Hundefutter-Test: "Stony Creek – Geflügel mit Rind" von Wolf of Wilderness
Hersteller im Blick
Der Wolf of Wilderness Futter-Mastermind ist die Matina GmbH aus München, gegründet 2005. Ursprünglich war ihr Ziel, tiergerechtes Futter für Hunde, Katzen, Vögel, Kleintiere und Pferde zu bieten – und das tun sie auch mit Marken wie Lucullus und Wild Elements. Die Produktion findet in Deutschland statt, mit modernen, schonenden Verfahren und begleitet von Tierärzten und Ernährungswissenschaftlern. Matina ist also kein Riese wie Mars oder Nestlé, aber eine solide Premiummarke mit breitem Sortiment und eigenem Futterentwicklungs-Know-how. Die Philosophie: natürliche, artgerechte Ernährung – möglichst „wild“, getreidefrei, mit viel Fleisch, Kräutern und Beeren.
Was steckt drin – und ist das hochwertig?
Inhaltsstoffe:
- 56 % Geflügel (Fleisch & Mägen)
- 30,7 % Brühe
- 10 % Rind (Fleisch)
- 2 % Waldbeeren (1 % Heidelbeeren, 1 % Cranberries)
- 1 % Mineralstoffe
- 0,2 % Wildkräuter (Löwenzahnwurzel, Brennnessel, Spitzwegerich, Schafgarbe)
- 0,1 % Inulin
Analytische Werte:
- Rohprotein 10 %, Rohfett 7 %, Rohfaser 0,4 %, Rohasche 2 %
- Kalzium 0,42 %, Phosphor 0,26 %, Feuchtigkeit 77,26 %
Zusatzstoffe (je kg): Vitamin D₃, E, Biotin, Zink, Mangan, Kupfer, Jod.
Analyse: Die Hauptmasse an tierischen Komponenten deutet auf grundsätzlich gehobene Qualität hin – allerdings liegt der Nettofleischanteil wohl eher unter 66 % (Herstellerwerbung), vor allem durch die hohe Flüssigkeit der Brühe. Die protein- (10 %) und fettwerte (7 %) sind recht niedrig – was typisch für Nassfutter ist, aber bei aktiven oder größeren Hunden womöglich zu wenig Energie liefert. Die enthaltenen Beeren und Kräuter bringen sekundäre Pflanzenstoffe, Inulin wirkt präbiotisch für die Darmflora. Die Mineralien und Vitamine sind klar und vollständig deklariert – da kann man nichts kritisieren. Und ja, es ist getreidefrei.
NFE (Stickstofffreie Extraktstoffe): Das sind praktisch die Kohlenhydrate. Da hier kaum eine Kohlenhydratquelle angegeben ist (Brühe, Beeren, Kräuter), lässt sich vermuten, dass der NFE-Anteil niedrig ist – positiv aus Sicht einer proteinorientierten Ernährung, aber die exakte Prozentzahl bleibt offen.
Preis & Vergleich
- 6×400 g für 13,99 € → ca. 5,83 €/kg
- 6×800 g für 22,99 € → ca. 4,79 €/kg
- Damit liegt die große 800-g-Variante im mittleren Preisbereich für Nassfutter mit höherem Fleischanteil, während die 400-g-Dosen preislich schon leicht im oberen Mittelfeld mitspielen. Zum Vergleich: Viele hochwertige Nassfutter liegen zwischen 4,50 € und 7,00 € pro Kilo. Wer sparen will, greift hier eindeutig zur großen Dose.
