Swasiland – Ein Blick auf das kleine Königreich und seine Vierbeiner
Swasiland – heute offiziell Königreich Eswatini genannt – ist eines der kleinsten Länder Afrikas, das jedoch mit beeindruckender Landschaft, tiefer Kultur und einer interessanten Beziehung zu Hunden überrascht. Wenn du an Afrika denkst, kommen dir wahrscheinlich zuerst Elefanten, Löwen und endlose Savannen in den Sinn. Aber was ist eigentlich mit den Hunden? Wie leben sie in einem Land wie Eswatini? Gibt es viele Straßenhunde? Und welchen Stellenwert haben Hunde in der Gesellschaft dort? In diesem Artikel nehmen wir dich mit auf eine Reise in das südliche Afrika und schauen uns genauer an, wie Hunde im Alltag der Menschen in Swasiland eine Rolle spielen, welche Herausforderungen es gibt – und wo vielleicht auch Hoffnung auf Besserung besteht.
Ein kleines Land mit großer Geschichte
Swasiland, wie es bis 2018 genannt wurde, ist seitdem offiziell als Königreich Eswatini bekannt. Es liegt im Süden Afrikas und grenzt an Südafrika und Mosambik. Mit nur etwa 17.000 Quadratkilometern Fläche ist Eswatini kleiner als Sachsen, aber kulturell enorm vielfältig. Die Bevölkerung liegt bei etwa 1,2 Millionen Menschen, von denen die meisten dem Volk der Swazi angehören.
Die politische Struktur ist eine absolute Monarchie – König Mswati III. herrscht seit 1986. Tradition spielt in Eswatini eine zentrale Rolle, und das zeigt sich auch in vielen Aspekten des Alltagslebens. Wirtschaftlich zählt das Land zu den ärmeren Ländern Afrikas, auch wenn es in der Region vergleichsweise stabil ist. Viele Menschen leben in ländlichen Gebieten, oft in traditionellen Rundhütten und von Subsistenzwirtschaft.
Hunde in Eswatini – zwischen Nutztier und Begleiter
In Eswatini gibt es Hunde – viele sogar. Doch sie werden oft anders wahrgenommen als in Europa. In städtischen Gegenden findest du durchaus Haushunde, die als Wachhunde gehalten werden, manchmal auch als Familienhunde. Auf dem Land jedoch erfüllen Hunde meist eine ganz klare Funktion: Sie sollen Haus und Hof schützen.
Die emotionale Bindung zwischen Mensch und Hund, wie sie bei uns oft selbstverständlich ist, ist in Eswatini weniger verbreitet – was natürlich nicht heißt, dass es keine Hundeliebhaber gibt. Aber in einem Land, in dem viele Menschen selbst mit Armut kämpfen, ist ein Hund eher ein Nutztier als ein "Haustier" im westlichen Sinne. Streicheleinheiten oder teures Futter sind da eher die Ausnahme.
Straßenhunde – ein wachsendes Problem
Ja, Straßenhunde gibt es in Eswatini. Und zwar nicht zu knapp. Vor allem in und um die Städte wie Mbabane oder Manzini sieht man viele freilaufende Hunde. Manche sind entlaufene oder ausgesetzte Tiere, andere sind Nachkommen ehemaliger Haushunde, die sich in Gruppen zusammengeschlossen haben.
Diese Hunde sind häufig krank, unterernährt und nicht geimpft. Tollwut ist ein echtes Problem in der Region – und leider auch für Menschen gefährlich. Viele Menschen begegnen streunenden Hunden deshalb mit Misstrauen oder sogar Gewalt. Es ist nicht unüblich, dass Straßenhunde gejagt oder vergiftet werden, um das Risiko von Krankheiten zu minimieren.
