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Philippinen: Ein Blick hinter die Kulissen

Die Philippinen – ein Inselstaat mit türkisfarbenem Wasser, palmengesäumten Stränden und einer lebendigen Kultur. Klingt nach einem Paradies, oder? Doch während viele Tourist*innen das Land wegen seiner Naturwunder und Herzlichkeit der Menschen besuchen, leben Millionen Tiere dort ein ganz anderes Leben – vor allem Hunde. In diesem Artikel werfen wir einen genauen Blick auf die Situation der Hunde auf den Philippinen: Wie sieht ihr Alltag aus, wie werden sie behandelt und welche Herausforderungen gibt es?

Ein tropisches Inselreich mit Herz und Herausforderungen

Die Philippinen bestehen aus über 7000 Inseln und liegen in Südostasien, zwischen dem Südchinesischen Meer und dem Pazifischen Ozean. Etwa 115 Millionen Menschen leben dort, hauptsächlich auf den größten Inseln Luzon, Visayas und Mindanao. Das Land ist bekannt für seine warmherzige Bevölkerung, seine atemberaubenden Naturkulissen – von Reisterrassen bis zu aktiven Vulkanen – und eine vielfältige Tierwelt.

Neben Wasserbüffeln, Flughunden und Affen gehören auch Hunde ganz selbstverständlich zum Straßenbild. Doch anders als in vielen westlichen Ländern sind Hunde auf den Philippinen nicht nur Familienmitglieder – sie sind häufig auch Wachhunde, Streuner oder Opfer von Vernachlässigung.

Hunde auf den Philippinen – geliebte Begleiter oder Wegwerfgeschöpfe?

Der Umgang mit Hunden auf den Philippinen ist sehr unterschiedlich und stark vom jeweiligen Umfeld abhängig. In vielen Haushalten gehören Hunde zur Familie – sie leben im Haus oder auf dem Hof, bekommen Futterreste und dürfen frei herumlaufen. Vor allem in ländlichen Gegenden werden Hunde jedoch häufig eher als Wachtiere gehalten. Sie sind oft angekettet, haben wenig Kontakt zu Menschen und bekommen selten medizinische Versorgung.

Gleichzeitig gibt es eine große Zahl an Straßenhunden, sogenannten „Asong Kalye“. Diese Hunde leben ohne festen Besitzer, streunen durch Städte und Dörfer und kämpfen täglich ums Überleben. Schätzungen zufolge leben mehrere Millionen Straßenhunde auf den Philippinen, wobei genaue Zahlen schwer zu erfassen sind.

Der Alltag der Straßenhunde: Überleben zwischen Müll, Hitze und Hoffnung

Straßenhunde auf den Philippinen führen ein hartes Leben. Sie sind ständig auf der Suche nach Futter – meist in Müllbergen, auf Märkten oder rund um Essensstände. Viele leiden unter Parasiten, Hautkrankheiten, Unterernährung oder unbehandelten Verletzungen. Tierärztliche Versorgung ist selten – vor allem auf dem Land. Auch Autounfälle oder Misshandlungen gehören zum Alltag vieler Streuner.

Hinzu kommt die große Hitze: Mit Durchschnittstemperaturen von 26–32 Grad Celsius und hoher Luftfeuchtigkeit ist das Klima extrem belastend für Hunde, die weder Schattenplätze noch ausreichend Wasser haben.

Doch nicht alles ist düster: In vielen Orten kümmern sich engagierte Menschen um die Tiere, füttern sie regelmäßig oder geben ihnen Wasser. Manche nehmen Straßenhunde sogar auf – auch wenn die finanziellen Mittel oft knapp sind.

Tierschutz auf den Philippinen: Zwischen Engagement und Engpässen

In den letzten Jahren hat sich in Sachen Tierschutz einiges bewegt. Verschiedene Organisationen wie PAWS (Philippine Animal Welfare Society), CARA Welfare Philippines oder lokale Tierschutzvereine setzen sich für Streuner ein. Sie betreiben Aufklärungsarbeit, organisieren Kastrationsaktionen („spay and neuter“) und versuchen, Hunden neue Zuhause zu vermitteln.

