Zum Hauptinhalt springen

Mit der Fellnase in die Steppe: So gelingt dir die Reise oder der Umzug mit Hund in die Mongolei

Die Mongolei – endlose Weiten, uralte Nomadenkultur, raues Klima und eine faszinierende Landschaft, wie man sie sonst kaum irgendwo auf der Welt findet. Ob du einen Roadtrip planst, dort arbeiten willst oder sogar ganz umsiedelst: Wenn dein Hund dich begleitet, wird aus deinem Abenteuer ein echtes Herzensprojekt. Aber: Die Reise in die Mongolei mit Hund bringt eine ganze Reihe organisatorischer, gesundheitlicher und rechtlicher Herausforderungen mit sich. In diesem Artikel erfährst du Schritt für Schritt, was du beachten musst – von der Einreise über Impfungen bis hin zum Leben vor Ort.


Warum überhaupt mit Hund in die Mongolei?

Vielleicht reizt dich die Idee, mit deinem Hund durch das offene Grasland zu streifen, fernab vom Trubel Europas. Die Mongolei bietet theoretisch perfekte Bedingungen für naturverbundene Hundehalter: Weite Flächen zum Toben, wenig Verkehr, viel Ursprünglichkeit. Doch diese Freiheit hat ihren Preis – und den sollte man gut kennen, bevor man sich mit Fellnase auf den Weg macht.


1. Einreisebestimmungen für Hunde in die Mongolei

Die Mongolei gehört zu den Ländern mit strikten, aber überschaubaren Einreiseanforderungen für Haustiere. Wichtig: Informiere dich frühzeitig bei der mongolischen Botschaft deines Landes über die aktuell gültigen Regeln. Die können sich kurzfristig ändern.

Was du brauchst:

  • Mikrochip: Dein Hund muss mit einem ISO 11784/11785-konformen Mikrochip gekennzeichnet sein. Ohne Chip – kein Einlass.
  • Impfpass / Heimtierausweis: Er muss auf Englisch (oder mit beglaubigter Übersetzung) vorliegen und die Tollwutimpfung muss mindestens 30 Tage alt, aber nicht älter als 12 Monate sein (manchmal werden 6 Monate verlangt – hier unbedingt doppelt checken!).
  • Gesundheitszeugnis: Ein tierärztliches Gesundheitszeugnis, nicht älter als 7 Tage vor Einreise, ist Pflicht. Es muss bestätigen, dass dein Hund frei von ansteckenden Krankheiten ist. Dieses Dokument muss vom zuständigen Amtstierarzt beglaubigt und von der Botschaft legalisiert werden.
  • Zollanmeldung: Bei der Einreise muss dein Hund beim Zoll gemeldet werden. Dafür brauchst du alle oben genannten Dokumente in ausgedruckter Form. Einige Airlines verlangen zusätzlich spezielle Formulare.

2. Reiseweg: Wie kommt ihr in die Mongolei?

Flugzeug – die häufigste, aber nicht einfachste Option

Die meisten reisen per Flugzeug nach Ulaanbaatar, der Hauptstadt. Es gibt keine Direktflüge von Europa, das heißt: Umsteigen ist Pflicht. Problematisch wird das, wenn du in einem Transitland wie Russland oder China landest – dort gelten eigene, teils extrem strenge Regelungen für Haustiere, selbst beim bloßen Umsteigen.

Tipp: Wähle Flugverbindungen über Länder wie die Türkei, Südkorea oder Katar, wenn möglich. Sie haben oft liberalere Transitregelungen.

Außerdem:

  • Prüfe, ob dein Hund in der Kabine mitfliegen darf (je nach Gewicht und Airline).
  • Wenn er in den Frachtraum muss: Informiere dich über die Transportbedingungen und buche eine tierfreundliche Airline (z. B. Lufthansa, KLM, Turkish Airlines).

Mit dem Auto oder Zug – ein Abenteuer für Fortgeschrittene

Theoretisch kannst du mit dem Auto oder per Transsibirischer Eisenbahn anreisen. Aber: Die Grenzübertritte mit Hund (insbesondere durch Russland) sind organisatorisch extrem anspruchsvoll. Russische Behörden verlangen spezielle Transitgenehmigungen, die schwer zu bekommen sind.


3. Vorbereitung deines Hundes: Gesundheit & Gewöhnung

Bevor du überhaupt buchst, solltest du deinen Hund gründlich durchchecken lassen. Die klimatischen und geografischen Bedingungen in der Mongolei können eine echte Herausforderung sein.