Gleichzeitig fehlt es an staatlichen Strukturen oder finanziellen Mitteln, um das Problem systematisch anzugehen. Tierheime oder Tierschutzorganisationen sind selten, und Kastrationsprogramme gibt es, wenn überhaupt, nur durch den Einsatz ausländischer NGOs oder engagierter Privatpersonen.
Tierschutz und Aufklärung – erste Schritte in die richtige Richtung
Trotz aller Schwierigkeiten gibt es Hoffnungsschimmer. In den letzten Jahren haben sich einige kleine Organisationen in Eswatini gegründet, die sich für das Wohl von Tieren einsetzen. Sie klären über Verantwortung in der Tierhaltung auf, bieten manchmal kostenlose Impf- oder Kastrationstage an und versuchen, Hunde zu vermitteln.
Ein Beispiel ist die Organisation "Swaziland Animal Welfare Society (SAWS)", die sich in Mbabane um streunende Tiere kümmert. Sie retten verletzte oder verlassene Hunde, pflegen sie gesund und versuchen, ihnen ein neues Zuhause zu geben – meist allerdings im Ausland, weil die lokale Nachfrage nach "Haushunden" gering ist.
Ein weiteres Problem ist das fehlende Wissen über artgerechte Haltung. Viele Hunde leben an der Kette, ohne Schutz vor Sonne oder Regen. Hier setzt die Aufklärungsarbeit an – mit einfachen Maßnahmen wie dem Bau von Hundehütten oder der Versorgung mit sauberem Wasser.
Herausforderungen für Hunde in Eswatini
Die Liste der Probleme ist lang:
- Mangelnde tierärztliche Versorgung: Auf dem Land gibt es kaum Tierärzte. Impfungen, Kastrationen oder Behandlungen sind Luxus.
- Kulturelle Sichtweisen: Hunde gelten oft als schmutzig oder gefährlich. Das führt zu Ausgrenzung oder Misshandlungen.
- Armut der Bevölkerung: Wer kaum Geld für die Familie hat, kann selten einen Hund versorgen.
- Fehlende Gesetze: Zwar gibt es in Eswatini Tierschutzgesetze, doch sie werden kaum durchgesetzt. Misshandlungen bleiben meist ohne Folgen.
Lichtblicke und Engagement von außen
Einige Hilfsprojekte, oft aus Südafrika oder Europa unterstützt, setzen sich für nachhaltigen Tierschutz in Eswatini ein. Neben Impfkampagnen und Kastrationen liegt der Fokus häufig auf der Schulbildung. Kindern wird erklärt, wie man mit Tieren respektvoll umgeht. Denn langfristig kann sich nur etwas ändern, wenn das Verständnis für Tiere in der Gesellschaft wächst.
Außerdem spielt der Tourismus eine kleine, aber nicht unwichtige Rolle. Reisende, die mit Tierschutz in Berührung kommen, berichten über die Situation, unterstützen Projekte oder adoptieren Hunde. Auch Volontariate in Tierheimen sind möglich.
Hunde in Eswatini brauchen Aufmerksamkeit und Unterstützung
Die Situation der Hunde in Eswatini ist komplex. Viele Tiere leben auf der Straße, kämpfen ums Überleben und stoßen auf Ablehnung oder Gleichgültigkeit. Doch gleichzeitig gibt es Menschen – vor Ort und international –, die sich für ein besseres Leben der Hunde einsetzen. Mit Aufklärung, Kastrationen und viel Engagement ist Veränderung möglich, auch wenn der Weg lang ist.
Wenn du Hunde liebst, lohnt sich der Blick über den Tellerrand – denn Tierschutz endet nicht an Ländergrenzen. Vielleicht willst du ja sogar selbst ein Projekt unterstützen oder dich tiefer mit dem Thema beschäftigen.
Wie siehst du das?
Findest du, Hunde sollten weltweit als Familienmitglieder behandelt werden – oder ist ein funktionaler Umgang in bestimmten Regionen verständlich? Schreib deine Meinung gerne in die Kommentare!