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St. Helena, Ascension und Tristan da Cunha: Verlorene Welt im Südatlantik

Mitten im weiten Blau des Südatlantiks liegen drei abgelegene Inseln, die kaum jemand auf dem Schirm hat: St. Helena, Ascension Island und Tristan da Cunha. Politisch gehören sie zum britischen Überseegebiet St. Helena, Ascension and Tristan da Cunha – einem der isoliertesten Orte der Welt. Doch was viele nicht wissen: Auch hier gibt es treue Vierbeiner. In diesem Artikel erfährst du alles über das Leben auf den Inseln und wie Hunde dort ihren Platz finden – fernab von Tierheimen, Straßenverkehr und Großstadthektik.

Ein Blick auf die abgelegenen Inseln

Wo genau liegen die eigentlich?

Diese drei Inseln liegen im Südatlantik – zwischen Südamerika und Afrika, aber weit weg von beiden Kontinenten. St. Helena befindet sich etwa 1.900 km westlich der angolanischen Küste, Ascension liegt rund 1.300 km nordwestlich von St. Helena und Tristan da Cunha nochmal etwa 2.400 km südlich. Alle drei Inseln sind vulkanischen Ursprungs und schwer erreichbar – es gibt keinen regulären Flugverkehr nach Tristan da Cunha, und nur seltene Schiffsverbindungen zu den anderen Inseln.

Wer lebt dort?

Zusammen leben auf allen drei Inseln nur rund 5.600 Menschen (Stand 2023), wobei der Großteil – etwa 4.300 – auf St. Helena lebt. Ascension Island ist Heimat für ca. 800 Personen, die meisten im Dienste von Militär, Regierung oder Wissenschaft. Tristan da Cunha, das abgeschiedenste dauerhaft bewohnte Eiland der Erde, zählt nur etwa 250 Bewohner. Die Bevölkerung ist britisch geprägt, mit teils afrikanischen und europäischen Wurzeln, und lebt in engen, familiären Gemeinschaften.

Hunde auf den Inseln – mehr als nur Haustiere

Gibt es dort Straßenhunde?

Nein – Straßenhunde im klassischen Sinne gibt es auf diesen Inseln nicht. Aufgrund der Isolation und der kleinen Bevölkerungszahlen ist die Hundepopulation streng kontrolliert. Hunde leben hier fast ausschließlich als Haustiere und sind eng in das Familienleben eingebunden. Es gibt klare Regeln, wie viele Hunde eine Familie halten darf – insbesondere auf Tristan da Cunha und Ascension Island.

Warum diese strenge Kontrolle?

Die Gründe sind vielfältig: Auf so kleinen und empfindlichen Inselökosystemen könnten frei laufende Hunde großen Schaden anrichten – sowohl an der lokalen Tierwelt als auch an der öffentlichen Ordnung. Zudem gibt es weder Tierheime noch Tierärzte in erreichbarer Nähe. Entlaufene, verwilderte oder kranke Hunde wären schwer zu versorgen. Deshalb gilt auf allen drei Inseln eine Art „Hunde-Lizenz-System“, bei dem jeder Hund registriert, geimpft und gut versorgt sein muss.

Die Hundehaltung auf den Inseln im Detail

St. Helena – Britisches Leben im Tropenklima

St. Helena ist die bevölkerungsreichste der drei Inseln und verfügt über eine recht entwickelte Infrastruktur – inklusive Tierarzt, Tierbedarfsläden und einem kleinen, aber aktiven Tierschutzverein. Hunde sind hier beliebte Haustiere, vor allem bei Familien. Die meisten leben in Gärten und werden gut betreut. Es gibt eine Maulkorbpflicht in öffentlichen Bereichen, wenn der Hund als potenziell aggressiv eingeschätzt wird.

In der Hauptstadt Jamestown siehst du manchmal freilaufende Hunde – aber diese gehören meist jemandem und sind der Gemeinde bekannt. Der Tierschutz ist hier kein Großbetrieb, aber das Bewusstsein ist vorhanden. Tierschutzorganisationen aus Großbritannien unterstützen hin und wieder mit Impfkampagnen und Tierarztbesuchen.

