Rumänien: Ein hartes Pflaster für Hunde
Rumänien und seine Hunde: Was du wissen solltest
Rumänien ist ein Land mit einer reichen Kultur, einer schönen Landschaft und einer langen Geschichte. Aber es ist auch ein Land mit vielen Hunden, die oft kein Zuhause haben und unter schlechten Bedingungen leben. In diesem Artikel erfährst du mehr über die Situation der Hunde in Rumänien, wie du ihnen helfen kannst und was du beachten solltest, wenn du einen Hund aus Rumänien adoptieren möchtest.
Warum gibt es so viele Straßenhunde in Rumänien?
Die Ursache für das Problem der Straßenhunde in Rumänien liegt in der Vergangenheit. Während der kommunistischen Diktatur von Nicolae Ceausescu wurden viele Menschen gezwungen, ihre Häuser auf dem Land zu verlassen und in Wohnblöcke in den Städten zu ziehen. Dabei mussten sie oft ihre Hunde zurücklassen, die sich unkontrolliert vermehrten. Nach dem Sturz des Regimes im Jahr 1989 gab es keine effektive Kontrolle oder Regulierung der Hundepopulation mehr. Viele Hunde wurden ausgesetzt, misshandelt oder getötet.
Wie ist die Lage der Hunde heute?
Heute leben schätzungsweise mehrere Millionen Straßenhunde in Rumänien, vor allem in den großen Städten wie Bukarest, Timisoara oder Cluj-Napoca. Die Hunde sind oft krank, verletzt oder unterernährt. Sie leiden unter Parasiten, Infektionen oder ansteckenden Krankheiten wie Tollwut, Staupe oder Parvovirose. Sie sind auch ständig in Gefahr, von Autos angefahren, von Menschen vergiftet oder von Hundefängern eingefangen zu werden.
Die Hundefänger bringen die gefangenen Hunde in öffentliche Tierheime, die meist überfüllt, schmutzig und schlecht ausgestattet sind. Dort haben die Hunde kaum Futter, Wasser oder medizinische Versorgung. Viele sterben an Hunger, Durst, Krankheit oder Kälte. Diejenigen, die nicht innerhalb einer bestimmten Frist vermittelt oder adoptiert werden, werden eingeschläfert.
Was wird getan, um den Hunden zu helfen?
Es gibt viele Tierschutzorganisationen und Aktivisten, die sich für die Rechte und das Wohl der Hunde in Rumänien einsetzen. Sie versuchen, die Hunde zu kastrieren, zu impfen, zu behandeln und zu vermitteln. Sie betreiben private Tierheime oder Pflegestellen, wo die Hunde liebevoll versorgt werden. Sie klären die Bevölkerung über verantwortungsvolle Tierhaltung auf und setzen sich für gesetzliche Änderungen ein.
Einige Beispiele für solche Organisationen findest du hier.
Was musst du beachten, wenn du einen Hund aus Rumänien adoptieren möchtest?
Wenn du dich dazu entscheidest, einem Hund aus Rumänien ein neues Zuhause zu geben, musst du einige Dinge beachten:
- Informiere dich gut über die Organisation oder den Verein, mit dem du zusammenarbeitest. Stelle sicher, dass sie seriös und transparent sind und dass sie dir alle nötigen Informationen über den Hund geben.
- Sei dir bewusst, dass ein Hund aus Rumänien eine besondere Herausforderung darstellen kann. Er hat wahrscheinlich viel Schlimmes erlebt und braucht Zeit, Geduld und Liebe, um sich an sein neues Leben anzupassen. Er kann Ängste oder Verhaltensprobleme haben und muss erst lernen, dir zu vertrauen.
- Bereite dich gut auf die Ankunft des Hundes vor. Sorge dafür, dass er einen sicheren Platz hat, wo er sich zurückziehen kann. Besorge ihm Futter, Wasser, Spielzeug und eine Decke oder ein Körbchen. Lass ihn in Ruhe ankommen und überfordere ihn nicht mit zu vielen Reizen oder Menschen.
- Lass den Hund schrittweise an seine neue Umgebung gewöhnen. Führe ihn langsam an andere Hunde, Menschen oder Tiere heran. Gehe mit ihm spazieren, aber achte darauf, dass er immer angeleint ist. Er könnte sonst weglaufen oder sich in Gefahr bringen.
- Suche dir bei Bedarf professionelle Hilfe. Wenn du merkst, dass du mit dem Hund überfordert bist oder dass er Probleme hat, die du nicht lösen kannst, zögere nicht, einen Tierarzt oder einen Hundetrainer zu kontaktieren. Sie können dir wertvolle Tipps und Unterstützung geben.
