Zum Hauptinhalt springen

Montenegro: Wie hundefreundlich ist das Land an der Adria?

Zwischen schroffen Bergen und türkisfarbenem Meer liegt Montenegro – ein kleines Land auf dem Balkan, das Reisende mit seiner natürlichen Schönheit, historischen Städtchen und entspannten Atmosphäre verzaubert. Aber wie steht es um Hunde in Montenegro? Ist das Land ein Paradies für dich und deinen Vierbeiner oder eher eine Herausforderung? Und wie geht Montenegro eigentlich mit Straßenhunden um? In diesem Artikel erfährst du alles, was du über das Leben mit Hund in Montenegro wissen musst – von der Gesetzeslage bis zum Umgang mit Straßenhunden, von hundefreundlichen Orten bis zu kulturellen Eigenheiten. Ob du mit deinem Hund Urlaub machen willst oder einfach neugierig bist, wie Hunde anderswo leben: Hier bekommst du einen umfassenden Einblick.

Montenegro im Überblick: Ein Land mit Kontrasten

Montenegro liegt in Südosteuropa und grenzt an Kroatien, Bosnien und Herzegowina, Serbien, Kosovo und Albanien. Im Süden wird es vom Adriatischen Meer begrenzt. Mit einer Fläche von rund 13.800 km² ist es etwa so groß wie Schleswig-Holstein – klein, aber landschaftlich unglaublich vielfältig. Du findest hier sowohl schneebedeckte Bergketten wie die Durmitor-Berge als auch mediterrane Küstenorte wie Kotor oder Budva.

Seit 2006 ist Montenegro ein unabhängiger Staat, 2017 trat es der NATO bei und strebt langfristig die EU-Mitgliedschaft an. Die Amtssprache ist Montenegrinisch (eine Variante des Serbokroatischen), bezahlt wird mit dem Euro.

Hundeleben in Montenegro: Zwischen Freiheit und Vernachlässigung

In Montenegro haben Hunde einen ambivalenten Status: Einerseits gibt es viele Menschen, die Hunde lieben, pflegen und wie Familienmitglieder behandeln. Andererseits sind Straßenhunde ein weit verbreitetes Phänomen – vor allem in ländlichen Gebieten und rund um die Städte. Der Tierschutz ist noch im Aufbau, und staatliche Maßnahmen gegen die Straßenhundproblematik sind oft unzureichend oder von Region zu Region unterschiedlich.

Haustiere in montenegrinischen Haushalten

Viele Montenegriner halten Hunde als Haustiere, insbesondere in städtischen Gebieten. Beliebte Rassen sind Schäferhunde, kleinere Mischlinge oder auch Molosser-Arten. In der Regel leben die Hunde im Haus oder auf dem Grundstück, nicht selten auch als Wachhunde. Das Verhältnis zum Hund ist dabei oft funktional geprägt – also eher „Nutztier“ als Kuscheltier – auch wenn sich das langsam ändert.

In touristischen Hotspots wie Kotor oder Budva siehst du häufiger Hunde an der Leine, mit Geschirr und liebevoll gepflegt – vor allem bei jüngeren Leuten und Familien. Tierarztpraxen gibt es in allen größeren Städten, und auch Tierfuttergeschäfte sind vorhanden, wenn auch nicht in der Vielfalt wie in Deutschland.

Die Schattenseite: Straßenhunde in Montenegro

Ein nicht zu übersehendes Problem Montenegros sind die vielen freilaufenden Hunde, insbesondere in kleineren Orten und auf dem Land. Manche dieser Hunde sind ehemalige Haustiere, die ausgesetzt wurden, andere stammen aus unkontrollierter Vermehrung. In touristischen Regionen sieht man sie oft an Stränden, in Parks oder auf Parkplätzen – auf der Suche nach Futter oder Zuneigung.

Wie geht Montenegro mit Straßenhunden um?

Die gesetzlichen Grundlagen für den Tierschutz existieren, unter anderem im „Gesetz zum Schutz von Tieren“ (Zakon o zaštiti životinja), das auch das Einfangen und die Versorgung von Straßenhunden regelt. In der Praxis hapert es aber häufig an der Umsetzung: Es fehlt an finanziellen Mitteln, staatlich geförderten Tierheimen und flächendeckenden Kastrationsprogrammen.

Einige Städte wie Podgorica oder Herceg Novi haben Tierschutzprojekte ins Leben gerufen, bei denen Hunde eingefangen, kastriert, geimpft und anschließend entweder vermittelt oder wieder freigelassen werden (sogenanntes „Catch-Neuter-Release“-Prinzip). Doch der Erfolg hängt stark vom Engagement einzelner NGOs und freiwilliger Helfer ab.

