Malta: Sonne, Sand und Hunde
Malta – das klingt nach glasklarem Meer, historischen Städten und mediterraner Lebensfreude. Doch wie lebt es sich dort mit einem Hund? Ist die Insel hundefreundlich? Was erwartet dich und deinen Vierbeiner im Herzen des Mittelmeers? In diesem Artikel tauchen wir tief ein in das Inselleben und zeigen dir nicht nur die wichtigsten Fakten über Malta selbst, sondern auch, wie es um den Tierschutz und die Haltung von Hunden auf der Insel steht.
Malta im Überblick: Kleiner Staat mit großer Geschichte
Malta ist ein südeuropäischer Inselstaat im Mittelmeer und liegt südlich von Sizilien. Der Archipel besteht aus drei bewohnten Inseln: Malta, Gozo und Comino. Auf einer Gesamtfläche von nur etwa 316 km² leben rund 520.000 Menschen – Malta gehört damit zu den am dichtesten besiedelten Ländern Europas.
Die Hauptstadt Valletta ist bekannt für ihre barocken Gebäude, Museen und Festungen aus der Zeit des Johanniterordens. Das Klima ist typisch mediterran: heiße, trockene Sommer und milde Winter machen Malta zu einem beliebten Reiseziel, auch außerhalb der Hochsaison.
Amtssprachen sind Maltesisch und Englisch, was vieles für Reisende erleichtert. Die Lebenshaltungskosten sind vergleichsweise niedrig, wobei Immobilien auf Malta mittlerweile sehr gefragt – und teuer – sind.
Hunde auf Malta: Zwischen Haustier und Tierschutzfall
Haustiere als Familienmitglieder
Viele Malteser lieben Hunde. Vor allem kleine Rassen wie Malteser, Chihuahua oder Yorkshire Terrier sind beliebte Begleiter. Das liegt zum Teil an den beengten Wohnverhältnissen in vielen urbanen Gebieten – große Hunde sind dort eher unpraktisch.
Es gibt zahlreiche Tierhandlungen, Hundesalons und Tierärzt*innen auf der Insel. Auch importiertes Futter und Zubehör sind leicht erhältlich. Wer als Tourist mit Hund anreist, wird feststellen, dass Haustiere vielerorts willkommen sind – besonders auf Gozo, das als hundefreundlicher gilt als die Hauptinsel Malta.
Leinenpflicht und Regeln im Alltag
In öffentlichen Bereichen gilt auf Malta in der Regel Leinenpflicht. In vielen Parks und Grünanlagen sind Hunde erlaubt, allerdings meist nur an der Leine. Freilaufflächen oder speziell ausgewiesene Hundeparks gibt es nur sehr wenige – was bei der hohen Bevölkerungsdichte nicht weiter überrascht.
In öffentlichen Verkehrsmitteln dürfen Hunde mitfahren, allerdings nur in Transportboxen – was die Nutzung für größere Hunde nahezu unmöglich macht. Auch in vielen Restaurants oder Cafés sind Hunde nicht ausdrücklich willkommen, obwohl es immer mehr Ausnahmen gibt – vor allem in den touristischen Hotspots oder auf Gozo.
Gibt es Straßenhunde auf Malta?
Das Problem herrenloser Hunde
Malta hat, verglichen mit anderen südlichen Ländern, keine sehr hohe Anzahl an Straßenhunden – das liegt unter anderem an der geografischen Isolation und einer relativ gut organisierten Tierschutzszene. Doch ganz ohne Problem ist die Insel nicht.
Es gibt immer wieder Berichte über ausgesetzte oder verwilderte Hunde, besonders in den ländlicheren Gebieten von Gozo oder im Inselinneren von Malta. Diese Tiere sind meist keine klassischen „Straßenhunde“, wie man sie aus osteuropäischen oder südostasiatischen Ländern kennt, sondern eher ehemalige Haustiere, die ausgesetzt wurden oder entlaufen sind.
Kastration und Tierheime
Ein großes Problem auf Malta ist die mangelnde Kastrationsbereitschaft vieler Halter*innen. Obwohl es staatlich geförderte Programme zur Kastration von Straßenkatzen und -hunden gibt, bleibt das Thema in vielen Teilen der Bevölkerung ein Tabu. Dadurch kommt es immer wieder zu ungewolltem Nachwuchs, der dann teilweise auf der Straße landet.
