Unser Langzeit-Beschäftigungstipp im Test: "1 Meter Kaurolle mit Ente" von DOKAS

Kurz zum Hersteller: Wer ist DOKAS?
DOKAS wurde 2006 in Essen gegründet und sitzt heute (Büro/Adresse) in Gelsenkirchen. Die Marke positioniert sich als Snack-Spezialist und verweist auf regelmäßige Prüfungen der Nährwerte sowie Lieferantenaudits durch SGS Institut Fresenius. Produziert wird nicht im eigenen Werk: DOKAS lässt in externen Produktionsstätten fertigen, die laut Unternehmen unabhängig kontrolliert werden.
Im Sortiment findest du vor allem Kauartikel auf Rinderhautbasis mit Huhn/Ente, Twister, Kaustangen und weitere Trocken-Snacks – darunter auch die „1 Meter“-Varianten.
Produktdaten im Überblick
- Variante/Größe & Preis: 315 g Beutel; im Handel typischerweise zwischen ca. 5,39 € und 7,99 € gelistet.
- Werbeaussagen: „Keine Zusatzstoffe“, „über 98 % Fleischanteil“, „jede Rolle ca. 33 cm (insgesamt 1 m)“, „luftgetrocknet“.
- Zusammensetzung: Rinderhaut 76 %, Entenbrustfilet 22 %, pflanzliche Nebenerzeugnisse, Mineralstoffe. Analytik: Rohprotein 86,2 %, Rohfett 2,6 %, Rohasche 2,8 %, Rohfaser 0,5 %, Feuchtigkeit 14 %.
Praxis mit Ylvie: Motivation top, Geduld… na ja
Ylvie liebt die Meterrolle. Für ein Stück davon macht sie mehrere Tricks – klare Akzeptanz. Die Beschäftigungsdauer ist beachtlich; sie ist sogar schon darüber eingenickt und hat danach weitergekaut.
Aber: Ungeduldige Schlinger könnten Magen-Darm-Probleme bekommen – es gab bei ihr gelegentlich Magen-Darm-Probleme mit Durchfall und Erbrechen.
Unser Tipp: Nur unter Aufsicht füttern, das Kau-Tempo beobachten und genügend Wasser anbieten.
Optik & Handling: drei große Stangen im Beutel, „1 Meter“ Gesamtlänge passt in der Praxis (bei uns nur 98 cm aber das ist ok). Die Packung wirkt wertig, der Geruch ist erstaunlich neutral.
Nährstoff- und Zutatencheck
Was bringen die Zutaten?
- Rinderhaut (76 %) ist klassischer Kaubasen. Sie liefert vor allem Kollagen (Strukturprotein) und sorgt für Kauarbeit/Zahnpflege – ist aber ernährungsphysiologisch begrenzt: das Aminosäurenprofil ist nicht so hochwertig wie echtes Muskelfleisch.
- Entenbrustfilet (22 %) bringt Geschmack, hochwertigeres Protein und macht die Rolle attraktiver.
- Pflanzliche Nebenerzeugnisse bleiben unkonkret – das können z. B. pflanzliche Bindemittel oder Faserträger sein. Hier wäre eine präzisere Deklaration wünschenswert.
- Mineralstoffe: unkritisch als Ergänzung.
Fazit Zutatenqualität: Für einen Kau-Snack ist die Basis (Rinderhaut + etwas Filet) absolut üblich. Rein ernährungsphysiologisch ist das kein „hochwertiges Futter“, sondern ein Beschäftigungssnack: viel tierisches Eiweiß, überwiegend aus Rinderhaut. Die „> 98 % Fleischanteil“-Aussage ist aus Verbrauchersicht irreführend, weil Rinderhaut rechtlich kein „Fleisch“ (Muskelfleisch) ist, sondern tierische Nebenerzeugnisse (Häute). Marketing-Sprache – der Snack bleibt trotzdem okay als Kauspaß.
Analytische Werte & NFE (Kohlenhydrate)
Die Deklaration nennt 86,2 % Rohprotein, 2,6 % Fett, 2,8 % Asche, 0,5 % Rohfaser und 14 % Feuchte. Rechnet man das klassisch, landet man rechnerisch über 100 % (86,2 + 2,6 + 2,8 + 0,5 + 14 = 106,1). Das spricht für Rundungs-/Messdifferenzen oder abweichende Bezugsbasis. Praktisch bedeutet das: Kohlenhydrate (NFE) liegen nahe 0 % – wie bei luftgetrockneten Rinderhaut-Snacks zu erwarten. Wir werten den NFE-Gehalt daher als sehr niedrig.
Getreidefrei?
Grain-Claims werden geführt („getreidefrei“), und in der Zusammensetzung taucht kein Getreide auf. Ja, getreidefrei.
Klarheit der Angaben
- Positiv: Prozentangaben zu Rinderhaut/Entenbrust sind exakt; keine Zusatzstoffe deklariert; „luftgetrocknet“ wird kommuniziert.
- Kritik: „pflanzliche Nebenerzeugnisse“ bleibt vage; die Analytik ist unplausibel (über 100 %). Hier wünschen wir uns mehr Transparenz (z. B. Schwankungsbreiten, Methodik).
Preis-Leistung
Mit ~2,38 €/100 g (bei 7,49 €) liegt die Ente-Meterrolle preislich mittig. Online sieht man regelmäßig Angebote zwischen 6,69 € und 7,99 € (teils sogar ab 5,39 €). Für die lange Beschäftigungsdauer ist das fair bepreist.
Sicherheit & Eignung
- Unbedingt beaufsichtigen und Kauforte regelmäßig prüfen. Wird die Rolle weich/klebrig, große Fetzen entfernen, um Schlingen zu verhindern – Ylvies Magen-Darm-Thema passt genau zu diesem bekannten Risiko bei Rinderhaut. (Auch der Hersteller rät zur Aufsicht.)
- Portionieren: Die 1-m-Stangen lassen sich gut kürzen. Für sensible Hunde mit Hang zum Hastig-Schlingen lieber kürzere Kau-Einheiten geben.
- Senioren/Zahnstatus: Bei älteren Hunden prüfen, ob die Zahnsubstanz die zähe Rinderhaut noch gut mitmacht.
- Lange Beschäftigungsdauer und hohe Akzeptanz (Ylvie liebt’s).
- Geruchsarm, sauberes Handling.
- Getreide-/Gluten-/Soja-frei, luftgetrocknet.
- Unklare „pflanzliche Nebenerzeugnisse“.
- Schling-/Fetzen-Risiko ⇒ nur unter Aufsicht; bei sensiblen Hunden Stücke rechtzeitig entfernen.
Fazit
Als Beschäftigungs-Kauartikel absolut empfehlenswert, wenn du die bekannten Rinderhaut-Nachteile im Blick behältst. Für „hochwertige Nährstoffversorgung“ ist anderes Futter zuständig – die Meterrolle ist dein Zeit-und-Zahnpflege-Tool.
Selbst gekauft, selbst getestet – ganz ohne Bestechung! Sponsoring nehmen wir übrigens gerne, aber unsere Meinung bleibt so ehrlich wie der Blick eines Hundes, der auf dem Sofa erwischt wurde.






