen musst

Hier nochmal eine Checkliste, was vor dem Grenzübertritt unbedingt erledigt sein sollte:

  1. EU-Heimtierausweis prüfen – gültige Tollwutimpfung und Mikrochip
  2. Gesundheitszustand checken – eventuell Tierarztbesuch vor der Reise
  3. Reiseapotheke für den Hund zusammenstellen – inklusive Mittel gegen Zecken, Durchfall, Wunden etc.
  4. Reiseversicherungen prüfen – inklusive Auslandsschutz deiner Haftpflicht
  5. Regionale Bestimmungen checken – je nach Ziel können andere Leinen- und Maulkorbpflichten gelten
  6. Unterkünfte vorab buchen – nicht alle Hotels und Ferienwohnungen erlauben Hunde

Leben mit Hund in Italien: Was ist anders?

Maulkorbpflicht

In Italien musst du immer einen Maulkorb mitführen – er ist nicht verpflichtend zu tragen, aber bei Kontrollen oder in öffentlichen Verkehrsmitteln kann er verlangt werden. Vor allem in Städten oder bei größeren Hunden wird er häufiger gefordert.

Leinenpflicht

Es gilt in den meisten Gemeinden eine generelle Leinenpflicht mit einer maximalen Leinenlänge von 1,5 Metern in der Öffentlichkeit.

Hunderassen mit Einschränkungen

Zwar hat Italien 2009 seine Liste gefährlicher Hunderassen abgeschafft, dennoch kann es lokale Vorschriften geben. Hundehalter sind grundsätzlich für das Verhalten ihrer Tiere verantwortlich. Aggressives Verhalten kann zu Schulungen und Maulkorbpflicht führen.


Gesundheit und Tierärzte in Italien

Tierarztpraxen gibt es in Italien flächendeckend – von städtischen Kliniken bis hin zu kleinen Landpraxen. Achte darauf, dass du die Kontaktdaten der nächstgelegenen Tierklinik bei dir hast. Für chronisch kranke Hunde oder spezielle Bedürfnisse ist es sinnvoll, im Vorfeld einen passenden Tierarzt zu suchen.

Wichtiger Punkt: Zecken und Sandmücken (Leishmaniose-Überträger) sind in Italien ein ernstzunehmendes Risiko, besonders im Süden und auf Inseln wie Sizilien oder Sardinien. Daher:

  • Schutzpräparate rechtzeitig anwenden (Spot-ons, Halsbänder, Tabletten)
  • Abends möglichst nicht spazieren gehen in gefährdeten Regionen
  • Blutuntersuchung nach dem Urlaub oder Umzug kann sinnvoll sein

Ernährung und Futterversorgung

Die Auswahl an Hundefutter ist in Italien breit gefächert, aber nicht alle Marken, die du aus Deutschland kennst, sind auch dort verfügbar. Falls dein Hund spezielles Futter braucht, solltest du Vorräte mitnehmen oder dich frühzeitig nach Bezugsquellen umsehen. In größeren Städten gibt es auch spezialisierte Tierfachgeschäfte und Online-Shops mit Lieferung.


Fazit: Mit guter Planung wird Italien zum Hundeparadies

Ein Umzug oder Urlaub mit Hund in Italien ist mit etwas Vorbereitung gut machbar. Das Land bietet viele Möglichkeiten für ein hundefreundliches Leben, von weitläufigen Landschaften bis zu gelassener Gastfreundschaft. Wichtig ist, sich rechtzeitig um Impfungen, Papiere, Transport und Gesundheitsvorsorge zu kümmern – dann steht dem gemeinsamen Abenteuer in Italien nichts mehr im Weg.


Jetzt bist du dran:
Warst du schon mal mit deinem Hund in Italien oder planst du gerade eine Reise oder sogar einen Umzug dorthin? Welche Erfahrungen hast du gemacht oder welche Fragen hast du noch? Schreib’s gerne in die Kommentare – ich bin gespannt auf deine Meinung!