Einreisebestimmungen mit Hund in Rumänien
Seit dem 3. Juli 2004 gelten innerhalb der Europäischen Union gemeinsame Regelungen für das Reisen mit Hunden. Das bedeutet, dass du für deinen Hund einen EU-Heimtierausweis und eine Mikrochip-Kennzeichnung benötigst. Außerdem muss dein Hund eine gültige Tollwutimpfung haben, die mindestens 21 Tage alt ist. Pro Reisenden können maximal fünf Tiere mitgeführt werden, die nicht zum Verkauf bestimmt sind.
Es ist empfehlenswert, Kopien von allen wichtigen Dokumenten mitzunehmen und sie getrennt von den Originalen aufzubewahren. Wenn du aus einem Nicht-EU-Land nach Rumänien einreist, brauchst du zusätzlich ein Tiergesundheitszeugnis, das von einem Amtstierarzt ausgestellt wurde.
Unterkunft mit Hund in Rumänien
Rumänien bietet eine Vielzahl von Unterkünften für dich und deinen Hund an. Von gemütlichen Pensionen über moderne Hotels bis hin zu rustikalen Ferienhäusern findest du für jeden Geschmack und Geldbeutel etwas Passendes. Du solltest jedoch immer vorher anfragen, ob Hunde erlaubt sind und ob es eventuell Zusatzkosten oder Einschränkungen gibt.
Eine gute Möglichkeit, um hundefreundliche Unterkünfte zu finden, ist die unsere Karte, die dir eine Auswahl an geprüften Gastgebern in verschiedenen Regionen Rumäniens zeigt.
Freizeitgestaltung mit Hund in Rumänien
Eines vorweg: In Rumänien gibt es viele streunende Hunde und wilde Tiere. Achte also gut auf deinen Vierbeiner, damit es nicht zu Konflikten kommt.
Rumänien ist ein Paradies für Natur- und Kulturliebhaber. Du kannst mit deinem Hund zahlreiche Wanderungen unternehmen, die dich durch malerische Landschaften, historische Orte und beeindruckende Sehenswürdigkeiten führen. Zum Beispiel kannst du die berühmten Schlösser Bran (Dracula-Schloss) und Peleș besichtigen, die beide Hunde im Außenbereich erlauben. Oder du erkundest die mittelalterlichen Städte Sibiu, Brașov oder Sighișoara, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören und viele hundefreundliche Cafés und Restaurants bieten.
Wenn du dich nach mehr Abenteuer sehnst, kannst du dich mit deinem Hund in die wilden Karpaten wagen, wo du auf Bären, Wölfe und Luchse treffen kannst. Dort gibt es viele Wanderwege und Nationalparks, die du mit deinem Hund besuchen kannst, solange er an der Leine geführt wird. Eine besondere Attraktion ist der Transfăgărășan, eine spektakuläre Gebirgsstraße, die dich zu atemberaubenden Aussichtspunkten und dem Gletschersee Bâlea Lac bringt.
Für eine entspannte Auszeit kannst du dich mit deinem Hund ins Donaudelta begeben, das größte Feuchtgebiet Europas und ein Paradies für Vögel und Fische. Dort kannst du mit einem Boot oder einem Kajak die unberührte Natur erkunden oder an einem der zahlreichen Strände die Sonne genießen. Hunde sind im Donaudelta willkommen, solange sie die Tierwelt nicht stören.
Fazit
Rumänien ist ein spannendes und vielfältiges Reiseziel für dich und deinen Hund. Du kannst dort eine Menge erleben, ohne auf den Komfort und die Sicherheit deines Vierbeiners zu verzichten. Du solltest dich jedoch vorher gut informieren, welche Einreisebestimmungen, Zollvorschriften und Versicherungsschutz für dich und deinen Hund gelten. Außerdem solltest du immer Rücksicht auf die Einheimischen, die Kultur und die Natur nehmen. Rumänien ist aber auch ein Land mit vielen Hunden, die ein besseres Leben verdienen. Wenn du einem Hund aus Rumänien ein Zuhause geben möchtest, kannst du ihm eine große Freude machen und einen treuen Freund gewinnen. Aber du musst auch bereit sein, dich auf seine Bedürfnisse einzustellen und ihm viel Liebe und Geduld zu schenken. Nur so kannst du eine glückliche und harmonische Beziehung mit deinem neuen Vierbeiner aufbauen.