Trotzdem steht der Tierschutz auf den Philippinen vor großen Herausforderungen:

  • Gesetze existieren, werden aber oft nicht durchgesetzt. Das philippinische Tierschutzgesetz (Republic Act 8485) verbietet Tierquälerei, aber viele Vorfälle bleiben unbestraft.
  • Kastration ist teuer, weshalb viele Hunde sich unkontrolliert vermehren.
  • Impfungen sind nicht flächendeckend, was zur Ausbreitung von Krankheiten wie Tollwut führt. Die Philippinen gelten immer noch als tollwutgefährdetes Land.

Ein Lichtblick: In einigen Städten, wie z. B. Cebu City oder Quezon City, gibt es staatliche Tierschutzinitiativen und tierfreundlichere Maßnahmen – etwa kostenlose Kastrationsprogramme oder kommunale Tierheime. Doch diese erreichen bisher nur einen Bruchteil der betroffenen Tiere.

Tourismus und Hunde: Was kannst du tun?

Wenn du planst, auf die Philippinen zu reisen, kannst du selbst einen kleinen Beitrag leisten. Hier ein paar Tipps:

  • Nicht wegschauen: Wenn du einen verletzten Hund siehst, informiere lokale Tierschutzorganisationen oder das nächstgelegene Tierheim. Manche haben WhatsApp-Nummern oder Facebook-Seiten, über die du schnell Kontakt aufnehmen kannst.
  • Keine Welpen kaufen: Welpen auf Märkten oder am Straßenrand sind oft krank oder aus illegaler Zucht. Kaufe keine Tiere im Urlaub.
  • Spenden helfen: Viele Tierschutzvereine sind auf Unterstützung angewiesen. Schon kleine Beträge können viel bewirken – etwa für Impfstoffe, Futter oder Kastrationen.
  • Adoption mit Bedacht: Es ist möglich, einen Hund von den Philippinen nach Europa zu holen, aber das ist ein großer Aufwand. Wenn du wirklich einen Hund adoptieren willst, informiere dich gründlich über Ablauf, Quarantäne und die rechtlichen Vorgaben.

Hoffnung auf vier Pfoten: Wie geht’s weiter?

Langfristig braucht es mehr Bildung, Zugang zu tierärztlicher Versorgung und konsequente Gesetzesanwendung, um das Leid der Straßenhunde zu lindern. Viele Tierschützer*innen auf den Philippinen geben täglich alles, um das Leben dieser Hunde zu verbessern – doch sie sind auf internationale Unterstützung angewiesen.

Immer mehr junge Menschen im Land interessieren sich für Tierrechte und setzen sich online und offline für eine bessere Behandlung von Hunden ein. Auch Tierärzt*innen und Studierende engagieren sich in Aufklärungskampagnen oder Kastrationseinsätzen auf abgelegenen Inseln.

Ein Land zwischen Liebe und Leid

Die Philippinen sind ein faszinierendes Land voller Schönheit, Gastfreundschaft – und Kontraste. Während manche Hunde geliebt und umsorgt werden, kämpfen Millionen andere auf der Straße ums Überleben. Es braucht noch viel Engagement, um die Situation nachhaltig zu verbessern, aber der Wille ist da – bei Tierschützer*innen, Privatpersonen und immer mehr Gemeinden.

Wenn du das nächste Mal von einem Südseetraum träumst, denk vielleicht auch an die Pfoten, die dort durch Sand, Staub und Straßen wandern – auf der Suche nach einem besseren Leben.

Was denkst du über die Situation der Hunde auf den Philippinen? 

Würdest du einem Straßenhund dort helfen wollen? Schreib es gern in die Kommentare – wir sind gespannt auf deine Meinung!

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