Hundefutter-Test: Festival Trockenfutter von Josera

Zusammensetzung – Solide oder doch eher Fast Food?
Die Zutatenliste liest sich auf den ersten Blick okay, auf den zweiten merkt man aber, dass hier viel Füllstoff drinsteckt:
- Getrocknetes Geflügelprotein steht an erster Stelle – das ist positiv, denn es liefert wertvolles Eiweiß.
- Vollkornmais direkt an zweiter Stelle ist ein preiswerter Energielieferant, wird aber oft kritisiert, weil Hunde Mais nicht optimal verwerten. Für sensible Hunde (wie Ylvie) kann das auch mal Bauchweh geben.
- Reis als dritte Zutat ist leicht verdaulich, was wieder Pluspunkte bringt.
- Geflügelfett sorgt für Energie und Geschmack.
- Getrocknetes Lachsprotein (4 %) klingt super, ist aber in der Menge überschaubar.
- Daneben finden sich diverse hydrolysierte Proteine und Leber, was für Geschmack sorgt.
- Rübenfaser liefert Ballaststoffe, was okay ist, aber ebenfalls günstig.
- Die neuseeländische Grünlippmuschel ist ein schönes Extra, da sie Gelenke unterstützen kann – allerdings ist unklar, wie viel tatsächlich enthalten ist.
Kritisch sehe ich den hohen Anteil pflanzlicher Bestandteile (Mais, Reis, Kartoffelstärke), die den Proteinanteil aufpolstern, aber nicht unbedingt hochwertiger sind als Fleisch. Für ein Premiumfutter hätte ich mir mehr tierisches Protein gewünscht.
Nährwerte – Im grünen Bereich
Das Futter liefert:
- Protein: 26 % – ein guter Wert, der zu einem aktiven Hund passt.
- Fett: 16 % – ausreichend Energie für normal aktive Hunde.
- Rohasche: 6,5 % – relativ hoch, das deutet auf viel Mineralstoffzusatz oder Knochenmehl hin.
- Calcium-Phosphor-Verhältnis: gut abgestimmt (1,4 % zu 1 %).
Für erwachsene Hunde solide, aber nicht überragend.
Zusatzstoffe – Vitamine satt
Die Vitaminausstattung ist reichlich:
- Hoher Gehalt an Vitamin A und E, was die Haut- und Fellgesundheit fördern soll.
- Zink, Kupfer, Selen und Mangan sind in chelatisierter Form zugesetzt – das erleichtert die Aufnahme.
- Keine künstlichen Farb- oder Aromastoffe, was ich positiv bewerte.
Alles in allem: ein ordentlich vitaminisiertes Futter.
Verpackung & Handhabung – Vorbildlich
Der 15-kg-Beutel mit Reißverschluss ist super praktisch. Auch das Etikett ist klar und verständlich. Die Fütterungsempfehlung war leicht abzulesen. Der Geruch ist angenehm (nicht muffig, wie bei manch billigem Futter), und die Kroketten sind schön handlich. Pluspunkt: Wasser drauf, Soße entsteht – ein cleverer Trick, um mäkelige Hunde zu überzeugen.
Akzeptanz – Ylvie war begeistert
Ylvie hat ihre Schüssel in Rekordtempo geleert. Für sie ein Volltreffer – trotz ihrer empfindlichen Verdauung hat sie das Futter gut vertragen.
Update: Nach etwa einem Monat hat sie leider das Interesse verloren. Dann suchen wir erstmal weiter …
Preis – Mittelklasse
- 900 g: 5,69 € = ca. 6,32 €/kg
- 15 kg: 59,99 € = ca. 4,00 €/kg
Verglichen mit hochwertigeren Marken (z. B. Wolfsblut, Orijen) ist Josera Festival deutlich günstiger. Gegenüber Discounterfutter wiederum teurer. Ich würde es als mittleres Preissegment einordnen. Für die gebotene Qualität fair, aber kein Schnäppchen.
Fazit – Schmackhaft, aber nicht überragend
- Hohe Akzeptanz
- Praktische Verpackung
- Gute Vitaminversorgung
- Soßentrick wirklich clever
- Sehr hoher Anteil pflanzlicher Kohlenhydrate
- Rohasche recht hoch
- Der Fleischanteil könnte größer sein
Wer ein solides Trockenfutter sucht, das auch mäkelige Hunde begeistert, macht mit Josera Festival wenig falsch. Für Hunde mit Getreideunverträglichkeit oder Besitzer, die möglichst viel tierisches Protein wollen, gibt es allerdings hochwertigere Alternativen.
Mein Tipp: Wer seinen Hund hauptsächlich mit Trockenfutter ernährt, kann Josera Festival als Abwechslung nutzen, sollte aber nicht glauben, hier ein echtes High-End-Futter zu servieren – trotz aller Marketing-Poesie.
Selbst gekauft, selbst getestet – ganz ohne Bestechung! Sponsoring nehmen wir übrigens gerne, aber unsere Meinung bleibt so ehrlich wie der Blick eines Hundes, der auf dem Sofa erwischt wurde.





