Zum Hauptinhalt springen

Vier Pfoten unter Vulkanen: Mit Hunden auf den Kanarischen Inseln leben und reisen

Sonne, Vulkane, wilde Küsten und eine faszinierende Mischung aus spanischem Temperament und afrikanischem Klima – die Kanarischen Inseln sind ein wahres Paradies für Reisende. Doch wie steht es um unsere vierbeinigen Freunde auf diesem Archipel im Atlantik? Wenn du planst, deinen Hund mit auf die Kanaren zu nehmen oder einfach mehr darüber wissen willst, wie Hunde dort leben, dann bist du hier genau richtig.

Ein kurzer Überblick: Die Kanarischen Inseln im Porträt

Die Kanarischen Inseln gehören politisch zu Spanien, liegen geografisch aber vor der Nordwestküste Afrikas. Die sieben Hauptinseln – Teneriffa, Gran Canaria, Lanzarote, Fuerteventura, La Palma, La Gomera und El Hierro – bieten unterschiedlichste Landschaften: von wüstenartigen Ebenen über fruchtbare Täler bis hin zu schroffen Vulkanlandschaften.

Das Klima ist mild und das ganze Jahr über angenehm – ein Grund, warum viele Menschen (und immer mehr Hundehalter) hierherziehen oder ihren Urlaub verbringen. Die offizielle Sprache ist Spanisch, und als Teil der EU gelten auch EU-Regelungen, was für Reisen mit Haustieren von Vorteil ist.

Hunde auf den Kanarischen Inseln: Mehr als nur Urlaubsbegleiter

Hunde im Alltag der Einheimischen

Auf den Kanaren sind Hunde beliebte Haustiere, besonders auf den größeren Inseln wie Teneriffa und Gran Canaria. Du siehst regelmäßig Hunde in Cafés, am Strand oder beim Spaziergang durch die kleinen Gassen der Altstädte. Viele Kanarier lieben ihre Hunde wie Familienmitglieder und integrieren sie aktiv in den Alltag.

Allerdings ist das Verhältnis zwischen Mensch und Hund nicht überall gleich: Während in touristisch geprägten Gegenden meist eine große Hundeliebe herrscht, sieht es auf dem Land manchmal anders aus. In ländlichen Regionen werden Hunde – besonders Jagdhunde wie der Podenco – noch häufig als Nutztiere gehalten, nicht unbedingt als Familienhunde.

Straßenhunde: Ein reales Problem

Ja, es gibt Straßenhunde auf den Kanarischen Inseln. Besonders auf Inseln wie Gran Canaria, Teneriffa und Fuerteventura streunen immer wieder herrenlose Hunde durch Dörfer und Städte. Viele dieser Hunde stammen ausgesetzt oder entlaufen, einige wurden auch gezielt zurückgelassen, wenn sie nicht mehr „gebraucht“ wurden – ein trauriges, aber bekanntes Problem, besonders in der Jagdsaison.

Tierschutzorganisationen wie Esperanza del Norte, K9 Tenerife oder Aktion Tier Gran Canaria kümmern sich um diese Tiere. Sie nehmen Hunde auf, pflegen sie und vermitteln sie häufig ins europäische Ausland – auch nach Deutschland.

Auf Lanzarote und La Palma ist das Problem weniger sichtbar, aber auch dort gibt es vereinzelt Straßenhunde, vor allem in der Nähe von Industriegebieten oder in verlassenen Gegenden.

Tierheime und Tierschutz: Viel Engagement, wenig Mittel

Die meisten Tierheime auf den Kanaren sind privat geführt oder von kleinen Vereinen organisiert. Unterstützung vom Staat gibt es kaum. Die Bedingungen in den Tierheimen sind oft schwierig – wenig Platz, wenig Geld, viele Tiere. Dennoch arbeiten unzählige Freiwillige mit Herzblut daran, das Leben der Hunde zu verbessern.

Es gibt viele Organisationen, die Vermittlungen nach Deutschland organisieren. Der Ablauf ist meist gut geregelt: Nach einer tierärztlichen Untersuchung, Impfung und dem Chip werden die Hunde auf Flugpatenschaften oder per Direkttransport in ihr neues Zuhause gebracht.