Checkliste vor der Abreise:

  • Tollwutimpfung + Tollwut-Titer-Test: Auch wenn der Titer-Test nicht verpflichtend ist, wird er manchmal verlangt. Damit kannst du auf Nummer sicher gehen.
  • Entwurmung und Parasitenprophylaxe: Wegen der Weite und der vielen streunenden Tiere in der Mongolei ist ein lückenloser Schutz wichtig.
  • Trainingsphase: Bereite deinen Hund auf lange Reisen und neue Umweltreize vor – Geräusche, Temperaturen, fremde Tiere, neue Gerüche. Besonders wichtig, wenn dein Hund sensibel oder ängstlich ist.

4. Leben mit Hund in der Mongolei: Alltag, Futter, Tierärzte

Die Mongolei ist kein klassisches „hundefreundliches“ Land im westlichen Sinn. Hunde gelten dort oft als Nutztiere oder Wächter. Dennoch ist ein Zusammenleben möglich – mit Anpassung.

Unterkunft: Hunde erlaubt?

In Hotels oder Mietwohnungen in Ulaanbaatar kann es schwierig werden, eine hundefreundliche Unterkunft zu finden. Suche gezielt nach Expat-Foren oder Facebook-Gruppen. Viele Ausländer leben mit Haustieren dort – die Community hilft oft weiter.

Futterversorgung

In Ulaanbaatar gibt es mittlerweile einige Tierbedarfsläden, aber hochwertiges Hundefutter ist teuer und nicht immer verfügbar. Draußen auf dem Land? Quasi unmöglich.

Lösung:

  • Bereite dich auf Barf oder selbstgekochtes Futter vor.
  • Nimm für die ersten Wochen Futter mit (Achtung auf Einfuhrgrenzen).
  • Nahrungsergänzungsmittel mitnehmen – insbesondere Vitamin D und Omega-3 können im Winter wichtig sein.

Tierärztliche Versorgung

  • In Ulaanbaatar gibt es mehrere Tierkliniken mit westlichem Standard.
  • Auf dem Land hingegen: kaum Hilfe, keine Medikamente, keine Notfallversorgung.
  • Eine Auslandskrankenversicherung für deinen Hund ist Pflicht – am besten mit Rücktransportoption.

5. Soziale Aspekte: Hund in der mongolischen Gesellschaft

Die Haltung von Hunden hat in der Mongolei kulturell eine andere Bedeutung. Viele Hunde leben halb wild oder als Wachhunde auf einem Grundstück. Die Liebe zum Haustier, wie wir sie kennen, ist dort eher selten – entwickelt sich aber in den Städten langsam.

Du solltest:

  • Deinen Hund immer an der Leine führen.
  • Konfrontationen mit Straßenhunden vermeiden – diese sind oft aggressiv und nicht geimpft.
  • Rücksicht nehmen, wenn Menschen ängstlich oder ablehnend reagieren – das ist keine Feindseligkeit, sondern kulturell bedingt.

6. Rückreise oder Weiterreise mit Hund

Viele vergessen: Die Rückkehr nach Europa ist kein Selbstläufer. Der Hund muss wieder vollständig geimpft und dokumentiert sein, der Tollwut-Titer-Test ist dann oft verpflichtend. Außerdem können gewisse Länder eine Quarantäne vorschreiben.

Am besten:

  • Lass den Test bereits in der Mongolei machen – manche Kliniken bieten ihn an (Achtung: Dauer 3–4 Wochen).
  • Hebe alle Unterlagen, Impfprotokolle und Gesundheitsbescheinigungen gut auf.
  • Plane genug Vorlaufzeit für Aus- oder Wiedereinreise ein.

Fazit: Lohnt sich der Aufwand?

Die Mongolei ist kein klassisches Reiseziel für Hundemenschen – und genau das macht es so spannend. Wenn du bereit bist, dich intensiv vorzubereiten, flexibel zu sein und auch mal Improvisationstalent zu zeigen, kann die Reise oder der Umzug mit Hund ein einzigartiges Erlebnis werden. Die raue Natur, die Stille, die Freiheit – all das wirkt noch intensiver, wenn dein Hund an deiner Seite ist.

Aber: Diese Entscheidung sollte nie leichtfertig getroffen werden. Dein Hund ist auf dich angewiesen, vor allem in einer Umgebung, die so anders ist als alles, was er kennt.


Und du?

Würdest du mit deinem Hund in die Mongolei reisen oder sogar dort leben wollen? Hast du vielleicht schon Erfahrungen mit so einer Reise gemacht? Lass uns gerne in den Kommentaren wissen, wie du darüber denkst!

Karte

Sprachen

Mongolisch

Artikel über Mongolei

Keine Nachrichten verfügbar.