Leider kommt es immer wieder vor, dass Straßenhunde schlecht behandelt, vergiftet oder systematisch entfernt werden – etwa vor großen Sport- oder Kulturveranstaltungen. Das zeigt, wie weit der Tierschutzgedanke in Montenegro noch gehen muss.

Urlaub mit Hund in Montenegro: Das solltest du wissen

Wenn du mit deinem eigenen Hund nach Montenegro reisen möchtest, ist das grundsätzlich kein Problem – aber Vorbereitung ist alles.

Einreisebestimmungen

Für Hunde, die aus der EU einreisen, gelten folgende Voraussetzungen:

  • EU-Heimtierausweis
  • Mikrochip-Kennzeichnung
  • Tollwutimpfung, die mindestens 21 Tage alt ist

Weitere Impfungen sind nicht vorgeschrieben, aber Schutz gegen Zecken, Leishmaniose und andere Mittelmeerkrankheiten wird dringend empfohlen. Auch wenn Montenegro nicht als klassisches Leishmaniose-Gebiet gilt, kann dein Hund durch Mückenstiche infiziert werden – besonders im Süden des Landes.

Hundestrände und Freilaufzonen

Offizielle Hundestrände sind in Montenegro eher die Ausnahme als die Regel. Dennoch gibt es zahlreiche einsame Buchten, in denen du mit deinem Hund ungestört baden kannst – besonders, wenn du ein wenig abseits der Touristenpfade unterwegs bist.

Leinenpflicht herrscht in Städten und an öffentlichen Orten – in der Praxis wird das aber nicht überall durchgesetzt. Trotzdem solltest du deinen Hund grundsätzlich anleinen, schon allein wegen der vielen freilaufenden Tiere und der teilweise unvorhersehbaren Reaktionen von Passanten.

Hund im Restaurant und Hotel?

In vielen Restaurants sind Hunde auf der Terrasse erlaubt, drinnen eher selten. Die Einstellung ist von Betrieb zu Betrieb unterschiedlich. In Unterkünften sieht es ähnlich aus: Es gibt einige hundefreundliche Hotels und Ferienwohnungen, aber das solltest du vorher unbedingt anfragen.

Besonders in ländlichen Pensionen kann es sein, dass der Haushund wenig begeistert von deinem Begleiter ist – hier ist Fingerspitzengefühl gefragt.

Tierschutzorganisationen und private Hilfe

Trotz aller Herausforderungen gibt es in Montenegro engagierte Tierschützerinnen und Tierschützer, die tagtäglich mit begrenzten Mitteln versuchen, das Leben von Straßenhunden zu verbessern. Organisationen wie:

  • Stray Aid Montenegro
  • Paw Friends Montenegro
  • Happy Paws Montenegro

...leisten Aufklärungsarbeit, organisieren Kastrationsaktionen und vermitteln Hunde ins In- und Ausland. Viele dieser NGOs sind auf Spenden und freiwillige Helfer angewiesen – sei es vor Ort oder durch Pflegestellen in anderen Ländern.

Montenegro – kein Paradies, aber voller Hoffnung

Montenegro ist ein Land im Wandel – auch was den Umgang mit Hunden betrifft. Während du in den Städten und bei jüngeren Menschen viel Tierliebe und Verantwortungsbewusstsein findest, sind alte Denkmuster auf dem Land noch weit verbreitet. Die Straßenhundproblematik ist real, aber auch nicht hoffnungslos: Viel bewegt sich durch privates Engagement und zunehmende Sensibilisierung.

Wenn du mit deinem Hund reisen willst, ist Montenegro eine machbare, wenn auch nicht ganz unkomplizierte Destination. Mit Rücksicht, guter Vorbereitung und einem offenen Herzen kannst du das Land und seine Hunde auf eine sehr besondere Weise erleben.

Wie sind deine Erfahrungen mit Hunden in Montenegro oder auf dem Balkan allgemein? 

Hast du vielleicht selbst schon einem Straßenhund geholfen oder überlegst, mit deinem Hund dorthin zu reisen? Teile deine Gedanken gerne in den Kommentaren!

Karte

Sprachen

Montenegrinisch

Nachbarländer

Albanien, Bosnien und Herzegowina, Kosovo, Kroatien, Serbien

Artikel über Montenegro

Keine Nachrichten verfügbar.