Es gibt mehrere Tierheime und Tierschutzorganisationen auf Malta, zum Beispiel das bekannte Association for Abandoned Animals (AAA) oder das SPCA Malta. Diese Einrichtungen arbeiten oft mit Freiwilligen und Spenden, um sich um ausgesetzte oder beschlagnahmte Tiere zu kümmern. Viele Hunde aus Malta werden ins Ausland vermittelt – auch nach Deutschland.
Hund mitnehmen nach Malta: Das solltest du wissen
Wenn du planst, mit deinem Hund nach Malta zu reisen, musst du einige Regeln beachten:
- EU-Heimtierausweis ist Pflicht
- Dein Hund muss gechippt sein
- Eine gültige Tollwutimpfung (mindestens 21 Tage alt) ist notwendig
- Eine Bandwurmbehandlung (zwischen 24 und 120 Stunden vor Einreise) wird empfohlen, ist aber nur für die Rückreise aus Malta nach bestimmten Ländern verpflichtend
Die Einreise erfolgt meist per Flugzeug, da es kaum direkte Fährverbindungen vom Festland gibt. Am Flughafen Malta gibt es klare Einreisevorschriften für Tiere. Wichtig: Melde deinen Hund vorab bei der Fluggesellschaft an und informiere dich über Boxgröße und Transportbestimmungen.
Hundeleben auf der Insel: Alltag und Herausforderungen
Klima und Spaziergänge
Das mediterrane Klima kann für Hunde im Sommer zur Herausforderung werden. Temperaturen über 35 °C sind keine Seltenheit, und viele Straßen sind stark versiegelt. Asphalt und Pflastersteine heizen sich enorm auf – Spaziergänge sollten also frühmorgens oder abends stattfinden. Immer wichtig: genug Wasser und Schatten für deinen Vierbeiner.
Die Insel bietet trotz ihrer geringen Größe viele schöne Ausflugsziele: Steilküsten, abgelegene Buchten oder ländliche Pfade laden zu ausgiebigen Spaziergängen ein. Besonders empfehlenswert sind Wanderungen auf Gozo, wo es ruhiger und grüner zugeht als auf der Hauptinsel.
Tierärzte und Versorgung
Malta verfügt über eine gute tiermedizinische Versorgung. In fast jeder größeren Stadt findest du eine Tierarztpraxis, viele davon mit Notdienst. Auch moderne Diagnostik und OP-Möglichkeiten sind vorhanden, was für Residenten und Langzeiturlauber mit Hund ein echter Pluspunkt ist.
Tierschutz und Aufklärung: Es bewegt sich was
Malta hat in den letzten Jahren Fortschritte im Tierschutz gemacht. Die Regierung unterstützt Programme zur Kastration und zur Adoption von Tieren. Es gibt auch immer mehr Aufklärungskampagnen, etwa an Schulen oder in den sozialen Medien, die auf die Verantwortung von Tierhalter*innen aufmerksam machen.
Trotzdem: Der Weg zu einer flächendeckend tierfreundlichen Gesellschaft ist noch weit. Es mangelt oft an Strukturen, Personal und vor allem an langfristigem Denken. Die Tierschutzvereine leisten Großartiges, doch sie kämpfen ständig mit begrenzten Mitteln und Überlastung.
Hundeparadies mit Abstrichen
Malta ist definitiv ein spannendes Ziel für dich und deinen Hund – vorausgesetzt, du bist dir der lokalen Gegebenheiten bewusst. Die Insel bietet Sonne, Meer und mediterranes Flair, aber eben auch Einschränkungen im öffentlichen Raum und Herausforderungen bei Hitze und Infrastruktur. Die Hundeliebe der Malteser wächst, doch es bleibt noch viel zu tun in Sachen Tierschutz und Aufklärung.
Wenn du auf Malta Urlaub mit Hund planst oder sogar auswandern willst, solltest du dich gut vorbereiten und offen für kulturelle Unterschiede sein. Dann steht einem unvergesslichen Abenteuer mit deinem vierbeinigen Freund nichts im Weg.
Was denkst du über Malta als Reiseziel oder sogar Wohnort mit Hund?
Warst du vielleicht selbst schon dort oder hast Erfahrungen mit dem Tierschutz auf der Insel? Erzähl uns in den Kommentaren davon!
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