Kosten
Hier ist die Tabelle mit den monatlichen Futterkosten für beide Verpackungsgrößen, basierend auf den Fütterungsempfehlungen des Herstellers und einem Monat mit 30 Tagen:
| Hund (kg) | Tagesmenge (g) | Monatsmenge (kg) | Kosten/Monat bei 400 g-Dosen (5,83 €/kg) | Kosten/Monat bei 800 g-Dosen (4,79 €/kg) |
|---|---|---|---|---|
| 5 kg | 330 g | 9,90 kg | 57,72 € | 47,32 € |
| 10 kg | 550 g | 16,50 kg | 96,20 € | 79,04 € |
| 20 kg | 930 g | 27,90 kg | 162,68 € | 133,64 € |
| 30 kg | 1260 g | 37,80 kg | 220,37 € | 181,06 € |
Damit sieht man sofort: Mit den großen 800-g-Dosen spart man je nach Hund und Futterverbrauch locker 15–40 € im Monat.
Ylvies Erfahrung (Test über 3 Tage)
- Startphase: Erst halbherzig dran geleckt, dann doch die Hälfte gefressen. Den Rest erst nach Stunden – „der Hunger trieb’s rein“. Nicht gerade begeistert, aber sie hat es gefressen.
- Verträglichkeit: Bislang keine Auffälligkeiten – das Futter scheint sie gut zu verarbeiten.
- Abbruch nach 3 Tagen statt geplantem 7: Der Desinteresse-Faktor war einfach zu groß.
- Geruch: Unangenehm – für uns Menschen definitiv kein Gourmetduft.
- Optik: Grobe Hellfleisch-Stücke – sieht rustikal aus, aber nicht sonderlich appetitlich. Hundefutter halt.
- Portionierung: Etwas fummelig aus der Dose, aber portionsfreundlich.
- Verwechslungsgefahr: Achtung – Adult vs. Junior/Senior fast gleich im Design.
- Fütterungsempfehlung: Diese ist klar & einfach – Gewicht-basiert, da kann jeder was mit anfangen.
- Getreidefreie Rezeptur
gut für Hunde mit Unverträglichkeiten
- Klar deklarierte Zutaten
genaue Auflistung der Fleischanteile, Kräuter und Beeren
- Zusatz von Waldbeeren, Wildkräutern & Inulin
fördert Darmgesundheit und bringt sekundäre Pflanzenstoffe
- Kein Einsatz von künstlichen Konservierungs-, Farb- oder Geschmacksstoffen
- Preislich im mittleren Segment
vor allem in der 800-g-Dose gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
- Fütterungsempfehlung gut verständlich
- Hergestellt in Deutschland
mit Qualitätskontrolle
- Niedriger Protein- und Fettgehalt
könnte für aktive Hunde zu wenig Energie liefern
- Hoher Brüheanteil
verwässert den tatsächlichen Fleischanteil
- Geruch eher unangenehm
für menschliche Nasen wenig einladend
- Ylvie mochte es nicht besonders
Akzeptanzproblem bei mäkeligen Hunden
- Verwechslungsgefahr zwischen Adult-, Junior- und Senior-Version wegen ähnlicher Verpackung
Fazit
Ylvie war bei diesem Menü eher mäkelig – die Verpackung zaubert „Wildnisgefühl“, aber der Inhalt sagt: „meh“. Die Zutatenliste ist sauber, zielführend, getreidefrei – da gibt’s nichts zu meckern. Dass Protein- und Fett-Anteile niedrig sind, macht das Futter eher zu einer Lock-oder Ergänzungsnahrung als Hauptenergiequelle. Preislich geht’s klar, vor allem bei der kleinen Dose ist’s solide günstig.
Somit: Wer ein getreidefreies, natürlich gehaltenes Nassfutter für mäkelige Sensibelchen sucht – und keine hohen Nährstoffmengen braucht – kann’s testen. Aber begeisternde Schlemmfreude sieht anders aus. Und Senior/Junior-Zielgruppen sollten das Label doppelt checken, bevor sie zur Dose greifen.
Selbst gekauft, selbst getestet – ganz ohne Bestechung! Sponsoring nehmen wir übrigens gerne, aber unsere Meinung bleibt so ehrlich wie der Blick eines Hundes, der auf dem Sofa erwischt wurde.