Ein bekanntes Beispiel: Der Podenco Canario, eine uralte Hunderasse, die auf den Kanaren zur Jagd gezüchtet wird, landet oft im Tierheim, wenn er "nicht gut genug" jagt. Diese sensiblen und sportlichen Hunde brauchen besondere Aufmerksamkeit – und finden oft erst in Deutschland ein liebevolles Zuhause.

Mit Hund auf den Kanaren reisen: Was du wissen musst

Einreisebestimmungen

Da die Kanaren zur EU gehören, ist die Einreise für Hunde relativ unkompliziert. Dein Hund braucht:

  • einen EU-Heimtierausweis
  • eine gültige Tollwutimpfung (mindestens 21 Tage alt)
  • einen Mikrochip (ISO-Norm)
  • eventuell ein Gesundheitszeugnis, wenn du über Drittstaaten einreist

Flughäfen wie Teneriffa Süd oder Gran Canaria sind gut ausgestattet, und auch viele Ferienunterkünfte erlauben Hunde. Am besten vorher abklären, ob Hunde erlaubt sind – besonders bei Ferienwohnungen und Airbnbs.

Hundefreundliche Orte und Aktivitäten

Auf vielen Kanarischen Inseln gibt es spezielle Hundestrände – zum Beispiel:

  • El Confital (Gran Canaria): Großer Felsenstrand, ideal zum Toben
  • Playa de El Cabezo (Teneriffa): Offiziell hundefreundlich
  • Playa Guacimeta (Lanzarote): Ein Abschnitt erlaubt Hunde, vor allem in der Nebensaison

In Nationalparks wie dem Teide-Nationalpark auf Teneriffa sind Hunde meist erlaubt, müssen aber an der Leine bleiben. Einige Wanderwege eignen sich hervorragend für längere Spaziergänge mit Hund – achte jedoch auf Temperaturen und genug Wasser!

Wichtig: In den Sommermonaten kann es sehr heiß werden. Spaziergänge sollten früh morgens oder abends stattfinden, und Asphalt kann gefährlich heiß sein für Hundepfoten.

Tierärzte und Notfälle

Die tierärztliche Versorgung auf den Kanaren ist gut. In den größeren Städten gibt es moderne Tierarztpraxen und auch einige Tierkliniken mit 24-Stunden-Service. Medikamente sind ebenfalls gut verfügbar, meist sogar günstiger als in Deutschland.

Einige Tierärzte sprechen Englisch oder sogar Deutsch – besonders in touristischen Gegenden.

Herausforderungen und Chancen für Hunde auf den Kanaren

Trotz aller Schönheit und Lebensfreude gibt es auch Schattenseiten: Der Umgang mit Hunden ist nicht überall ideal. Kettenhunde, vernachlässigte Jagdhunde und ausgesetzte Tiere gehören leider immer noch zum Alltag. Aber die Inseln sind auch Heimat von vielen engagierten Menschen, die sich mit Herzblut für Hunde einsetzen.

Die Chance, auf den Kanaren mit einem Hund zu leben oder Urlaub zu machen, ist dennoch großartig – wenn du dich gut vorbereitest, Rücksicht nimmst und lokale Regeln respektierst. Auch ein Straßenhund von dort kann dein Leben bereichern – viele Adoptanten berichten von besonders loyalen und dankbaren Hunden.

Hundeglück zwischen Palmen und Lavafeldern

Ob du nun mit deinem eigenen Hund auf die Kanaren reist, vor Ort einen treuen Gefährten adoptieren willst oder dich einfach für das Thema interessierst – die Kanarischen Inseln sind in vielerlei Hinsicht besonders. Die Natur ist atemberaubend, das Klima ideal, und trotz mancher Herausforderungen gibt es eine wachsende Gemeinschaft von Hundefreunden, die sich für ein besseres Leben der Vierbeiner starkmachen.

Und du? Hast du schon einmal mit Hund auf den Kanaren Urlaub gemacht oder sogar adoptiert? Schreib’s gern in die Kommentare – wir sind gespannt auf deine Erfahrungen!

Karte

Sprachen

Spanisch

Artikel über Kanarische Inseln

Keine Nachrichten verfügbar.