Ascension Island – Die Insel ohne dauerhaft lebende Hunde

Ascension Island ist besonders streng, wenn es um Haustiere geht. Lange Zeit waren Hunde hier komplett verboten – vor allem aus Gründen der Biosicherheit. Die Insel beherbergt einzigartige Vogelarten, darunter die berühmten Rußseeschwalben (Sooty Terns) und Maskentölpel, die durch streunende Hunde gefährdet wären. Mittlerweile ist die Hundehaltung in sehr begrenztem Umfang erlaubt, aber es gibt kaum mehr als eine Handvoll Hunde auf der ganzen Insel – und jeder einzelne unterliegt strikten Auflagen.

Einfuhr von Tieren ist kaum möglich, und jeder Hund muss regelmäßig geimpft und registriert sein. Wer auf Ascension lebt und einen Hund halten möchte, muss dafür eine Sondergenehmigung beantragen.

Tristan da Cunha – Die einsamste Hundewelt der Erde

Auf Tristan da Cunha sind Hunde ein ganz besonderer Teil der Dorfgemeinschaft. Die Hauptsiedlung, Edinburgh of the Seven Seas, ist winzig – und so kennt hier jeder jeden. Die Gemeinde erlaubt nur zwei Hunde pro Haushalt, um die Gesamtpopulation klein und gesund zu halten. Alle Hunde sind Haus- und Hofhunde und spielen eine Rolle im täglichen Leben: Sie helfen beim Hüten von Nutztieren, begleiten ihre Menschen auf Wanderungen und sorgen für Gesellschaft.

Tierärztliche Versorgung gibt es auf Tristan nicht. Stattdessen übernehmen die Inselbewohner selbst viel Verantwortung – unterstützt durch gelegentliche Besuche von Tierärzt:innen aus Südafrika oder Großbritannien. Die Hunde leben eng mit ihren Familien zusammen, meist im Freien, aber niemals verwahrlost oder sich selbst überlassen.

Besonderheiten des tierischen Lebens im Südatlantik

Keine Tierheime, keine Straßenhunde, kein Überfluss

Auf den meisten Inseln dieser Welt kennt man Straßenhunde, überfüllte Tierheime und Kastrationskampagnen – nicht so auf St. Helena, Ascension und Tristan da Cunha. Hier funktioniert Hundehaltung noch wie in einer anderen Zeit: Jeder kennt seinen Hund, kümmert sich um ihn, und es gibt kaum Fälle von Aussetzung oder Misshandlung. Natürlich ist nicht alles perfekt – gelegentlich kommt es zu Erziehungsproblemen oder Krankheiten –, aber die Gemeinschaft greift ein, bevor es aus dem Ruder läuft.

Wie sieht das mit Tierschutz aus?

Tierschutz ist auf den Inseln stark gemeinschaftlich geprägt. Es gibt keine großen Organisationen mit Personal und Geldern, sondern kleine Gruppen und Einzelpersonen, die sich kümmern. Unterstützung kommt meist aus Großbritannien – in Form von Spenden, Hilfsgütern oder ehrenamtlichen Tierärzten, die einmal im Jahr vorbeikommen. Besonders auf St. Helena gibt es seit einigen Jahren Initiativen zur Kastration von Hunden und Katzen, um die Populationen langfristig gesund zu halten.

Eine andere Welt – auch für Hunde

Leben auf diesen drei Inseln ist in jeder Hinsicht außergewöhnlich – und das gilt auch für die Hunde. Keine Straßenhunde, keine überfüllten Tierheime, aber auch keine Rundumversorgung durch professionelle Tierkliniken. Stattdessen: enge Beziehungen, klare Regeln und viel Eigenverantwortung.

Wer hier einen Hund hält, weiß, was das bedeutet – und schätzt die besondere Verbindung zu seinem Tier in einer Umgebung, in der Natur und Gemeinschaft noch an erster Stelle stehen.

Und jetzt bist du dran

Was denkst du über das Hundeleben auf St. Helena, Ascension und Tristan da Cunha? Findest du das Modell mit strikter Kontrolle und wenigen Tieren sinnvoll – oder eher zu streng? Würdest du selbst gern mit deinem Hund in so einer abgeschiedenen Umgebung leben?

Schreib deine Meinung gern in die Kommentare!

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