Hundefutter-Test: Wild mit Kartoffel, Apfel und Preiselbeere von Terra Canis

Zusammensetzung – Ein Bio-Feinschmeckertraum?
Die Zutatenliste liest sich wie ein Rezept aus einer hippen Sterneküche:
- Muskelfleisch von Reh und Hirsch (55 %) – sehr hochwertig, gut verträglich, fettarm.
- Viel Gemüse (Karotte, Zucchini, Kartoffel, Pastinake) und Obst (Apfel, Preiselbeere).
- Leinöl, Kokosmehl, Kürbiskernmehl – liefern gesunde Fette, Ballaststoffe, sekundäre Pflanzenstoffe.
- Bierhefe, Blütenpollen, Seealge, Mineralerde – das sind funktionelle Zusätze, die Vitamine und Mineralien liefern sollen.
- Keine unnötigen Füllstoffe, kein Getreide, keine künstlichen Konservierer.
Positiv: absolute Transparenz, klare Deklaration, keine versteckten Nebenerzeugnisse.
Negativ: Der Fleischanteil liegt bei 55 % – das ist ordentlich, aber nicht sensationell hoch. Manche Konkurrenten (z.B. Rinti Singlefleisch) haben teils noch mehr Fleisch.
Nährwerte – Mager, aber ausgewogen
- Protein: 10 % – solide für Nassfutter.
- Fett: 3,2 % – sehr fettarm, was für empfindliche Hunde oder Diäten ideal, für aktive Hunde aber zu mager sein kann.
- Rohfaser: 0,9 % – ordentlich Ballaststoffe.
- Rohasche: 1,1 % – unkritisch.
- Feuchtigkeit: 81,4 % – Standard.
- Kalorien: ca. 3100 kJ/kg – relativ niedriger Energiegehalt.
Fazit: Nährwerttechnisch ausgewogen, aber für Hochleistungshunde eher kalorienarm.
Zusatzstoffe – Nichts Künstliches
Vitamin A, D3, E, Zink, Kupfer, Jod – alles enthalten, in vernünftigen Dosierungen.
Keine Farbstoffe, keine Geschmacksverstärker.
Sehr löblich.
Verpackung & Optik – Edel und appetitlich
Die Dosen sind ansprechend gestaltet. Der Geruch ist tatsächlich beeindruckend – fast wie ein Ragout für Menschen. Bisher das wohl bestriechende Nassfutter das mir je untergekommen ist. Optisch sieht man viel Gemüse und eine feine Fleischstruktur. Allerdings auch recht viel Flüssigkeit.
Akzeptanz – Ylvie sagt: Nö danke
Ylvie, normalerweise nicht abgeneigt, hat das Futter verschmäht und nur ein wenig probiert. Ihr gewohntes Futter hat sie danach problemlos gefressen – es lag also nicht an ihrer Gesundheit. Offenbar war das Feinschmecker-Menü für sie geschmacklich kein Highlight. Das ist natürlich sehr individuell, aber für so teures Futter schon ein herber Rückschlag.
Werbetext vs. Realität
Terra Canis wirbt mit “hochwertigem Fleisch”, “gesunden Zutaten” und “artgerechter Ernährung”. Das stimmt in der Theorie – die Zutaten sind vorbildlich, alles ist klar deklariert, kein Schmu. Die hochtrabenden Superfood-Versprechen (Kokosmehl, Blütenpollen) sollte man aber mit Gelassenheit sehen: Ein Hund braucht kein Kardamom oder Mineralerde, um gesund zu bleiben.
Fazit – Viel Anspruch
- Sehr hochwertige, klar deklarierte Zutaten in Lebensmittelqualität.
- Viele funktionelle Zusätze für Verdauung, Haut und Immunsystem.
- Getreidefrei und für Allergiker geeignet.
- Sehr hoher Preis im Vergleich zu anderen Nassfuttern.
- Niedriger Fett- und Energiegehalt für aktive Hunde ungeeignet.
Kurz gesagt:
Terra Canis Wild mit Kartoffel, Apfel und Preiselbeere ist ein echtes Luxusfutter mit besten Zutaten, das sich ideal für ernährungssensible oder übergewichtige Hunde eignet. Wer aber einen wählerischen Feinschmecker wie Ylvie zuhause hat, sollte lieber erstmal testen, bevor er gleich den Vorratsschrank füllt. Denn: Selbst das edelste Ragout nützt nichts, wenn der Hund nur müde drüber leckt.
Selbst gekauft, selbst getestet – ganz ohne Bestechung! Sponsoring nehmen wir übrigens gerne, aber unsere Meinung bleibt so ehrlich wie der Blick eines Hundes, der auf dem Sofa erwischt wurde.






