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Malediven: Paradies für Menschen, Albtraum für Hunde?

Die Malediven – allein der Name weckt Bilder von türkisfarbenem Wasser, weißen Sandstränden und luxuriösen Wasserbungalows, die sich wie Perlen auf dem Ozean aufreihen. Für viele sind sie ein Sehnsuchtsort, ein Traumziel, das Ruhe und Exotik verspricht. Doch während Menschen hier paradiesische Urlaubsmomente erleben, sieht die Realität für Hunde ganz anders aus. In diesem Artikel erfährst du nicht nur interessante Fakten über das Inselparadies, sondern auch, wie es um das Leben von Hunden auf den Malediven bestellt ist – und das ist alles andere als traumhaft.

Ein kurzer Überblick: Wo liegen die Malediven und was macht sie besonders?

Die Malediven sind ein Inselstaat im Indischen Ozean, etwa 500 Kilometer südwestlich von Indien und Sri Lanka. Bestehend aus 26 Atollen mit rund 1.200 Koralleninseln, bilden sie eines der kleinsten und zugleich am tiefsten gelegenen Länder der Welt. Nur rund 200 Inseln sind dauerhaft bewohnt, und etwa 100 weitere dienen als exklusive Resortinseln für den Tourismus.

  • Hauptstadt: Malé
  • Sprache: Dhivehi
  • Religion: Der Islam ist Staatsreligion und gesetzlich vorgeschrieben
  • Einwohnerzahl: Ca. 520.000
  • Staatsform: Präsidialrepublik
  • Klima: Tropisch, ganzjährig warm mit hoher Luftfeuchtigkeit

Tourismus ist die Haupteinnahmequelle des Landes, gefolgt von Fischerei. Die Kombination aus natürlichen Schönheiten und luxuriösen Resorts macht die Malediven zu einem Hotspot für Hochzeitsreisende und Tauchfans.

Die Schattenseite des Paradieses: Hunde auf den Malediven

So faszinierend die Malediven für uns Menschen auch sein mögen – für Hunde sind sie kein guter Ort. Das hat vor allem kulturelle und religiöse Gründe.

Hunde sind auf den Malediven nicht willkommen

Der Islam ist auf den Malediven nicht nur weit verbreitet, sondern per Verfassung die einzig erlaubte Religion. In der islamischen Tradition gelten Hunde – vor allem ihr Speichel – als unrein. Diese Haltung prägt auch die Einstellung vieler Einheimischer gegenüber Hunden. In der Öffentlichkeit sieht man so gut wie nie Hunde, und sie sind auch auf den meisten Inseln schlicht verboten.

Auf Resortinseln, die meist in ausländischem Besitz sind oder von internationalen Hotelketten betrieben werden, gilt oft ein striktes Hundeverbot – sowohl für Gäste als auch für Angestellte. Auch auf den bewohnten Inseln sind Hunde äußerst selten, da ihre Haltung stark reglementiert ist und gesellschaftlich kaum akzeptiert wird.

Gibt es Straßenhunde auf den Malediven?

Offiziell nicht – inoffiziell aber doch. Immer wieder berichten Einheimische und Tierschutzorganisationen von streunenden Hunden, vor allem auf größeren bewohnten Inseln oder in Hafennähe. Diese Tiere sind meist ausgesetzt oder Nachkommen solcher Hunde und leben unter schwierigen Bedingungen. Sie haben keinen Zugang zu medizinischer Versorgung, leiden unter Hunger, Hitze und Krankheiten. Viele von ihnen werden nicht alt.

Da Hunde als störend oder gefährlich empfunden werden, greifen lokale Behörden nicht selten zu drastischen Maßnahmen. Es kommt immer wieder vor, dass streunende Hunde eingefangen und getötet oder auf andere Inseln "verbannt" werden, um das Problem zu „lösen“. Tierschutz spielt in der politischen Agenda der Malediven bisher keine große Rolle.

Tierschutz auf den Malediven – ein zartes Pflänzchen

Auch wenn es schwierig ist, gibt es auf den Malediven einige mutige Menschen, die sich für Tiere – und auch Hunde – einsetzen. Besonders hervorzuheben ist die NGO Voice of Maldives, die sich um streunende Katzen kümmert und auch immer wieder Hunde versorgt, soweit es möglich ist. Internationale Organisationen wie Four Paws oder Animal Aid Abroad versuchen, durch Aufklärung und Unterstützung vor Ort Verbesserungen zu erreichen, doch stoßen oft auf politische und gesellschaftliche Hürden.

Da Tierschutz auf vielen Inseln mit Skepsis betrachtet wird und als „westliches Konzept“ gilt, ist es für Helfer nicht einfach, Fuß zu fassen. Es fehlt an gesetzlichen Rahmenbedingungen, Veterinärversorgung und öffentlicher Unterstützung.

Was bedeutet das für Reisende mit Hund?

Wenn du planst, mit deinem Hund zu verreisen, solltest du die Malediven besser von deiner Liste streichen. Hunde dürfen nicht ins Land eingeführt werden – Ausnahmen gelten lediglich für spezielle Diensthunde, und selbst diese nur mit Sondergenehmigung und unter strengen Auflagen. Auch bei internationalen Flügen mit Transit über die Malediven solltest du dich genau informieren, ob Hunde im Flugzeug verbleiben dürfen.

Für Hundebesitzer, die sich einen Urlaub mit Vierbeiner wünschen, sind andere Reiseziele wie Portugal, Schweden oder die Schweiz deutlich hundefreundlicher.

Wie du trotzdem helfen kannst

Nur weil du nicht selbst vor Ort helfen kannst, heißt das nicht, dass du nichts tun kannst. Hier ein paar Wege, wie du dich für Hunde auf den Malediven einsetzen kannst:

  • Unterstütze internationale Tierschutzorganisationen, die auf den Malediven aktiv sind.
  • Teile Informationen, um mehr Bewusstsein für das Thema zu schaffen.
  • Verzichte auf Resorts, die Tierquälerei unterstützen oder keine klare Haltung zum Tierschutz zeigen.
  • Frage bei Reiseanbietern gezielt nach, ob und wie sie sich für Tiere engagieren – und gib entsprechendes Feedback.

Ein traumhaftes Reiseziel – mit bitterem Beigeschmack für Tierfreunde

Die Malediven sind zweifelsohne eines der schönsten Reiseziele der Welt – für uns Menschen. Für Hunde hingegen ist es ein Ort, an dem sie unerwünscht sind und oft ein hartes Leben führen müssen. Die Haltung der Regierung und vieler Einheimischer gegenüber Hunden basiert auf kulturellen und religiösen Überzeugungen, die schwer zu ändern sind. Dennoch gibt es Lichtblicke, und jeder kleine Beitrag zählt, um das Leben der wenigen Hunde auf den Malediven ein wenig besser zu machen.

Was denkst du darüber?

Wusstest du, dass es auf den Malediven so schwierig für Hunde ist? Findest du, man sollte solche Reiseziele meiden oder lieber versuchen, vor Ort durch Aufklärung zu helfen? Schreib deine Meinung gerne in die Kommentare!

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Eine Darstellung von Malediven

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