Dihydrocapsaicin

Was ist Dihydrocapsaicin?

Dihydrocapsaicin ist ein sogenanntes Capsaicinoid, das heißt, es gehört zu einer Gruppe von Substanzen, die in Chilischoten vorkommen und diese scharf machen. Die Schärfe wird durch die Bindung der Capsaicinoide an bestimmte Rezeptoren auf der Zunge und in der Haut ausgelöst, die normalerweise auf Hitze reagieren. Dadurch wird ein Signal an das Gehirn gesendet, das Schmerz und Brennen empfindet.

Dihydrocapsaicin hat die gleiche chemische Struktur wie Capsaicin, nur dass eine Doppelbindung zu einer Einfachbindung reduziert ist. Das macht aber keinen Unterschied in der Schärfe: Beide Substanzen haben einen Scoville-Wert von etwa 16 Millionen, das heißt, sie sind fast doppelt so scharf wie die anderen Capsaicinoide Nordihydrocapsaicin, Homocapsaicin und Homodihydrocapsaicin.

Dihydrocapsaicin kommt in verschiedenen Sorten von Chilischoten vor, meist zusammen mit Capsaicin. Der Anteil der beiden Substanzen variiert je nach Art und Reifegrad der Schote. Die schärfsten Chilis enthalten bis zu 90 Prozent Capsaicin und Dihydrocapsaicin.

Wie wirkt Dihydrocapsaicin auf den Körper?

Dihydrocapsaicin hat verschiedene Wirkungen auf den Körper, die sowohl positiv als auch negativ sein können. Zu den positiven Wirkungen gehören:

• Steigerung des Stoffwechsels und der Fettverbrennung
• Förderung der Durchblutung und des Immunsystems
• Linderung von Schmerzen und Entzündungen
• Hemmung von Bakterien und Pilzen
• Verbesserung des Geschmacks und des Appetits

Zu den negativen Wirkungen gehören:

• Reizung der Schleimhäute und der Haut
• Auslösung von Husten, Niesen und Tränen
• Erhöhung des Blutdrucks und der Herzfrequenz
• Verursachung von Magenbeschwerden und Durchfall
• Verringerung der Blutzuckerspiegel

Die Wirkungen von Dihydrocapsaicin sind abhängig von der Menge, der Häufigkeit und der individuellen Empfindlichkeit. Manche Menschen vertragen mehr Schärfe als andere und können sogar eine Toleranz entwickeln. Andere reagieren schon auf geringe Mengen mit starken Beschwerden.

Welche Vor- und Nachteile hat Dihydrocapsaicin für Hunde?

Auch Hunde können Dihydrocapsaicin wahrnehmen, allerdings haben sie weniger Rezeptoren dafür als Menschen. Das bedeutet, dass sie weniger Schärfe empfinden, aber auch weniger von den positiven Wirkungen profitieren.

Dihydrocapsaicin kann für Hunde in manchen Fällen nützlich sein, zum Beispiel:

• Als natürlicher Floh- und Zeckenschutz: Einige Studien haben gezeigt, dass Capsaicinoide das Blut von Hunden für Parasiten unattraktiv machen können. Dazu muss man allerdings regelmäßig kleine Mengen von Chilipulver oder -öl ins Futter oder auf das Fell geben.
• Als Appetitanreger: Wenn ein Hund schlecht frisst oder krank ist, kann ein Hauch von Schärfe im Futter ihm helfen, wieder Lust auf Essen zu bekommen. Das liegt daran, dass Capsaicinoide den Speichelfluss anregen und die Geschmacksnerven sensibilisieren.
• Als Schmerzmittel: Wenn ein Hund unter chronischen Schmerzen leidet, kann eine äußerliche Anwendung von Capsaicinoiden helfen, die Schmerzsignale zu blockieren. Dazu gibt es spezielle Salben oder Pflaster, die man auf die betroffene Stelle aufträgt. Allerdings sollte man darauf achten, dass der Hund die Salbe nicht ableckt oder sich kratzt.

Dihydrocapsaicin kann für Hunde aber auch schädlich sein, vor allem:

• Wenn sie zu viel davon aufnehmen: Eine Überdosierung von Dihydrocapsaicin kann zu den gleichen negativen Wirkungen führen wie beim Menschen, also zu Reizungen, Herzrasen, Magenproblemen und Blutzuckerschwankungen. Das kann besonders gefährlich sein, wenn der Hund schon eine Vorerkrankung hat, wie zum Beispiel Diabetes oder Herzprobleme.
• Wenn sie allergisch darauf reagieren: Wie beim Menschen kann es auch bei Hunden zu einer allergischen Reaktion auf Dihydrocapsaicin kommen, die sich in Hautausschlag, Juckreiz, Schwellungen oder Atemnot äußern kann. In diesem Fall sollte man sofort einen Tierarzt aufsuchen.
• Wenn sie es mit anderen Medikamenten kombinieren: Dihydrocapsaicin kann die Wirkung oder die Nebenwirkungen von einigen Medikamenten verstärken oder abschwächen. Dazu gehören zum Beispiel blutverdünnende, blutdrucksenkende oder blutzuckersenkende Mittel.